1997 | OriginalPaper | Buchkapitel
Berechnungsgrundlagen
verfasst von : Patricia S. Churchland, Terrence J. Sejnowski
Erschienen in: Grundlagen zur Neuroinformatik und Neurobiologie
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Was versteht man unter Berechnungen? Durch welche Eigenschaften wird etwas zum Computer oder zur Rechenmaschine? Warum hat unserer Meinung nach ein Rechenschieber etwas mit Berechnungen zu tun und ein Hubschrauber nicht? In gewisser Weise sind das die philosophischen Fragen der Informatik, insofern als sie die grundlegenden Sachverhalte in Frage stellen, die von Wissenschaftlern typischerweise übergangen werden, sobald sie ein Projekt ins Auge fassen.1 Wie auch bei den philosophischen Fragen anderer Fachgebiete (Was ist Leben? [Biologie] Was ist Materie und wodurch verändert sie sich? [Physik und Chemie]), werden die Antworten überzeugender, gewinnen an Bedeutung und können besser miteinander in Zusammenhang gebracht werden, sobald das empirische Wissen wächst und so der Theorie mehr Gewicht verleiht. Solange man nicht weiß, daß es Atome gibt, wie sie miteinander in Verbindung stehen und welche Eigenschaften sie haben, kann man einfach nicht viel über die Natur von Materie und über stoffliche Veränderungen aussagen. Das heiß aber nicht, daß man gar nichts sagen darf — sonst hätte die Wissenschaft ja keinen Ausgangspunkt. Vielmehr geht es darum, daß eine Theorie, die in groben Zügen die Grundgedanken einer Disziplin umreißt, nach und nach mit Hilfe von neuen empirischen Daten verbessert wird, wobei man die alten und falschen Vorstellungen schlagartig über Bord wirft.