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23.04.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Verbesserungen bei Komfort und Rollwiderstand: Runflat-Reifen im ADAC-Test

verfasst von: Katrin Pudenz

2:30 Min. Lesedauer

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Bisher habe sich die Runflat-Reifentechnik wegen Schwächen bei Komfort und Verbrauch, wie ein ADAC-Test aus dem Jahr 2002 zeigte, nicht durchsetzen können. In einer aktuellen Untersuchung jedoch stellte der Automobil-Club fest, dass die Nachteile der Runflat-Reifen abnehmen. Die Entwicklung habe gute Fortschritte gemacht bilanzieren die Experten.

Denn mit einer Reifenpanne liegen zu bleiben zählt zu den eher unangenehmen Erlebnissen im Leben eines Autofahrers. Mit Runflat-Reifen kann das Liegenbleiben weitgehend vermieden werden, weil sie eine (eingeschränkte) Weiterfahrt ermöglichen. Somit sind weder Reifenwechsel noch eine Reifenreparatur auf dem Standstreifen notwendig. Aber haben die Runflats nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Im aktuellen ADAC-Test wurden Vor- und Nachteile von Runflat-Reifen herausgearbeitet, wie der Automobilclub mitteilt. Aktuelle Runflat-Generationen wurden mit älteren Generationen wie auch mit herkömmlichen Pneus verglichen. Das Testprogramm orientierte sich am ADAC/ÖAMTC-Reifentest von Sommer- und Winterreifen, wie er zweimal pro Jahr veröffentlicht wird.

Als Testergebnis wird bescheinigt, dass neben der guten Fortschritte in der Entwicklung der Runflat-Reifen, gleichzeitig die Vorteile im Pannenfall bestehen geblieben sind. Die getesteten Modelle zeigten insbesondere im Vergleich zur Vorgängergeneration deutliche Verbesserungen bei Komfort und Rollwiderstand, urteilten die Fachleute des Clubs. In diesen Kriterien gebe es nicht mehr viel Unterschied zu den konventionellen Reifenmodellen ohne speziell verstärkte Flanken. Die zwei getesteten Modelle der neuesten Generation von Runflat-Reifen (Sommer und Winter) seien zwar noch spürbar härter als die "Standardreifen", der Abstand bewege sich aber innerhalb einer üblichen Spreizung eines Testfeldes. Dabei sei der getestete Sommerreifen für BMW mit Runflat im Bereich Komfort kaum noch vom konventionellen Bruder zu unterscheiden. Ähnlich gut sehe es beim Rollwiderstand aus. Runflat-Reifen der neuesten Generation erhöhen laut ADAC-Test kaum noch den Kraftstoffverbrauch.

Mehrgewicht durch verstärkte Flanken

Dass die Pneus trotz eines optimierten Profils in der Praxis nicht vergleichbar gut wie die konventionellen Reifen abschneiden können, liege insbesondere am Mehrgewicht der Runflats. Der ADAC gibt das Mehrgewicht mit etwa 0,3 kg pro Reifen ab. So werde für jeden Beschleunigungsvorgang etwas mehr Energie benötigt (Massenträgheitsmoment).

Bei den Fahreigenschaften auf nasser, trockener und verschneiter/vereister (nur Winterreifen-Variante) Fahrbahn sollen sich nur geringe Unterschiede ergeben. Hier haben die Runflat-Reifen laut ADAC keine wesentlichen Nachteile. Teilweise seien sogar Vorteile gegenüber der Standardbereifung auf nasser Fahrbahn feststellbar gewesen.

Anschaffung teuer

Jedoch seien Runflat-Reifen teuer in der Anschaffung. Der Preis liefe deutlich höher, vor allem bei den Winterreifen. Beim Wechsel auf herkömmliche Reifen müsse daher beachtet werden, dass Autos, die werksseitig mit Runflat-Reifen ausgeliefert wurden, meist keine Reifenreparatursets oder vergleichbares an Bord hätten.

Sichergestellte Vergleichbarkeit

Wie der ADAV betont, wurden die Tests mit Reifenmodellen von Bridgestone durchgeführt. Der Reifenhersteller war laut ADAC im Bereich Runflat schon früh aktiv und hat zahlreiche Modelle im Angebot. Die Wahl der verschiedenen Testprodukte von nur einem Hersteller habe den Vorteil, dass die Unterschiede von konventionellen und Runflat-Reifen besser verglichen werden könnten, weil Unterschiede zwischen verschiedenen Marken nicht ins Gewicht fallen würden.

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