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16.06.2015 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nationale Konferenz Elektromobilität: Schwach in den Markt

verfasst von: Markus Schöttle

2 Min. Lesedauer

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Mit Entsetzen und Kopfschütteln gingen die rund 700 Teilnehmer der Nationalen Konferenz Elektromobilität der Bundesregierung gestern im Berliner Kongresscenter in den abendlichen Austausch. Nicht stark, wie im Slogan getitelt, sondern schwach geht Deutschland in den Markt.

Die Bundesregierung hat die Chance auf ein lange erwartetes und von Marktstrategen gefordertes Signal vergeben, so lautete der Tenor der Expertengespräche auf Nationale Konferenz Elektromobilität der Bundesregierung. Zumindest habe man mit einer steuerlichen Unterstützung beim Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs für einen zeitlich begrenzten Anschub des Marktes gerechnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel manifestierte die Enttäuschung in einem zentralen Satz nach zweistündigem Spitzengespräch mit den Größen der Automobil- und Energiewirtschaft: "Man erwartet in diesem Jahr eine Antwort von uns und wir werden uns Mühe geben." Und nach dem folgenden Raunen im Saal: "Tja, mehr kann ich auch nicht verkünden."

Automobilhersteller haben Hausaufgaben erledigt

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Dabei haben die Automobilhersteller ihre Hausaufgaben im Bereich der Elektrofahrzeuge gemacht. Deutschland hat mit neuen Modellen zu den Franzosen und Japanern aufgeschlossen. Dennoch sind nur wenige tausend Elektroautos sind in Deutschland unterwegs. Das ehrgeizige Ziel lautet aber: eine Million bis 2020. Getan habe die Regierung nichts dafür, kritisieren Experten. Nach fünf Jahren Nationale Plattform Elektromobilität und vielen geförderten Projekten, die teilweise nur zur Theoretisierung des Themas beigetragen haben, fehlt es einfach an der Umsetzung. Einige Teilnehmer fragten sich, warum man seitens der Regierung überhaupt zu dem Treffen eingeladen hatte.

Mangelnder Umsetzungswillen und Beratungsresistenz

Der Anspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Bundesregierung wird nicht nur von dem fehlenden Umsetzungswillen der Bundesregierung, sondern von einer Beratungsresistenz getoppt. Allen voran Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der immer noch Deutschland zum Fertigungsstandort für nationale Batteriezellen ausbauen möchte und sich auf die traditionellen Stärken aus alten Tagen beruft. Der Zug ist allerdings längst abgefahren, wie viele Batterieexperten und Branchenkenner bereits deutlich machten. Die Batteriezellen werden auf nicht absehbare Zeit von asiatischen Unternehmen geliefert. Und von denen ist zu hören, dass man zwar über Fertigungsstandorte außerhalb Japans und Koreas nachdenke und diese auch plane, aber nur in den starken Elektromobilitätsmärkten.

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