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2009 | Buch

Bautechnik Für Bauzeichner

Zeichnen — Rechnen — Fachwissen

verfasst von: Christel Kaczmarczyk, Harald Kuhr, Petra Strupp, Jürgen Schmidt, Arne Schmidt

Verlag: Vieweg+Teubner

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Mitwirken bei der Bauplanung
Auszug
Jedes Bauvorhaben — sei es auch noch so klein — muss vor der Ausführung sorgfältig geplant werden. Wünsche der Bauwilligen fließen ebenso in die Planung ein wie ihre finanziellen Möglichkeiten. Zu diesem Zweck wendet sich der Bauherr an einen Architekten oder Ingenieur. Mit seiner fachkundigen Hilfe werden Lösungen angestrebt, die den Wünschen weitgehend und den Vorschriften des Baurechts vollkommen entsprechen. In Zweifelsfällen hinsichtlich der Zulässigkeit kann eine Bauvoranfrage beim Bauaufsichtsamt Klärung bringen. Als Bauherr oder Bauträger treten Privat-personen, Gesellschaften, Kommunen, Länder und der Bund auf.
2. Aufnehmen eines Bauwerkes
Auszug
Das gesamte Themenfeld der Bauleitplanung nimmt im Berufsalltag eines Bauzeichners bzw. einer Bauzeichnerin einen hohen Stellenwert ein. Alles was ein/e Bauzeichner/in zeichnet, findet seinen Ursprung in der Bauleitplanung und eingrenzend im Flächennut- zungs- und Bebauungsplan. Der Flächennutzungsplan und darauf aufbauend der Bebauungsplan ist die Grundlage für das weitere Handeln von Architekten, Ingenieuren, Bauherren usw. (siehe Lernfeld 1)
3. Erschließen eines Baugrundstückes
Auszug
Die Begriffe Erde und Boden werden nebeneinander verwendet. Während man in der Gesamtheit von Erdarbeiten bzw. Erdbau spricht, sagt man im Einzelnen Boden oder bildet Wortverbindungen wie Bodenklassen, Oberboden usw.
4. Planen einer Gründung
Auszug
In diesem Kapitel werden die Gründungskonstruktionen oder auch die Fundamentierung des üblichen Hochbaus behandelt, wie sie im Einfamilienhausbau, im Geschosswohnungsbau, bei Büro- und Verwaltungsgebäuden oder ähnlichen Bauwerken häufig vorkommen.
5. Planen eines Kellergeschosses
Auszug
Nachdem die vorbereitenden Maßnahmen für die Maurerarbeiten abgeschlossen sind, beginnen wir in diesem Lernfeld mit der Planung eines Kellergeschosses. Hierbei sollen die technischen Vorgaben kennen gelernt und beachtet werden. Baumaterialien sollen richtig eingesetzt und angewendet werden. Für ein Projekt soll ein Grundriss eines Kellergeschosses als Ausführungszeichnung und ein Schnitt durch die Kelleraußenwand mit Abdichtungsmaßnahmen gezeichnet werden. Zu ermitteln sind die Mengen der verwendeten Baumaterialien und diese sind in einem Leistungsverzeichnis festzuhalten.
6. Konstruieren eines Stahlbetonbalkens
Auszug
Jedes Bauwerk besteht aus einer Vielzahl von Bauteilen wie Balken, Stützen, Scheiben und Platten. Diese werden zu Tragwerkselementen zusammengefasst. Dazu zählen Dachkonstruktion, Decken oder Balken. Die Tragwerkselemente ergeben zusammen die Tragkonstruktion welche die statische, also die „lastabtragende“ Struktur eines Bauwerks bildet.
7. Konstruieren von Treppen
Auszug
Für ein Gebäude soll eine Treppenform und eine Treppenkonstruktion ausgewählt werden. Unter Berücksichtigung der Lage und Nutzung sollen auch die baurechtlichen Vorschriften beachtet werden.
8. Planen einer Geschossdecke
Auszug
Decken tragen als Geschossdecken oder auch als Dachdecken die Verkehrslasten aus der Nutzung auf die Unterkonstruktion, in der Regel Wände, Balken und Stützen ab. Die Decken übernehmen im Rahmen der räumlichen Stabilität die Verteilung und Weiterleitung von horizontalen Lasten am Wandkopf auf die Längswände.
9. Entwerfen eines Dachtragwerks
Auszug
Holz ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Baustoff. Im Rohbau benutzt man es für Decken, Dachgerüste, Fachwerkwände, Ställe und Scheunen. Kleinere Brücken werden ebenfalls ganz aus Holz hergestellt. Auch im Ausbau wird Holz in vielfaltiger Weise für Treppen, Türen, Fenster, Fußböden und Vertäfelungen verwendet. Obwohl es heute für viele dieser Bauteile auch andere Baustoffe gibt, konnten sie das Holz nicht verdrängen. Im Schalungs- und Rüstungsbau des Beton- und Stahlbetonbaus behauptet es sich noch, ebenso wie bei Fertighäusern, Ferienhäusern und Hallenbauten. Durch die Umformung von Holz in Holzwerkstoffe (Furniere, Sperrholz, Spanplatten, Holzfaserplatten u.a.) haben sich die Verwendungsmöglichkeiten des Holzes noch erweitert.
10A. Erstellen eines Bauantrags
Auszug
Als Friedrich der Große 1745 sein Schloss Sanssouci in Potsdam errichten ließ, oder Ludwig II. 1869 sein Märchenschloss Neuschwanstein in Bayern, brauchten sie beide keine Baugenehmigung. Dies lag keineswegs nur an ihrer Stellung. Erst etwas um die Mitte des vorigen Jahrhunderts machten die starke Bevölkerungsvermehrung, aber auch die Zunahme der Industrialisierung es zunehmend notwenig, die Bautätigkeiten gesetzlichen Regelungen zu unterwerfen. Noch das Preußische Allgemeine Landrecht von 1794 bestimmte in einem Paragraphen: „In der Regel ist jeder Eigentümer seinen Grund und Boden mit Gebäuden zu besetzen oder ein Gebäude zu verändern wohl befugt.“ Die Ursprünge des Baurechts bestanden ausschließlich in der Gefahrenabwehr. Durch Baumaßnahmen sollten weder die Bewohner noch die Allgemeinheit Schaden nehmen. Baurecht war Baupolizeirecht. Dies galt sogar für die Festsetzung von Fluchtlinien, die die Straßen und Plätze von sonstigen Flächen abgrenzen sollten. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts durften die Gemeinden bei der Festsetzung dieser Fluchtlinien gestalterisch mitwirken.
10I. Sichern eines Bauwerkes
Auszug
Wenn neue Bauwerke in der Nachbarschaft von vorhandenen Bauwerken erstellt werden sollen und die Abständen und Höhenlagen der neuen Gründung mit den Lasteinflussbereichen der vorhandenen Gründung zu unverträglichen Überschneidungen führen, ist das vorhandene Gebäude zu sichern. Bevor jedoch mit den Baumaßnahmen begonnen wird, ist der vorhandene Baubestand dokumentarisch festzuhalten. Insbesondere sind bereits vorhandene Bauschäden, Risse usw. zu dokumentieren. Durch die Dokumentation kann bei eventuellen Streitfällen über entstandene Schäden durch die neue Bebauung der Bauzustand vor der Baumaßnahme nachgewiesen werden. Auch in allen Fällen bei denen der Grundwasserstand verändert werden kann ist eine dokumentarische Bestandsaufnahme der vorhandenen Bausubstanz in der Nachbarschaft des geplanten Neubaus dringend anzuraten.
10T. Ausarbeiten eines Straßenentwurfs
Auszug
Alle Kosten, die sich aus Bau, Unterhaltung, Erweiterung und Verbesserung von Straßen ergeben, werden als Straßenbaulast bezeichnet. Die Träger (Verantwortlichen) der Straßenbaulast sind für
Bundesfernstraßen BRD
 
Landesstraßen Bundesländer
 
Kreisstraßen Landkreise
 
Stadtstraßen die kreisfreien Städte
 
Gemeindestraßen und -wege
 
die Gemeinden (Kommunen) Da es sich bei Straßen- und Tiefbauarbeiten zu mehr als 90 % um öffentliche Aufträge handelt, werden sie hauptsächlich von Bauämtern des Bundes, Landes, der Kreise oder Städte bearbeitet. Nur kleinere Gemeinden (ohne eigenes Bauamt) beauftragen private Ingenieurbüros mit der Planung, Bauleitung und Abrechnung ihrer Vorhaben. Die Finanzierung des öffentlichen Straßenbaus wird in Haushaltsplänen festgelegt und genehmigt.
11A+I. Entwickeln einer Außenwand
Auszug
Ähnlich wie seit Jahrtausenden werden Wände heute immer noch auf kleinen Baustellen aus kleinformatigen vorgefertigten künstlichen Steinen oder aus Natursteinen zu Mauern zusammengesetzt. Auf Großbaustellen findet man aus Ersparnisgründen die Tafelbauweise (vorgefertigte fertige Wände) und die großformatigen Steine. Die traditionelle Ausführung von Mauerwerk mit Ziegeln oder Kalksandsteinen wird ständig ergänzt durch weiterentwickelte Materialien in Bezug auf die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Nicht nur größere Steinformate kommen zum Einsatz um den Fugenanteil in der Wandfläche so gering wie möglich zu halten, sondern auch die Zelle als Ganzes, die als Fertigelement nur noch auf die vorhandenen Anschlüsse gestülpt wird (Badzelle oder Küchenzelle).
11T. Konstruieren eines Straßenoberbaus
Auszug
Die Befestigung der Verkehrsflächen nimmt — stark vereinfachend gesagt- die vertikalen Druckkräfte (also das Gewicht der Fahrzeuge) und die horizontalen Schubkräfte des Verkehrs (Flieh-, Brems- und Anfahrkräfte) auf und leitet sie meist als resultierende Kräfte verteilt in den Untergrund ab. Der Druck auf den Untergrund hängt deshalb ab
  • von der Größe und der Richtung der Kräfte
  • von der Dicke des Aufbaus/der Befestigung
  • Kreisstraßen Landkreise
  • vom Winkel, unter dem die Kräfte sich verteilen (Lastverteilungswinkel)
12A+I. Planen einer Halle
Auszug
Der Wiederaufbau der in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren ab 1945 begünstigte die Entwicklung von industriellen Bauweisen für den Wohnungsbau und Industriebau, da Wohnraum geschaffen werden musste und die Industrie für ihr Wachstum Produktionsanlagen benötigte. Dazu kamen ab 1960 Schulund Hochschulbauten für Bund, Länder und Kommunen. Neben individuell geplanten Bauten mit entsprechendem architektonischem Anspruch wurden Bausysteme entwickelt, die das rationelle Bauen besonders für Industrie und Gewerbe ermöglichten.
12T. Planen einer Wasserversorgung
Auszug
Die Wasserversorgung dient der Deckung des Wasserbedarfs der Wohn- und Arbeitsstätten menschlicher Gesellschaft. Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften und Kontrollen.
13A+I. Konstruieren eines Daches
Auszug
Mit den im Wohnungsbau üblicherweise verwendeten Holzwerkstoffen und Bauweisen lassen sich Stützweiten von etwa 12,00 Metern überbrücken. Um die im Industriebau anfallenden größeren Stützweiten zu erreichen wurden in den vergangenen Jahren von der holzverarbeitenden Industrie neue Holzwerkstoffe und -konstruktionen entwickelt mit denen Spannweiten von bis 40,00 Metern möglich sind. Diese Entwicklungen zeichnen sich besonders durch den Einsatz vorgefertigter Tragelemente anstelle von Vollholzquerschnitten aus. Des weiteren ermöglichen speziell entwickelte Verbindungstechniken unter der Verwendung von Stahlbauteilen hoch belastbare Anschlüsse.
13T. Planen einer Wasserentsorgung
Auszug
Unter den Begriffen Wasserentsorgung, Stadtentwässerung oder Kanalisation versteht man die Ableitung des in Siedlungen und Städten anfallenden Wassers, welches in Schmutz- und Niederschlagswasser eingeteilt wird. Trinkwasser wird durch menschlichen Ge- und Verbrauch verschmutzt → Schmutzwasser (SW). Abfließendes Regenwasser (RW) nimmt auf seinem Weg Schmutzstoffe auf. SW und RW werden beide als Abwasser bezeichnet. SW ist in geschlossenen Rohrleitungen abzuleiten und vor Einleitung in das Gewässer in einer Kläranlage zu reinigen.
14A+I. Planen eines Stahlbetonbauwerkes
Auszug
Für dieses Lernfeld ist die Kenntnis der Inhalte des Lernfeldes 10 Planen einer Halle Voraussetzung.
14A+I. Ausbauen eines Dachgeschosses
Auszug
Dachräume unter geneigten Dachflächen werden zur besseren wirtschaftlichen Ausnutzung des umbauten Raumes, aber auch wegen des gestalterischen Reizes der sich aus der Dachform ergebenden Räume in der Regel zum Wohnen genutzt. Die Dachflächen müssen dann allen Anforderungen an Wärme-, Feuchtigkeits-, Schall- und Brandschutz genügen.
14T. Planen einer Außenanlage
Auszug
Natur und Landschaft sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz in besiedelten und unbesiedelten Bereichen so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, dass
1.
die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes,
 
2.
die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter,
 
3.
die Pflanzen- und Tierwelt sowie
 
4.
die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen gesichert sind. (Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege, BnatschG)
 
.
Backmatter
Metadaten
Titel
Bautechnik Für Bauzeichner
verfasst von
Christel Kaczmarczyk
Harald Kuhr
Petra Strupp
Jürgen Schmidt
Arne Schmidt
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9304-8
Print ISBN
978-3-8351-0108-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9304-8