Unternehmen der Einzel- und Kleinserienfertigung lassen sich durch die Anzahl der Leistungswiederholungen kennzeichnen. Wird eine Produktart innerhalb einer Planungsperiode in einer einzigen Mengeneinheit gefertigt, handelt es sich um Einzelfertigung; werden wenige Mengeneinheiten einer Produktart ununterbrochen nacheinander bzw. gleichzeitig gefertigt, handelt es sich um Kleinserienfertigung.1
Mit der Entwicklung eines Controlling-Informationssystems (CIS) für Unternehmen der Einzel- und Kleinserienfertigung mit fertigungstechnischen Produktionsprozessen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Nachfolgend werden die Begriffe Unternehmen und Betrieb synonym verwandt. Bei einem Unternehmen bzw. Betrieb handelt es sich um eine Wirtschaftseinheit zur Erstellung und Verwertung von Gütern in Form von Sach- oder Dienstleistungen.16
Das Bewertungssystem, das Kennzahlen-Aufbereitungssystem und das Kontrollsystem des CIS benötigen eine methodische Unterstützung. Bezüglich des Bewertungssystems ist die Eignung existierender Kostenrechnungssysteme bzw. einzelner Elemente dieser Systeme zu untersuchen. Die Kostenrechnung und die kurzfristige Erfolgsrechnung sind Teilgebiete des intern orientierten betrieblichen Rechnungswesens.
In diesem Kapitel soll die konzeptionelle Gestaltung des CIS vorgenommen werden. Aufgabe des CIS ist die Versorgung des Informationsverwendungssystems mit Information, die hier als “zweckorientiertes Wissen” definiert wird. Daher wird nur solches Wissen als Information bezeichnet, das zur Lösung eines Entscheidungsproblems beitragen kann.151
Die softwaretechnische Umsetzung einer Systemkonzeption hängt von den an das System gestellten Zielen und Bedingungen ab und kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen. Dabei beziehen sich die gestellten Ziele und Bedingungen direkt auf die Systemerstellung bzw. auf den späteren Systemeinsatz.
Das CIS versorgt das Informationsverwendungssystem mit relevanten zielgerichteten Informationen. Jedoch darf der jeweilige Anwender nicht in einer Informationsflut ertrinken. Daher definiert jeder einzelne Anwender aufgrund der Aufgabenstruktur bzw. der Entscheidungssituation sein jeweiliges Zielsystem, das nur die wirklich entscheidenden Ziele enthalten darf. Das Zielsystem sollte den Umfang einer Bildschirmseite möglichst nicht überschreiten, ansonsten könnte nach Zuordnung der Zielspezifikationen die Übersichtlichkeit verloren gehen. Jedem der Ziele des Zielsystems werden Zielspezifikationen zugeordnet. Dabei erfolgt die Zuordnung entweder (automatisch) als Vorschlag vom System, den der Anwender bestätigt bzw. modifiziert, oder direkt (manuell) durch den Anwender. Bei der manuellen Zuordnung dürfen allerdings nur Zielspezifikationen gewählt werden, die das System bereits ‘pflegt’ oder die mit akzeptablen Aufwand — nach Einschätzung kompetenter Personen — zu integrieren sind. Der beschriebene Systemeinsatz zeigt, daß das beschriebene CIS ein aussagefähiges, leistungsstarkes Informationsversorgungssystem darstellt.
