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09.06.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Toyota sondiert die Integration von Fords Smart Device Link

verfasst von: Katrin Pudenz

3:30 Min. Lesedauer

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Toyota untersucht mit Blick auf eine künftige Integration in Fahrzeuge die Open-Source-Schnittstelle von Ford AppLink, genannt SmartDeviceLink (SDL). Ziel ist die einheitlichere Einbindung und Steuerung von Smartphone-Apps. Gemeinsam mit der Ford-Tochter Livio soll ein Szenario zur Einführung der Open-Source-Plattform "Smart Device Link" (SDL) in künftige Toyota und Lexus Modelle entworfen werden.

Toyota hat angekündigt, die Open-Source-Schnittstellentechnik von Ford AppLink im Hinblick auf die künftige Integration in Toyota-Fahrzeuge zu untersuchen. Eine einheitliche Einbindung und Steuerung von Smartphone-Apps mittels Spracherkennung, Displays und Bedientasten ist Ziel der zu prüfenden Integration. Der möglicherweise markenübergreifende Einsatz von SDL bietet aus Ford-Sicht Chancen für branchenweite Lösungsansätze in Bezug auf die Einbindung von Smartphones in Automobilen, betont der US-amerikanische Hersteller.

"Wenn es um die Produkt-Differenzierung geht, gehört die Smartphone-Konnektivität in unserer Branche zu den Schlüsselelementen", sagte Don Butler, Executive Director, Ford Connected Vehicles and Services. "Bei Ford betrachten wir alle Aspekte des Kundennutzens. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit anderen Automobilherstellern, denn wir möchten unsere Unterstützung für die App-Entwickler-Community auf eine möglichst breite Basis stellen."

Integration von Smartphone-Apps

"Wir prüfen ständig neue Techniken, die das Fahrerlebnis für Besitzer eines Toyota oder Lexus Modells noch besser und sicherer machen", erläutert berichtet Shigeki Terashi, Senior Managing Officer, Toyota Motor Corporation. "Der Markt für in-Car Apps entwickelt sich rasant. Die Entwicklung von stabilen, flexiblen, sicheren und benutzerfreundlichen Verbindungen spielt bei uns eine wichtige Rolle. SDL ist eine Technologie, an die wir glauben."

Die Open-Source-Plattform SDL unterstützt die Integration von Smartphone-Apps in die Kommunikations- und Entertainmentsysteme des Fahrzeugs, erläutern die Toyota-Experten. Die Nutzung über Sprachsteuerung, Bildschirm- sowie Instrumentenanzeige sei dabei denkbar einfach. Ein weiterer Vorteil der SDL-Technik ist laut Toyota, dass Apps nur noch für ein einziges statt für eine Vielzahl von Infotainment-Systemen entwickelt werden müssen. Dies spare Zeit und ermögliche zudem, neue Apps einem großen Anwenderkreis schneller bereitzustellen.

Zugriff auf ausgewählte Smartphone-Apps

AppLink erlaubt während der Fahrt den Zugriff auf ausgewählte Smartphone-Apps, führen die Experten von Ford weiter aus. Mit AppLink bietet Ford den Entwicklern von Apps bereits seit mehreren Jahren frei zugängliche Informationen und technische Unterstützung für die Erstellung von Apps. Ford ist damit Unternehmensangeben zufolge der erste Automobilhersteller der Welt, der offene Schnittstellen, die sogenannten "Application Programming Interfaces" (API), für Software-Entwickler zur Verfügung stellt. Dank dieser frei zugänglichen API können Entwickler ihre Smartphone-Applikationen direkt mit dem Konnektivitätssystem Ford Sync beziehungsweise Ford Sync 2 verknüpfen.

SDL-Software ermöglicht den Zugriff auf Fahrzeugsteuerungen einschließlich Display-Anzeigen, Bedientasten und der Spracherkennung, um Apps vollständig in Fahrzeuge zu integrieren. Toyota experimentiert bereits aktiv mit SDL und untersucht weitere Kooperationen mit Livio und Ford. Livio betreut als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ford Motor Company offiziell die SmartDeviceLink-Technologie.

SDL-Technik bietet Automobilherstellern und Entwicklern Gestaltungsspielräume, wie die Ford-Experten ausführen:

  • Anpassung des "Look & Feels" aller Konnektivitäts- und App-Funktionen dank eines standardisierten SDL-Protokolls für die Steuerung von Smartphone-Apps
  • Breit gefächerte Plattform-Kompatibilität, App-Funktionen sind nicht auf neueste Geräte-Generationen oder Betriebssysteme beschränkt
  • Theoretisch uneingeschränkte Verfügbarkeit von Apps (sofern regional verfügbar)
  • Technik funktioniert mit integrierten Spracherkennungstechniken des Fahrzeugs
  • Erleichterung beim Marktzugang für App-Entwickler, da Apps nicht mehr an mehrere unterschiedliche Automobil-Plattformen angepasst werden müssen
  • Die Nutzung von Apps wird generell einfacher für Autofahrer.

"Wir haben AppLink seinerzeit eingeführt, um unseren Kunden den Wunsch nach der Nutzung von Apps im Auto zu erfüllen", fügte Butler hinzu. "Dann haben wir unser Ford Developer Programm gestartet, um App-Entwickler aktiv zu unterstützen. Jetzt demonstrieren wir der ganzen Branche mit SmartDeviceLink, wie einfach man Smartphone-Apps unterwegs im Auto überall auf der Welt nutzen kann."

Die jetzige Vereinbarung zwischen Toyota und Ford basiert auf einem Beschluss aus dem Jahr 2011. Bereits damals hatten die beiden Autobauer eine Vereinbarung zur Entwicklung fortschrittlicher in-Car-Telematik-Dienste geschlossen.

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