In vielen Unternehmen sind die Immobilienkosten zu hoch. Einsparpotenziale werden häufig nicht genutzt.
Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young zeigt, dass viele Unternehmen beim Sachanlagevermögen, insbesondere bebaute und unbebaute Grundstücke, Einsparpotenziale liegen lassen. So könnte auf mehr als 25 Prozent der Flächen verzichtet und damit ein erheblicher Anteil der immobilienbezogenen Kosten eingespart werden.
Für die Unternehmensführung ist jedoch zunächst entscheidend, die immobilienbezogenen Kosten zu analysieren, damit entsprechende Sparmöglichkeiten lokalisiert werden können. Wie funktioniert eine immobilienbezogene Kostenrechnung?
Kosteneinflussgrößen analysieren
Springer-Autor Andreas Pfnür beschreibt in seinem Buchkapitel "Immobilienbezogenes Kostenmanagement": Um den Gegenstand des Kostenmanagements von betrieblichen Immobilien mit einer immobilienbezogenen Kostenrechnung auswerten zu können, sind zunächst die Kosteneinflussgrößen zu analysieren. Von den Kosteneinflussgrößen lässt sich auf die Arten der Kostenentstehung und deren Verursachung schließen."
Wenn die Informationen gesammelt wurden, wie die jeweiligen Kosten entstanden sind und welche Kostenarten gegeben sind, kann festgestellt werden, ob Kostensenkungsmöglichkeiten existieren. Ähnlich, wie in der aktuellen Studie, stellte auch Andreas Pfnür bereits fest: "In der Praxis beträgt das Kostensenkungspotenzial der Bewirtschaftung von bislang im Controlling wenig beachteten Immobilien zwischen 10 und 20 %."
Ein erhebliches Sparpotenzial. Sowohl die Ergebnisse der Studie, als auch die Ausführungen des Autors zeigen, dass Immobilienkosten im Controlling vieler Unternehmen zu wenig Beachtung finden. Dabei könnte gerade hier das Kostenmanagement Potenziale feststellen und nutzen.
Instrumente zur Kostensenkung
Der Autor gibt Hinweise, welche Instrumente des Kostenmanagements sich zur Senkung der Immobilienkosten besonders gut eignen. Dabei geht weist er vor allem auf Folgende ein:
- Life-cycle-costing
- Instandhaltungs- und Modernisierungscontrolling
- Benchmarking
- Outsourcing von Immobilienmanagementleistungen
Kaum Sale-and-Lease-Back?
In den Studienergebnissen von Ernst & Young wird deutlich, dass Unternehmen zwar häufig den Flächenbedarf prüfen und nicht mehr benötigte Flächen identifizieren. Allerdings nutzen nur wenige der Umfrageteilnehmer die Möglichkeit von Sale-and-Lease-Back. In diesem Fall könnten Unternehmen eigene Immobilienflächen verkaufen und gleichzeitig mieten, um die Liquidität zu steigern.