Bei der Planung, Steuerung und Kontrolle des gesamten Betriebsgeschehens sind die Entscheidungsträger in hohem Maße auf Daten angewiesen. Die Daten informieren über Zustände und Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Über die reine Informationsfunktion hinaus dienen die Daten als Argumentationshilfe in Verhandlungen, als Basis für Entscheidungsfmdungen, für die Erstellung von Vergleichen, für die Durchführung von Kontrollen, für die Abgabe von Prognosen etc. Diese Funktionen erfüllen die Daten zum einen als solche in ihrer ursprünglichen Form, zum anderen in verarbeiteter Form, d.h. nach ihrer Auswertung und Analyse.
Der Ablauf der statistischen Untersuchung, der sich weitestgehend aus den unter Abschnitt 1.1. genannten Aufgaben der Statistik ergibt, kann in folgende Phasen unterteilt werden:
Tabellierte Häufigkeitsverteilungen informieren übersichtlich und umfassend, wie sich die Merkmalsträger einer Gesamtheit auf die Merkmalswerte oder Klassen von Merkmalswerten verteilen. Ein genaues Betrachten der Verteilung läßt deren typische Eigenschaften erkennen. Die typischen Eigenschaften der Häufigkeitsverteilung können mit Hilfe von Kenngrößen, den sogenannten Parametern oder Maßzahlen, ausgedrückt werden. Dabei werden viele Einzelinformationen zu wenigen, aber aussagekräftigen Größen verdichtet.
Das zahlenmäßige Ergebnis einer statistischen Untersuchung gewinnt häufig an zusätzlicher oder überhaupt erst an Aussagekraft, wenn es in das Verhältnis zu einer anderen Zahl gesetzt wird, die in einem sinnvollen bzw. sachlogischen Zusammenhang mit dem Ergebnis steht. So gewinnt z.B. bei der Qualitätskontrolle das Ergebnis 192 Ausschußstücke deutlich an Aussagekraft, wenn es in das Verhältnis zur hergestellten Stückzahl 21.500 gesetzt wird.
Meßzahlen haben u.a. die Aufgabe, die relative Veränderung bzw. Entwicklung einer Größe zu beschreiben. Zur Beschreibung der Entwicklung von komplexen Größen, wie etwa der Lebenshaltungskosten oder der Einkommen in der Bundesrepublik, müßte eine Vielzahl von Meßzahlen erstellt werden, die für eine Gesamtschau zu unübersichtlich wären. In solchen Situationen sind die vielen Meßzahlen zu einer einzigen Zahl, der sogenannten Indexzahl zusammenzuführen bzw. zu bündeln. Eine Indexzahl beschreibt also die durchschnittliche relative Veränderung mehrerer Größen bzw. Merkmale durch eine einzige Zahl; sie ist also ein Durchschnitt aus mehreren Meßzahlen.
Betriebswirtschaftliche Größen oder Merkmale werden oft über einen längeren Zeitraum beobachtet. Die beobachteten Werte beschreiben dann die zeitliche Entwicklung der Größe oder des Merkmals.
Dem Erkennen des Zusammenhangs zwischen zwei oder mehr Merkmalen kommt in der betrieblichen Praxis eine erhebliche Bedeutung zu. So können etwa personalpolitische Entscheidungen vom Zusammenhang zwischen Lebensalter und Leistung der Beschäftigten beeinflußt werden. In die Tagesdisposition eines Ausflugslokals werden die Kenntnisse des Zusammenhangs zwischen Wetterlage und Zahl der Gäste einfließen. Für die Preisgestaltung interessiert der Zusammenhang zwischen dem Preis und der Absatzmenge. Für den Verband der Schadensversicherer sind sowohl der Zusammenhang zwischen Fahrzeugtyp und Unfallhäufigkeit als auch der Zusammenhang zwischen Fahrzeugtyp und Unfallschwere wichtig.
In diesem Kapitel werden zahlreiche Übungsaufgaben aus den sieben vorangegangenen Kapiteln gelöst. Für die Lösung werden diejenigen Aufgaben ausgewählt, die rechnerisch zu lösen sind. Gibt es zu einem Aufgabentyp mehrere Übungsaufgaben, so wird eine von diesen stellvertretend gelöst.