Sachwerte sind traditionsgemäβ ein Portfoliobestandteil von gut strukturiertem Vermögen. Herkömmlich werden vermietete Realimmobilien und Aktien einem Vermögen beigemischt, um die Sachwertkomponente abzudecken.
Die kumulierten Platzierungszahlen, von 1992 ab gerechnet, die der Wirtschaftsjournalist Stefan Loipfinger in seiner Marktanalyse ausweist, sind beeindruckend. Danach werden bis einschlieβlich 2006 folgende Platzierungszahlen aller Beteiligungsmodelle ausgewiesen: Eigenkapital von rund 162 Milliarden Euro und Gesamtinvestitionsvolumen über 323 Milliarden Euro.
Steuerliche Änderungsprozesse werden immer variantenreicher. Neben den Gesetzgebungsverfahren nimmt auch die Diskussion über die Auslegung und Anwendung nun skurrile Formen an. Sicher aber ist: Die Finanzbehörden werden die Gesetzeslage eher strenger interpretieren, um die immer noch angespannte Haushaltssituation zu lösen.
Geschlossene Fonds sind im Gegensatz zu offenen Fonds für eine mittel- bis langfristige Anlage konzipiert. Man sollte sich immer auf eine Mindestlaufzeit von fünf bis zehn Jahren einstellen, zum Beispiel bei Venture Capital- oder einigen Auslandsfonds. Mit einer durchschnittlichen Investitionsdauer von zehn bis 20 Jahren sollte bei Schiffs-, Leasing-, und Windkraftfonds gerechnet werden. Die Spitze in der Langfristigkeit bilden zumeist Immobilienfonds, die auch 25 Jahre laufen können.
Bei einer Beteiligungsgesellschaft sind neben dem Anleger die verschiedensten Personen und Gesellschaften eingebunden. Abbildung 5 zeigt die wesentlichen Beteiligten.
Die Gründe, einen Geschlossenen Fonds zu zeichnen und damit einem Managementteam Kapital zur Erzielung von höheren Renditen anzuvertrauen, sind so individuell wie die Produkte selbst. Deshalb können sie hier nur allgemein angesprochen werden.
Die Kommanditgesellschaft ist eine Personengesellschaft und besteht aus mindestens einem persönlich haftenden Gesellschafter (Komplementär) und beschränkt haftenden Gesellschaftern (Kommanditisten). Diese haften nur mit einer bestimmten Einlage, sind auch nicht zur Geschäftsführung oder Vertretung berechtigt. Diese reine KG-Form ist in der Beteiligungsbranche sehr selten geworden.
Der Geschlossene Immobilienfondsmarkt ist das gröβte Segment im Beteiligungsmarkt und entspricht dem Sicherheitsbedürfnis der deutschen Anleger. In den letzten Jahren sind Volumen und Marktanteil rückläufig. Im Jahr 2006 konnte nach dem enttäuschenden Vorjahr ein starker Anstieg der Platzierungszahlen beobachtet werden. Neu auf den Markt sind die Zweitmarkt-Fonds, die Immobilienanteile auf dem Zweitmarkt für Geschlossene Fonds aufkaufen.
Wie kein anderer Markt ist der Markt der Schiffsbeteiligungen abhängig von der Weltwirtschaft. Der Anstieg der Weltkonjunktur und das damit verbundene Anziehen des weltweiten Handelsvolumens führen zu einer verstärkten Nachfrage nach Transportkapazitäten und somit zu steigenden Charterraten. Umgekehrt führt eine schwache Weltkonjunktur zu einem Rückgang der Nachfrage nach Transportkapazitäten und zu einem Verfall der Charterraten. Neben diesen kurzfristigen Schwankungen der Weltkonjunktur sprechen verschiedene Kriterien für einen langfristig hohen und steigenden Bedarf nach Transportkapazität. Die Weltbevölkerung wächst rapide. Es ist mit einer Zunahme um eine Milliarden Menschen bis 2012 zu rechnen. Ein vermehrter Warenaustausch ist durch den Abbau von Handelsschranken zu beobachten, der auch durch neuere volkswirtschaftliche Erkenntnisse wissenschaftlich untermauert ist. Weitere Produktverlagerungen in Entwicklungs- und Niedriglohnländer und die Wandlung von bisherigen Entwicklungs- und Schwellenländern zu Industrienationen mit den entsprechenden Veränderungen in den jeweiligen Auβenhandelsstrukturen lassen einen weiteren Anstieg der Handelsaktivitäten in der Weltwirtschaft erwarten.
Das Gesetz für den Vorrang der erneuerbaren Energien, bekannt als das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), hat seit seinem Inkrafttreten im April 2000 einen regelrechten Boom in der Energiefondsbranche ausgelöst. Plötzlich gab es neben dem ökologischen Investitionsgrund eine gesetzlich verankerte Vergütungsregelung mit festem Abnahmepreis über einen Zeitraum von 20 Jahren, von der zahlreiche Investoren ein finanzielles Engagement abhängig gemacht haben.
Die Lebensversicherungs-Zweitmarktfonds (LV-Fonds) sind ein relativ junger Zweig im Bereich des Beteiligungsmarktes. Sie traten 2003 erstmals richtig ans Tageslicht. Von da an ging es rasant aufwärts, die Eigenkapitalplatzierung erreichte 2005 den vorläufigen Höhepunkt und musste im Jahr 2006 einen massiven Rückschlag hinnehmen.
Die Private Equity-Fonds (PE-Fonds) sammelten 2005/2006 hohe Summen ein, wobei man unterscheiden muss zwischen den Geschlossenen PE-Fonds und den PE-Fonds, die fast nur über hohe Einstiegshürden, sprich hohe Anlagebeträge, den institutionellen Anlegern bzw. sehr vermögenden Anlegern offen stehen. Die Börsenkrise 2000/2001 brachte für die PEFonds eine erhebliche Wachstumsdelle. Doch seit 2004 verzeichnen die geschlossenen PEFonds einen rasanten Anstieg des eingeworbenen Eigenkapitals auf 2,28 Milliarden Euro.
Als Container werden Groβraumbehälter bezeichnet, die zur Lagerung und zum Transport von Gütern verwendet werden. Sie sind aus dem internationalen Frachtverkehr nicht mehr wegzudenken. Die gängigsten Container haben eine Länge von 20 oder 40 Fuβ, daraus ergeben sich auch die Bezeichnungen ,,TEU “(Twenty-foot Equivalent Unit) und ,,FEU“ (Fortyfoot Equivalent Unit). Mittlerweile gibt es noch eine Vielzahl genormter Container, zum Beispiel Kühlcontainer, Tankcontainer.
Über sogenannte Zweitmärkte können interessierte Anleger Geschlossene Fondsanteile (zurzeit meist Geschlossene Schiffs- und Immobilienfonds) erwerben oder veräuβern. Ein entsprechendes Angebot bzw. eine entsprechende Nachfrage muss bestehen. Das Zustandekommen von Zweitmarktgeschäften sowie der bei Zweitmarktgeschäften erzielbare Preis werden meist durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Prospekte für Geschlossene Fonds sind ein absolutes Muss zur Information und Aufklärung der Chancen und Risiken für die Anleger, nicht erst seit der gesetzlichen Prospektpflicht vom 1.7.2005.