Laut des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) hat das Marktforschungsunternehmen IDC einen Umsatzanstieg bei der additiven Fertigung von 7,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 35,4 Milliarden US-Dollar bis 2020 prognostiziert. Das würde auch bedeuten, dass mehr Fachkräfte gebraucht würden. "Noch haben wir es in der Hand, die Veränderungen durch additive Fertigungsverfahren zu gestalten", sagt Dieter Westerkamp, Bereichsleiter Technik und Wissenschaft im VDI, auf der fünften Fachkonferenz "Additive Manufacturing" in Duisburg. "Und wenn wir das richtig machen, wird der 3-D-Druck zum Jobmotor für Deutschland."
Es gibt auf dem Weg dahin aber noch einige Hürden zu bewältigen. So fehlt es vielerorts noch an Kenntnissen zum 3-D-Druck sowie den entsprechenden organisatorischen Voraussetzungen in den Unternehmen. "Im Entstehungsprozess von Produktneuheiten ist ein frühestmögliches interdisziplinäres Zusammenwirken von Design und Fertigung notwendig, um einerseits die neuen gestalterischen Optionen wirklich auszuschöpfen und gleichzeitig die fertigungsbedingten Restriktionen, die es auch beim 3-D-Druck gibt, hinreichend zu berücksichtigen", so Klaus Müller-Lohmeier, Global R&D Services and Excellence des Automatisierungstechnik-Unternehmens Festo.
Additive Fertigung hat sich bereits bewährt
Etabliert hat sich die additive Fertigung bereits im Prototypenbau. Individuelle Bauteile können von Unternehmen beliebig und mit verschiedenen Eigenschaften virtuell simuliert und getestet und dann schnell hergestellt werden.
Für entsprechenden Nachwuchs der Fachkräfte will das VDI unter anderem mit dem Zertifikatslehrgang "Fachingenieur Additive Fertigung VDI" sorgen. "Die Steigerung der Digitalkompetenz bedarf auf der einen Seite eines länderübergreifenden Commitments für eine digitale Bildungs- und Qualifizierungsoffensive. Auf der anderen Seite sind Unternehmen gefordert, 'lebenslanges Lernen' und betriebliche Weiterbildung zu einer realen Priorität werden zu lassen", so Westerkamp.