Skip to main content

28.07.2011 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Flüsterbremsen zur Reduzierung des Rollgeräuschs von Güterzügen

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

An der Entwicklung von einfach umzurüstenden Verbundstoff-Bremsklotzsohlen (V-BKS) forscht derzeit TMD Friction mit fünf anderen Unternehmen. Die V-BKS senken den Schallpegel der Bremsgeräusche im Vergleich zu herkömmlichen Graugusssohlen um bis zu zehn Dezibel, erklärt der Hersteller. Zudem sollen sie die Lärmbelästigung halbieren, die durch Gusssohlen verursacht wird. Während sie bei neuen Güterwagen bereits eingesetzt werden, ist die Umrüstung bestehender Fahrzeuge bislang aufwendig und kostspielig. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI). Für dieses Vorhaben erhält der Hersteller von Bremsbelegen Forschungsförderung von dem BMWI. Mit Forschungsgeldern von bis zu 1,74 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren verfolgt TMD Friction das Ziel, die Wirtschaftlichkeit von Verbundstoff-Bremsklotzsohlen zu verbessern, ohne die geräusch-reduzierende Wirkung einzubüßen.

Die Deutsche Bahn beabsichtigt, so berichtet der Bremsenhersteller, den gesamten Zuglärm in Deutschland bis zum Jahr 2020 zu halbieren. Etwas mehr als ein Drittel dieser Reduktion soll dabei direkt durch die Umrüstung der Güterwagenflotte von herkömmlichen Graugusssohlen auf die leiseren Verbundstoff-Bremsklotzsohlen erreicht werden. Das BMWI unterstützt dieses Vorhaben durch das Forschungsprojekt "Lärmreduzierter Güterverkehr durch innovative Verbundstoff-Bremsklotzsohlen" (LäGiV). Ziel des auf fünf Jahre ausgelegten Förderprogramms ist die Entwicklung geräuscharmer Werkstoffe, die einfach, schnell und zu vertretbaren Kosten umgerüstet werden können. Ab 2013 sollen frühestens die ersten bestehenden Güterzüge mit den neuen Verbundstoff-Bremsklotzsohlen ausgestattet werden.

Das Rollgeräusch, also den Schall, der durch den dynamischen Kontakt zwischen Schiene und Radoberfläche entsteht, betrachten Experten als Lärmursache Nummer 1 im Güterverkehr, weiß der Hersteller. Die Umrüstung bestehender Güterwagen auf die so genannte Flüsterbremse stelle daher eine Schlüsseltechnologie für den Lärmschutz im Schienenverkehr dar. Eine wirtschaftlich einsetzbare V-BKS sei aus heutiger Sicht die einzige technische Möglichkeit, um das Rollgeräusch von Güterwagen zu vertretbarem Aufwand nachhaltig zu reduzieren und damit das Lärmniveau des Güterverkehrs breitenwirksam zu senken. Entgegen den herkömmlichen Grauguss-Sohlen halten die V-BKS die Laufflächen der Räder glatt, was zu einem deutlich reduzierten Rollgeräusch führt, erklärt der Bremsenhersteller. Auch weitergehende Lärmminderungsmaßnahmen an der Schallquelle sollen ihre Wirkung nur dann entfalten können, wenn die Radoberfläche beim Bremsen nicht mehr aufgeraut wird.

print
DRUCKEN

    Premium Partner