Das Aktiv-Stadthaus in Frankfurt steht in der Nähe des Westhafens und nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt.
ABG FRANKFURT HOLDING
In Frankfurt am Main wurde Anfang Juli 2015 Europas bislang größtes Effizienzhaus Plus eröffnet. Bei demAktiv-Stadthaus handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, in dem jeder Mieter den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen kann.
Das Mehrfamilienhaus in der Speicherstraße der Mainmetropole ist in weniger als zwei Jahren Bauzeit entstanden. Es beinhaltet auf acht Geschossen und 6.750 Quadratmetern Wohnfläche 74 Wohneinheiten. Insgesamt ist das Gebäude 27 Meter hoch und 160 Meter lang. Die Wohnungen sind auf Barrierefreiheit hin konzipiert worden und über Aufzüge erreichbar.
Sonnenenergie, Speicher und Wärmepumpe
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Die Energie zur Stromerzeugung gewinnt das Gebäude über 330 Photovoltaikmodule an der Fassade. Hinzu kommen noch rund 1.000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Der damit erzeugte Strom wird in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert, um zum Beispiel auch nachts die Stromversorgung zu gewährleisten. Dabei handelt es sich um einen Batterietypus Lithium-Eisen-Phosphat, der über eine Speichergröße von 250 Kilowattstunden verfügt.
Über eine Wärmepumpe mit 120 kWth, der Einheit für thermische Leistung, werden Wärme und Warmwasser bereitgestellt. Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle den nahegelegenen Abwasserkanal. In diesem wurde dazu ein 60 Meter langer Wärmetauscher installiert.
Die Bewohner spielen im Energiekonzept eine entscheidende Rolle
Abwasserwärmetauscher und Wärmepumpe im Abwasserkanal.
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Architekt des Aktiv-Stadthauses ist Manfred Hegger, der bis Kurzem den Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität Darmstadt inne hatte. Zu den Partnern der ABG Frankfurt Holding, Bauherrin des Gebäudes, gehören außerdem die Technische Universität Darmstadt, das Steinbeis-Transferzentrum in Stuttgart, HHS Architekten und die Firma Hager. Gefördert wurde das Vorhaben im Rahmen der Forschungsinitiative ZukunftBAU des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.