2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Verständnis der Clausewitzschen These von der „stärkeren Form des Kriegführens“
verfasst von : Johann Schmid
Erschienen in: Die Dialektik von Angriff und Verteidigung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Voraussetzung für eine kritischen Diskussion der Clausewitzschen These von der Verteidigung als der „an sich stärkeren Form des Kriegführens“, ist ein zutreffendes Verständnis darüber, wie der preußische Kriegsphilosoph selbst seine diesbezügliche These verstanden wissen wollte. Der Schlüssel zum Verständnis der Clausewitzschen Theorie und damit seiner Gedanken zum Stärkeverhältnis von Angriff und Verteidigung kann nur in einer ganzheitlichen Betrachtung seines Werkes unter Berücksichtigung seines methodologischen Ansatzes liegen. Erst die Aufdeckung seines „philosophischen Untergrundes“ gebe das Mittel an die Hand, den „Einheitspunkt“ seiner Gedanken und ihren strengen Zusammenhang zu erkennen, ohne den sein Werk nur als eine von äußerlich aneinander gereihten, zuweilen sogar widerspruchsvollen einzelnen Lehren erscheinen müsse, betont Malmsten Schering. Diesen Einheitspunkt scheinen eine Reihe seiner Kritiker nicht erfasst zu haben, wenn sie, wie beispielsweise Fuller, das Werk „Vom Kriege“ als eine „pseudo-philosophische Darstellung“, einen „Wirrwarr von Abhandlungen, Aufzeichnungen und Notizen“, „weitschweifig“ und voll von „nichtssagenden Bemerkungen und Gemeinplätzen“ bezeichnen; oder wie Jomini in „diesem gelehrten Labyrinth“ nur eine kleine Zahl erleuchteter Gedanken und hervorragender Aufsätze finden, wobei ihn (Jomini) kein Werk mehr als das „Vom Kriege“ die Notwendigkeit einer guten Theorie hätte fühlen lassen.