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1985 | OriginalPaper | Buchkapitel

Anzeichen der Zahlungseinstellung und Sofortmaßnahmen

verfasst von : Manfred Obermüller

Erschienen in: Die Bank im Konkurs und Vergleich ihres Kunden

Verlag: Gabler Verlag

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Obwohl sich die Literatur bemüht hat, Ansatzpunkte zur Früherkennung von Insolvenzen zu entwickeln3, ist es nicht gelungen, wirklich zuverlässige Kriterien zu ermitteln4. Für die drohende Zahlungseinstellung gibt es viele Anzeichen, die aber für sich allein selten zu dem Schluß zwingen, daß der Schuldner sich wirklich in einer existenzbedrohenden Krise befindet. Dabei sind die Erkenntnismöglichkeiten der Geschäftspartner sehr unterschiedlich je nachdem, welchem Wirtschaftszweig sie angehören. So gibt es beispielsweise für Warenlieferanten umfangreiche Indizienkataloge5, die für das Kreditgewerbe nur geringe Bedeutung besitzen. Banken sollten vielmehr folgenden Erscheinungen besondere Beachtung schenken5: saisonal nicht bedingte andauernde Kontoüberziehungen,plötzlicher Mehrkreditbedarf,plötzlicher Wechsel der Zahlungsart gegenüber Lieferanten, z. B. Verzicht auf bisher übliche Ausnutzung von Skonti oder Umstellung von Scheck- auf Wechselzahlung,vordatierte Schecks,Verschlechterung der Qualität der zum Diskont eingereichten Wechsel,zusätzliche Aufnahmen von Wechselkrediten (wenn auch Wechsel- und Scheckproteste selbst bei einem Kaufmann nicht immer dessen Zahlungsunfähigkeit bedeuten)6,zunehmende Anzahl von Auskunftsanfragen,steigende Vorräte ohne gleichzeitiges Ansteigen der Außenstände,Unklarheiten in der Buchhaltung,Verzögerung in der Aushändigung des Jahresabschlusses, der Statuszahlen oder Inventur,vermehrte Grundbucheintragungen (namentlich auf Privatbesitz),Veränderungen in der Rechtsform einschließlich Betriebsaufspaltung.

Metadaten
Titel
Anzeichen der Zahlungseinstellung und Sofortmaßnahmen
verfasst von
Manfred Obermüller
Copyright-Jahr
1985
Verlag
Gabler Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85297-7_7