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15.03.2017 | Bauwirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der Baubranche fehlt Produktivität

verfasst von: Christoph Berger

1:30 Min. Lesedauer

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Die deutsche Baubranche hinkt anderen Wirtschaftszweigen bei der Produktivität hinterher. Laut einer Unternehmensberatung entgehen der deutschen Wirtschaft so jährlich knapp 100 Milliarden Euro. Und dies ist nicht das einzige Problem.

"Der Mittel‐Zweck‐Zusammenhang besteht darin, dass eine Steigerung der Produktivität die Wirtschaftlichkeit erhöht, und dies wiederum eine Verbesserung der Rentabilität bewirkt", heißt es im Kapitel "Management" des Springer-Fachbuchs "Bauwirtschaft". Darin wird auch erklärt, wie dies im Einzelnen zusammenhängt.

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Allerdings ist es um das Produktionswachstum der deutschen Baubranche laut der Studie "Reinventing Construction: A Route To Higher Productivity" des McKinsey Global Institutes (MGI) nicht allzu gut bestellt. Denn während die deutsche Gesamtwirtschaft seit 1995 jährlich um 1,32 Prozent produktiver wurde, wuchs die Baubranche nur um 0,26 Prozent.

Infrastrukturbedarf wird nicht gedeckt

Und dies hat nach Ansicht der Analysten gravierende Folgen. Zum einen würden der deutschen Wirtschaft so jährlich fast 100 Milliarden Euro entgehen, zum anderen werde der Infrastrukturbedarf des Landes nicht gedeckt.

Wobei: Deutschland ist diesbezüglich kein Einzelfall. Denn auch auf globaler Ebene wuchs die Baubranche in den vergangenen 20 Jahren jährlich gerade mal um ein Prozent während die Produktivität der Weltwirtschaft um 2,8 Prozent und die der verarbeitenden Industrie sogar um 3,6 Prozent im Durchschnitt und pro Jahr anstieg. Weltweit wurden 2015 rund neun Billionen Euro in Infrastruktur, Häuser und andere Bauten investiert.

Massenproduktionsverfahren und Fabrikproduktion

MGI-Infrastrukturexperte Jan Mischke meint: "Wenn die Baubranche global ihre Produktivitätsfortschritte dem Niveau der Gesamtwirtschaft angleichen würde, könnten bei gleichem Ressourceneinsatz künftig 50 Prozent des weltweiten Bedarfs an Infrastruktur damit zusätzlich gedeckt werden."

Mischke hat zudem festgestellt, dass Wettbewerb in der Baubranche nicht in gleichem Masse zu Produktivitätssteigerungen führt wie dies in anderen Branchen der Fall ist. Und auch die Fragmentierung der Bauindustrie inklusive der komplizierten Vertragsgestaltungen würden nicht zu Transparenz führen.

Eine fünf- bis zehnfache Produktivitätssteigerung könnte hingegen erreicht werden, würde man Massenproduktionsverfahren mit mehr Standardisierung und Modularisierung sowie eine Produktion von Gebäudeteilen in Fabriken einführen.

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Quelle:
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