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09.09.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

GM plant teilautomatisiertes Fahren bis 2017

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Der US-amerikanischer Automobilkonzern General Motors will in etwa zwei Jahren Autos anbieten, die phasenweise von selbst fahren und miteinander kommunizieren können. Ein Opel Insignia soll automatisiertes Fahren bei geringer und hoher Geschwindigkeit zeigen.

"GM wird in etwa zwei Jahren sein erstes Auto mit Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation auf die Straße bringen. Darüber hinaus möchte ich ebenfalls ankündigen, dass wir im gleichen Zeitraum fortschrittliche, hoch autonome Fahrtechnologie auf den Markt bringen werden", sagte Mary Barra, Vorstandsvorsitzende von GM beim Auftakt des Branchenkongresses "Intelligent Transport Systems" (ITS) vom 7. bis 11. September 2014 in Detroit. So soll das semi-autonome Fahrsystem genannt Super Cruise ab 2017 in Cadillac-Modellen verfügbar sein.

General Motors und Opel zeigen beim Branchenkongress ITS wie die Zukunft von autonomem Fahren und vernetzter Mobilität aussehen wird. Ein Opel Insignia als Technologieträger, ein automatisiertes Chevrolet EN-V 2.0-Konzeptfahrzeug und ein mit Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation (Vehicle-to-Pedestrian, V2P) ausgestatteter Chevrolet Cruze werden vorgestellt.

Opel Insignia als Technologieträger

Der mit intelligenten und vernetzten Technologien ausgerüstete Insignia soll auf der Südseite der Detroiter Stadtinsel Belle Isle im Einsatz sein. Das Fahrzeug, ausgestattet mit Kameras, Lidar-Sensoren (Light Detection And Ranging), Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (Vehicle-to-Vehicle, V2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (Vehicle-to-Infrastructure, V2I), zeige die Möglichkeiten vernetzter Mobilität etwa bei niedrigen Geschwindigkeiten wie im städtischen Stop-and-go-Verkehr als auch bei automatisierten Fahrten in Autobahntempo.

Sechs Lidar-Sensoren in den Stoßfängern des Insignia scannen das einfallende Licht, um Objekte aller Art rund um das Fahrzeug zu identifizieren, erläutert GM. Die vorwärts gerichtete Kamera am Dach des Insignia erkenne Fahrbahnmarkierungen und weitere Objekte. Die Technik zur Kommunikation von Fahrzeug-zu-Fahrzeug und von Fahrzeug-zu-Infrastruktur sei in einer Antenne auf dem Autodach integriert und tausche Informationen mit anderen Objekten aus, die dem Insignia begegnen. Für eine genaue Positionsbestimmung auf der Straße sorgen GPS-Daten. Alle gesammelten Informationen lassen sich in der "Sensor Fusion"-Technologie von GM zusammenfassen, mit deren Hilfe eine 360-Grad-Beobachtung des Fahrzeugs sowie eine genaue Objekterkennung möglich werde.

Automatisiertes Chevrolet EN-V-2.0-Konzeptfahrzeug

Der EN-V 2.0 (Electric Networked-Vehicle) soll die Blaupause für die neuesten Entwicklungen bei der Vernetzung von Fahrzeugen sein, erklärt GM. Nach dem Debüt des ursprünglich zweirädrigen EN-V-Konzeptfahrzeugs auf der EXPO 2010 in Shanghai verfügt die Weiterentwicklung über Vierradantrieb und kombiniert außerdem ein Kamerasystem, Lidar-Sensoren und eine ausgeklügelte Fahrzeug-Kommunikation (Vehicle-to-X V2X), um Elektromobilität ohne Hände am Lenkrad bei moderaten Geschwindigkeiten zu ermöglichen.

Für die autonome Fahrt bei niedrigem Tempo teile sich der EN-V 2.0 viele technische Eigenschaften mit dem Technologieträger Opel Insignia. Das kleine Elektro-Konzeptfahrzeug sei jedoch für die Nutzung bei niedriger Geschwindigkeit ausgerichtet. Auf Detroits Stadtinsel werden der EN-V 2.0 und der Opel Insignia dieselbe Straße befahren und miteinander interagieren.

Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation als Demonstrationstechnik

GM zeigt außerdem weitere potenzielle Einsatzmöglichkeiten für die Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation im Chevrolet Cruze. Auf Belle Isle sind Baustellen-Attrappen installiert worden, und Teilnehmer werden in Richtung dieser Attrappen gefahren. Schaufensterpuppen als künstliche Bauarbeiter befinden sich so im Baustellenbereich, dass sie für den Fahrer und alle weiteren Passagiere im Voraus nicht sichtbar sind, erklärt GM. Die künstlichen Bauarbeiter tragen dabei Armbänder, die mit dem sich nähernden Cruze Kontakt aufnehmen. Warnleuchten im Head-up-Display, das wichtige Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projiziert, sollen den Fahrer rechtzeitig warnen. In der Zukunft könnte die Fahrzeug-zu-Fußgänger-Kommunikation in weitere Lebensbereiche integriert werden und damit die Aufmerksamkeit von Autofahrern für Fußgänger verbessern, so GM.

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