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05.08.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Formula Student Germany 2013: Oregon/Ravensburg und Delft holen sich den Sieg

verfasst von: Angelina Hofacker

4 Min. Lesedauer

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Die diesjährigen Sieger des internationalen Konstruktionswettbewerbs Formula Student Germany (FSG) stehen seit gestern Abend, 4. August 2013, fest. Die ersten Plätze gingen an das deutsch-amerikanische Gemeinschaftsteam aus Oregon/Ravensburg und das niederländische Team aus Delft.

Das deutsch-amerikanische Rennteam Global Formula Racing hat den ersten Platz der Formula Student Combustion (FSC) geholt. Der von Studierenden der Dualen Hochschule Ravensburg und der US-amerikanischen Oregon State University in Zusammenarbeit entwickelte Formelrennwagen überzeugte bei der FSC, dem traditionellen Wettbewerb für Rennwagen mit Verbrennungsmotoren. Die Universität Stuttgart, welche in 2012 die FSC für sich entscheiden konnte, wurde dieses Jahr Zweiter. Den dritten Platz erreichte das Team der Hochschule Esslingen. In der Formula Student Electric (FSE), der Klasse für Rennwagen mit Elektroantrieb, siegte zum dritten Mal in Folge das DUT Racing Team der TU Delft. Das niederländische Team nimmt seit dem zweiten Jahr der FSE (2011) teil und verteidigt seither den ersten Platz. Das Team der ETH Zürich erhielt ebenfalls zum dritten Mal in Folge die zweitbeste Wertung. Dritter wurde das Team vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Formula Student Germany wird zunehmend internationaler

Die Internationalisierung des Wettbewerbs wächst weiter. Als Beispiel kann das diesjährige deutsch-amerikanische Siegerteam der FSC dienen: Die Kooperation zwischen den Teams der Dualen Hochschule Ravensburg und der Oregon State University besteht seit 2009 und stellt eine besondere Herausforderung an die Kommunikations- und Teamfähigkeit der Teammitglieder: Via Telefon- und Videokonferenz werden die Informationen ausgetauscht. Die Teammitglieder greifen zudem auf eine gemeinsame Datenbasis zurück, wie sie erklären. Konstruiert werde zeitgleich am Bodensee und in Oregon, die Fertigung verteile sich ebenfalls auf Friedrichshafen und Corvallis.

Auch in im diesjährigen Wettbewerb setzte sich der Trend von Aerodynamikpaketen fort, mit denen zahlreiche Rennteams unterwegs waren. Die Siegerfahrzeuge von Autocross und Endurance, Oregon/Ravensburg, Delft und KIT, sind ebenfalls mit den Flügeln ausgestattet. Ein weiterer Trend ließ sich dieses Jahr bei den Rädern beobachten: Es werden tendenziell eher kleinere, also 10 inch große Räder verbaut. Dies ist unter anderem auch dem Versuch der Teams geschuldet, immer leichtere Wagen zu konstruieren beziehungsweise, wenn Aerodynamikpakete eingesetzt werden, das zusätzliche Gewicht wieder auf anderer Seite einsparen zu können.

Das effizienteste Leichtbaukonzept wird ebenfalls mit einem Award ausgezeichnet, der von Audi vergeben wird. Dieses Jahr wurde der Rennwagen des Team vom Rochester Institute of Technology aus den USA mit dem Audi Best Lightweight Concept Award ausgezeichnet. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsaspekt bei den Teams ist der Kraftstoffverbrauch. Bei der FSC ist das Team Oregon/Ravensburg mit dem "Most Fuel Efficient Car"-Award ausgezeichnet worden, der vom Automobilzulieferer Kautex als Sonderpreis vergeben wird. In der FSE erhielt das Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau den Sonderpreis "Most Energy Efficient Car", der von der Harting Technologiegruppe ausgelobt wird.

Das beste Gesamtpaket siegt

Fünf Tage lang haben sich die Studierenden-Teams aus 33 Ländern mit ihren Rennwagen in drei statischen und fünf dynamischen Disziplinen behaupten müssen. Die Nachwuchsingenieure haben den Rennwagen dafür innerhalb eines Jahres konstruiert. Für das Abschneiden der Formelrennwagen ist entscheidend, den Juroren das beste Gesamtpaket aus Business Plan, Herstellkosten, Konstruktion, realer Fahrleistungen und Energieeffizienz zu präsentieren. Für die einzelnen Disziplinen erhalten die Teams jeweils Punkte. Das Team mit den meisten Punkten insgesamt siegt. "Bei der Formula Student Germany ist aber nicht ausschlaggebend, ob ein Team ein Spitzenauto oder ein technisch einfaches Auto konstruiert hat, oder welchen Platz es in der Bewertung erhält. Jeder, der teilnimmt und hier auf dem Hockenheimring ist, hat schon gewonnen", erklärt Tim Hannig, Vorsitzender der Formula Student Germany, den Geist der Veranstaltung. So treten die Teams im Wettbewerb nicht nur gegeneinander an, sondern unterstützen und helfen sich gegenseitig. Der Lücke, die zwischen den immer professioneller werdenden etablierten Teams und den Teams, die zum ersten Mal teilnehmen, entsteht, wird durch Hilfsbereitschaft und Kollegialität untereinander geschlossen. Dies war auch auf der diesjährigen Veranstaltung wieder zu beobachten.

Teilnehmerrekord in 2013

Mit115teilnehmenden Teams und mehrals 3000Studierenden war die diesjährige FSG am Hockenheimringnicht nur größerals je zuvor, sondern ist inzwischen die größteFormula-Student- beziehungsweise Formula-SAE-Veranstaltung weltweit, wie der VDI, ideeler Sponsor der Veranstaltung, mitteilte. 75 Teams starteten in der Klasse der Verbrennungsmotoren und 40 Teams schickten einen Boliden mit Elektromotor ins Rennen. "Aufgrund der großen Resonanz auf die Wettbewerbsklasse der Elektrofahrzeuge gilt es nun für 2014 noch mehr Studierenden die Teilnahme zu ermöglichen", erklärt Hannig. Die FSG fand dieses Jahr zum achten Mal am Hockenheimring statt. Eine Klasse für Rennwagen mit Elektroantrieb existiert seit vier Jahren.

Auch in diesem Jahr begleitet die ATZ den Konstruktionswettbewerb wieder mit einer Sonderausgabe. Sie wird zum Jahresende erscheinen. Darin werden die technischen Höhepunkte der aktuellen Fahrzeuge und ein Rückblick auf die Formula Student Germany 2013 in Hockenheim zu lesen sein.

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