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2018 | Buch

Bäume und Zeiten – Eine Geschichte der Jahrringforschung

verfasst von: Dr. Hans Hermann Rump

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Anhand der Jahresringe von Bäumen können kultur- und naturhistorische Ereignisse datiert und eingeordnet werden. Wie diese Methode entwickelt wurde und wie sie noch heute eingesetzt wird, beschreibt dieses Buch eindrucksvoll.

Es bietet einen Einblick in Konzepte und Arbeitsmethoden von Naturforschern bei ihrer Suche nach verlässlichen Chronologien von der frühen Neuzeit bis heute. Fehler und methodische Irrwege als systembedingte Begleiter langwieriger und komplexer Forschungsprozesse blieben dabei nicht aus. Deshalb wird die Dynamik des „Gewordenen“ und nicht die Statik des „Gewesenen“ in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt.

Die thematisch breit gefächerte und interdisziplinär konzipierte Darstellung spricht nicht nur Vertreter der Life Sciences und der historischen Wissenschaften an. Auch für einen weiteren Leserkreis ist die Entwicklung einer Forschungsmethode von Interesse, die im aktuellen Diskurs um die Veränderung des globalen Klimas eine wichtige Rolle spielt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Das Objekt der vorliegenden Untersuchung sind die Jahrringe von Bäumen. In ihnen manifestiert sich deutlich sichtbar das Wachstum einzelner Zellen, der Teile von Wurzel und Spross und des ganzen Baumes im Verlauf vieler Jahre. Durch genaue Untersuchung dieser Ringe ist deshalb eine Bestimmung von Zeit möglich, weil die Wachstumsprozesse Jahr für Jahr ähnlich ablaufen.
Hans Hermann Rump
Kapitel 2. Pflanzenanatomie von der frühen Neuzeit bis 1800
Zusammenfassung
In diesem Kapitel sind angesichts des langen Zeitraums von fast 400 Jahren zwangsläufig sehr heterogene Materialarten zu berücksichtigen: Eine Disziplin „Biologie“ gab es vor 1800 nicht, so dass Pflanzenbeschreibungen oft in Gesamtwerken und in dem Briefwechsel von Naturforschern, in kameralistischen Schriften oder in Publikationsorganen fachlich unterschiedlicher Ausrichtung versteckt sind.
Hans Hermann Rump
Kapitel 3. „Die Wissenschaftliche Botanik“ im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden vor allem die von der wissenschaftlichen Botanik geschaffenen Voraussetzungen für die wesentlichen Fortschritte der Jahrringforschung betrachtet, um so deren Wirkung auf Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen besser verfolgen zu können. Hierbei wird deutlich, wie ganzheitliche Vorstellungen der Lebenswissenschaften nicht nur vor und um 1800, sondern bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ihre Wirkung entfalteten und auch heute gelegentlich als Erklärungsmuster für Lebensprozesse und Wachstum verwendet werden. Manche Einzelaspekte lassen sich im Rahmen dieser Darstellung nicht vertiefen, so dass auf weiterführende Literatur hingewiesen wird: Zu den botanischen Disziplinen vgl. Jahn (2004, S. 302–323); zur Pflanzenphysiologie: Jahn (2004, S. 499–536) und Hoppe (1976, S. 230–292); zur Zellenlehre des 19. Jahrhunderts vgl. Harris (1999) und Cremer (1985).
Hans Hermann Rump
Kapitel 4. Jahrringforschung in den USA
Zusammenfassung
Die Entwicklung der Jahrringforschung im heute geltenden Sinn unter Einsatz des „cross-dating“ für die Gewinnung langer Zeitreihen begann Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten; auch der Begriff „Dendrochronologie“ wurde dort geprägt (McGraw 2001, S. 71). A. E. Douglass verwendete diesen Begriff erstmals am 27.02.1923 in einem Brief an den mexikanischen Archäologen Manuel Gamio sowie in seiner zweiten Carnegie-Publikation von 1928.
Hans Hermann Rump
Kapitel 5. Jahrringforschung in Europa bis 1945
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich vor allem mit einer zeitlichen Phase, in der sich die Jahrringforschung in einigen Ländern Europas nach bescheidenen Anfängen zu einer ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Methode entwickelte. Skandinavische Naturwissenschaftler hatten schon Anfang der 1930er-Jahre auf das in den Vereinigten Staaten durch A. E. Douglass erprobte Datierungsverfahren hingewiesen, ebenso zwei deutsche Forschergruppen, die in der Türkei und in Südwestafrika ihre Felduntersuchungen durchführten.
Hans Hermann Rump
Kapitel 6. Nachkriegszeit und Übergang zur modernen Konstituierung
Zusammenfassung
In den Vereinigten Staaten stellte das Kriegsende für die Jahrringforschung keinen so starken Bruch dar wie in Mitteleuropa, und auch während der ersten Nachkriegsjahre zeigte sich – vor allem am Laboratory of Tree-Ring Research in Tucson – eine gewisse institutionelle Kontinuität. Von einem „Modernisierungsschub“ lässt sich jedoch ähnlich wie in Europa während der ersten Nachkriegsjahre noch nicht sprechen.
Hans Hermann Rump
Kapitel 7. Schluss
Zussammenfassung
Mit diesem Buch versucht der Autor zu zeigen, dass sich die Dendrochronologie seit mehr als 100 Jahren zu einer von der „scientific community“ und einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommenen naturwissenschaftlichen Methode entwickelte, während die Jahrringforschung seit dem Zeitalter der „wissenschaftlichen Botanik“ im 19. Jahrhunderts als Strukturanalyse – allerdings noch nicht als funktionale Analyse – betrieben wurde.
Hans Hermann Rump
Backmatter
Metadaten
Titel
Bäume und Zeiten – Eine Geschichte der Jahrringforschung
verfasst von
Dr. Hans Hermann Rump
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-57727-1
Print ISBN
978-3-662-57726-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57727-1