Skip to main content

03.03.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Audi Q7 E-tron Quattro fährt bis zu 56 km rein elektrisch

verfasst von: Katrin Pudenz

6 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Mit Strom aus dem Lithium-Ionen-Akku fährt der SUV bis zu 56 km rein elektrisch, zusammen mit seinem Dieselmotor ergibt sich eine Gesamtreichweite von 1410 km: Dass es den neuen Audi Q7 auch als Diesel-Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb geben wird, kündigte der Ingolstädter Automobilhersteller bereits Ende vergangenen Jahres an. Nun präsentiert Audi den Q7 E-tron Quattro in einer Weltpremiere in Genf auf dem Autosalon.

Der Audi Q7 E-tron Quattro, sein Bruder Q7 wurde im Dezember 2014 vorgestellt, sei das weltweit erste Plug-in-Hybridauto mit einem Sechszylinder-Diesel und permanentem Allradantrieb, betont der Hersteller mit den vier Ringen als Markenzeichen. Der 3.0 TDI und die E-Maschine geben 275 kW Leistung und 700 Nm Systemdrehmoment ab. Damit sprintet der SUV laut Hersteller von 0 auf 100 km/h in 6,0 s und erreicht einen Topspeed von 225 km/h. Rein elektrisch fährt der Diesel-Plug-in-Hybrid bis zu 56 Kilometer. Nach der ECE-Norm für Plug-in-Hybridfahrzeuge verbraucht der Q7 E-tron Quattro auf 100 km 1,7 l Diesel - ein CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km, nennt der Hersteller Zahlen.

Wie alle Hybridmodelle von Audi ist auch der neue SUV als Parallelhybrid konzipiert. Der 3.0 TDI, ein V6-Diesel der neuesten Generation, leistet 190 kW und stemmt 600 Nm Drehmoment. Aktive Motorlager - ein weltweites Novum bei einem Dieselmotor wie die Audi-Konstrukteure betonen - eliminieren unerwünschte Schwingungen durch gezielte Gegenimpulse weitgehend.

56 Kilometer elektrische Reichweite

Die scheibenförmige E-Maschine leistet 94 kW und gibt 350 Nm Drehmoment ab. Zusammen mit einer Trennkupplung ist sie in die Achtstufen-Tiptronic integriert. Das Automatikgetriebe hat einen hohen Wirkungsgrad und geringes Gewicht. Der permanente Allradantrieb sei ebenfalls kompakt und leicht und leite die Kräfte auf alle vier Räder. Bei schneller Kurvenfahrt arbeite sein Mittendifferenzial eng mit der radselektiven Momentensteuerung zusammen.

Die Lithium-Ionen-Batterie setzt sich Angaben zufolge aus 168 Batteriezellen zusammen und ist flüssigkeitsgekühlt. Mit 17,3 kWh Kapazität ermögliche sie 56 km Reichweite im elektrischen Betrieb. Die Gesamtreichweite mit dem TDI-Motor betrage 1410 km.

Ein weiterer Effizienzbaustein ist das serienmäßige Thermomanagementsystem mit integrierter Wärmepumpe. Es wurde speziell für den Q7 E-tron Quattro entwickelt. Es werde so möglich, die Abwärme der elektrischen Antriebskomponenten dem Innenraum des neuen Hybridmodells zur Verfügung zu stellen. Audi bringt laut eigenen Angaben diese Technik als erster Hersteller in einem Plug-in-Hybrid in Serie.

Im neuen Q7 E-tron Quattro wurde zudem die neue Zweiphasen-Ladetechnik verbaut, die das Laden mit bis zu 7,2 kW Leistung erlaubt. So könne abhängig von der Infrastruktur (entsprechend leistungsfähige Industriesteckdose) und vom Ladekabel das Vollladen der Batterie in rund zweieinhalb Stunden erfolgen.

Lesen Sie mehr zum neuen Audi Hybridmodell auf Seite 2.

Das Hybridmanagement

Das Hybridmanagement steuert die Betriebszustände des Audi Q7 E-tron Quattro. Der Fahrer kann zwischen vier Modi wählen. Der Modus EV priorisiert das elektrische Fahren, im Modus Hybrid entscheidet das Hybridmanagement weitgehend frei über die Art des Antriebs. Im Modus Battery Hold spart es die vorhandene elektrische Energie auf, im Modus Battery Charge lädt es den Akku.

Der große SUV startet in aller Regel elektrisch. Um den TDI zu aktivieren, muss der Fahrer das aktive Fahrpedal über einen gewissen Widerstand hinaus durchtreten, erläutern die Entwickler. Der Punkt, an dem der Widerstand auftrete, richte sich nach den Anforderungen des Hybridmanagements. Auch für das Boosten, bei dem beide Motoren zusammenarbeiten, sei ein Druckpunkt zu überwinden. Wenn der Hybridmodus aktiv sei und sich die Achtstufen-Automatik mit integriertem Elektromotor in der Schaltstellung D befinde, wechsele der Hybrid-SUV ins Segeln, sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nehme. Der TDI und die E-Maschine werden dann deaktiviert. Nähert sich der Q7 E-tron Quattro einem langsameren vorausfahrenden Fahrzeug, einem Kreisverkehr oder Ortseingang, endet der Segelbetrieb zugunsten einer gezielten Rekuperationsverzögerung, erklären die Konstrukteure weiter. Für die Erkennung der vorausliegenden Verkehrssituation würden die Daten der MMI Navigation plus, der Frontkamera und - falls die Adaptive Cruise Control an Bord ist - der Radarsensoren verwendet.

Modus Battery Charge

Beim Fahren in der Schaltstellung S und dem Modus Battery Charge beginnt die Energierückgewinnung gleich beim Gaswegnehmen, berichten die Experten weiter. Der Fahrer könne den Grad der Rekuperation über die Schaltwippen am Lenkrad stufenweise beeinflussen. Die Mehrheit aller Bremsvorgänge im Alltag laufen ebenfalls über die E-Maschine. Ab mittlerer Verzögerung wird überblendet und die hydraulischen Radbremsen kommen zum Einsatz.

Die serienmäßige MMI Navigation plus ist bei dem neuen Modell eng ins Hybridmanagement eingebunden. Aus den Navigationsdaten und den Echtzeit-Verkehrsinformationen kann schon beim Start des Autos die verbrauchsgünstigste Auswahl der vier Modi entlang der Route bis zum Ziel berechnet werden, auch auf lange Distanz, betonen die Experten. Der Prädiktive Effizienzassistent ermögliche eine vorausschauende Hybridstrategie.

Während der Fahrt habe der Prädiktive Effizienzassistent die Aufgabe, präzise Nahumfeld-Informationen zu liefern - er erstelle vorausschauend bis zu drei Kilometer aus den Navigations- und Kameradaten sowie den Radarinformationen ein detailliertes Bild der Strecke. Vor Verkehrszeichen mit Tempolimits, Ortsschildern, Kurven, Kreisverkehren und Kreuzungen schlage er dem Fahrer per optischem Hinweis vor, vom Gas zu gehen. Zugleich pulse das aktive Fahrpedal einmal gegen seine Fußsohle.

Lesen Sie mehr zum neuen Audi Hybridmodell auf Seite 3.

Komfort und sportliches Handling

Der neue Audi Q7 E-tron Quattro wird als ein alltagstaugliches Langstreckenauto mit sportlichen Talenten beschrieben. Die neue elektromechanische Servolenkung soll hocheffizient und feinfühlig arbeiten. Die ebenfalls neu entwickelten Fünflenker-Radaufhängungen an Vorder- und Hinterachse seien gegenüber dem Vorgängermodell mehr als 60 kg leichter und tragen stark zur hohen Fahrdynamik bei. Eine wesentliche Rolle spiele hier auch der abgesenkte Schwerpunkt.

Schon in der Basisversion rolle der große SUV weich und geschmeidig - souveräner werde der Komfort mit der optionalen Adaptive Air Suspension, der Luftfederung mit geregelter Dämpfung. Der Fahrer kann ihre Arbeitsweise über das serienmäßige Fahrdynamiksystem Audi Drive Select regeln. Es hält bis zu sieben Modi bereit und bindet auch weitere Technikbausteine wie die Lenkung, das Gaspedal und das Automatikgetriebe ein.

Bedienung und Anzeige

Im Q7 E-tron Quattro wurde das serienmäßige Audi Virtual Cockpit verbaut. Das volldigitale Kombiinstrument mit seiner 12,3-Zoll-Diagonalen präsentiert alle wichtigen Informationen. Der Fahrer kann verschiedene Info-Ebenen aufrufen, darunter auch spezifische E-tron-Anzeigen wie zum Beispiel das Powermeter.

Der Hauptbaustein aus der Consumer-Elektronik für das neue Hybridmodell ist der Modulare Infotainmentbaukasten der zweiten Generation, der die Rechenleistung des Tegra-30-Grafikchips von Nvidia nutzt. Die Bedienung erfolgt per Sprache, mit dem Multifunktionslenkrad oder mit dem völlig neu entwickelten MMI-Terminal, dem MMI Touchpad. Auf Wunsch integriert Audi das MMI all-in-touch, das Touchpad mit haptischer Rückmeldung.

Die Audi-Entwickler haben das Infotainment um spezifische Umfänge für Darstellungen im Elektrobetrieb ergänzt. So stehe beispielsweise eine Verbrauchsstatistik zur Verfügung nebst einer grafischen Anzeige der elektrischen Reichweite in der Navigationslandkarte. Weiterhin könne sowohl das Laden als auch die Vorklimatisierung zeitlich gesteuert und an den Kundenwunsch wie zum Beispiel Abfahrtzeit ressourcen- und kosten-sparend angepasst werden.

Der Audi Q7 E-tron Quattro soll in Deutschland im Frühjahr 2016 zu den Händlern kommen.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

    Premium Partner