Skip to main content

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Das Konzept der dysfunktionalen Kognitionen

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Gedanken werden als „dysfunktional“ bezeichnet, wenn sie das Handlungsrepertoire einer Person massiv einschränken und der Zielerreichung und Bedürfnisbefriedigung entgegenstehen. Berufsbezogene dysfunktionale Kognitionen sind mentale Prozesse, welche die Leistung und Motivation von Mitarbeitern und Führungskräften negativ beeinflussen und zu Verhaltensweisen führen, die berufsbezogenen-individuellen und organisationalen Zielen entgegenstehen. Einige Beispiele: „Ich kann kein Mathe!“, „Wenn ich das doch bloß nicht machen müsste!“, „Entweder so oder gar nicht!“, „Ich muss das allein schaffen!“, „Da geht bestimmt etwas schief!“, „Ich muss eine Lösung finden, sonst sind alle von mir enttäuscht!“, „Da kann man ohnehin nichts machen!“, „Hätte ich mich damals doch für einen anderen Job entschieden!“, „Nur mit den richtigen Beziehungen kann man erfolgreich sein!“, „Heute ist wirklich alles schief gelaufen!“, „Die anderen hier sind besser als ich!“. Es ist ersichtlich, dass solche Gedanken einen demotivierenden, leistungsmindernden, zielhemmenden, einschränkenden und belastenden Charakter haben. Solche Gedanken werden daher in diesem Kapitel i.w.S. als ineffiziente Problemlöseoperatoren konzipiert.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Zum Teil ist es auch gar nicht das Denkmuster per se, welches dysfunktional ist, es sind vielmehr die situativen Rahmenbedingungen, die das Denkmuster dysfunktional werden lassen beziehungsweise dieses unter bestimmten Umständen dysfunktionale Konsequenzen für eine Person zeitigt.
 
2
vgl. dazu zum Beispiel die handlungsleitende Eigendynamik, die religiöse Glaubenssätze entfalten. Damit soll nicht pauschal ausgesagt sein, dass religiöse Glaubenssätze dysfunktional sind – sie können sich im Gegenteil als hochgradig funktional für eine Person herausstellen, zum Beispiel im Sinne einer ausgewogenen Bedürfnisbefriedigung. Wie das Beispiel empirisch widerlegter religiöser Annahmen und auch das Beispiel des so genannten depressiven Realismus zeigen, ist das Kriterium für die (Dys-)Funktionalität von Kognitionen nicht immer darin zu sehen, dass ein Gedanke realitätsgerecht, empirisch bewährt oder logisch widerspruchsfrei sein muss. Auch widersprüchliche, realitätsferne Gedanken können unter Umständen funktional sein, wenn sie einer Person zur optimalen Bedürfnisbefriedigung oder effizienten Zielerreichung dienlich sind. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass auch die Logik und die Empirie auf irrationalen Annahmen basieren (z. B. die Annahme, dass es identische Fälle in der Welt gibt oder dass Hypothesen falsifizierbar seien), in der Regel sind sowohl die Logik wie auch die Empirie jedoch hochgradig nützlich beziehungsweise nützlicher als andere anthropomorphe Denk- und Tätigkeitsprozeduren.
 
3
Für die Zwecke dieses Buchs mag diese stark simplifizierte und etwas lax betriebene Taxonomie durchaus genügen – das Verständnis wird dadurch wohl eher befördert als gehemmt.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Anderson, J. R. (2001). Kognitive Psychologie. Heidelberg: Spektrum. Anderson, J. R. (2001). Kognitive Psychologie. Heidelberg: Spektrum.
Zurück zum Zitat Beck, A. T. (1991). Cognitive therapy: A 30 year retrospective. American Psychologist, 46, 368–375.CrossRef Beck, A. T. (1991). Cognitive therapy: A 30 year retrospective. American Psychologist, 46, 368–375.CrossRef
Zurück zum Zitat Beck, J. S. (1995). Cognitive therapy: Basics and beyond. New York: Guilford. Beck, J. S. (1995). Cognitive therapy: Basics and beyond. New York: Guilford.
Zurück zum Zitat Beck, A. T., Rush, A. J., Shaw, B. F., & Emery, G. (1999). Cognitive therapy of depression. New York: Guilford. Beck, A. T., Rush, A. J., Shaw, B. F., & Emery, G. (1999). Cognitive therapy of depression. New York: Guilford.
Zurück zum Zitat Choudhury, K. (2013). Managing workplace stress. The cognitive behavioral way. New Dehli: Springer India.CrossRef Choudhury, K. (2013). Managing workplace stress. The cognitive behavioral way. New Dehli: Springer India.CrossRef
Zurück zum Zitat Ellis, A. (1982). Die rational-emotive Therapie. Das innere Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Veränderung. München: Pfeiffer. Ellis, A. (1982). Die rational-emotive Therapie. Das innere Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Veränderung. München: Pfeiffer.
Zurück zum Zitat Ellis, A. (1991). The revised ABC’s of rational emotive therapy. Journal of Rational-Emotive & Cognitive-Behavior Therapy, 9(3), 139–172.CrossRef Ellis, A. (1991). The revised ABC’s of rational emotive therapy. Journal of Rational-Emotive & Cognitive-Behavior Therapy, 9(3), 139–172.CrossRef
Zurück zum Zitat Höller, J. (2000). Alles ist möglich: Strategien zum Erfolg. München: Econ. Höller, J. (2000). Alles ist möglich: Strategien zum Erfolg. München: Econ.
Zurück zum Zitat Kanning, U. P. (2007). Wie Sie garantiert nicht erfolgreich werden. Dem Phänomen der Erfolgsgurus auf der Spur. Lengerich: Pabst. Kanning, U. P. (2007). Wie Sie garantiert nicht erfolgreich werden. Dem Phänomen der Erfolgsgurus auf der Spur. Lengerich: Pabst.
Zurück zum Zitat Mittelstraß, J. (Hrsg.). (2004). Enzyklopädie – Philosophie und Wissenschaftstheorie. Stuttgart: Metzler. Mittelstraß, J. (Hrsg.). (2004). Enzyklopädie – Philosophie und Wissenschaftstheorie. Stuttgart: Metzler.
Zurück zum Zitat Newell, A. (1980). Reasoning, problem-solving, and decision processes: The problem space as a fundamental category. In R. Nickerson (Hrsg.), Attention and performance (S. 693–718). Hillsdale: Erlbaum. Newell, A. (1980). Reasoning, problem-solving, and decision processes: The problem space as a fundamental category. In R. Nickerson (Hrsg.), Attention and performance (S. 693–718). Hillsdale: Erlbaum.
Zurück zum Zitat Nietzsche, F. (1999). Jenseits von Gut und Böse. Berlin: De Gruyter. (Originalarbeit erschienen 1886) Nietzsche, F. (1999). Jenseits von Gut und Böse. Berlin: De Gruyter. (Originalarbeit erschienen 1886)
Zurück zum Zitat Ratelband, E. (2000). Der Feuerläufer: So schaffst du, was immer du willst. München: Econ. Ratelband, E. (2000). Der Feuerläufer: So schaffst du, was immer du willst. München: Econ.
Zurück zum Zitat Reis de Oliveriera, I. (2012). Assessing and restructuring dysfunctional cognitions. Standard and innovative strategies in Cognitive Behavior Therapy. Rijeka: InTech. Reis de Oliveriera, I. (2012). Assessing and restructuring dysfunctional cognitions. Standard and innovative strategies in Cognitive Behavior Therapy. Rijeka: InTech.
Zurück zum Zitat Ruscio, J. (2010). Irrational beliefs stemming from judgment errors: Cognitive limitations, biases, and experiential learning. In D. David, S. J. Lynn, & A. Ellis (Hrsg.), Rational and irrational beliefs (S. 291–312). Oxford: Oxford University Press. Ruscio, J. (2010). Irrational beliefs stemming from judgment errors: Cognitive limitations, biases, and experiential learning. In D. David, S. J. Lynn, & A. Ellis (Hrsg.), Rational and irrational beliefs (S. 291–312). Oxford: Oxford University Press.
Zurück zum Zitat Sauerland, M., & Reich, S. (2014). Dysfunctional Job-Cognitions – über die Folgen dysfunktionalen Denkens im Arbeitskontext. In M. Sauerland & O. Braun (Hrsg.), Aktuelle Trends in der Personal- und Organisationsentwicklung (S. 28–61). Hamburg: Windmühle. Sauerland, M., & Reich, S. (2014). Dysfunctional Job-Cognitions – über die Folgen dysfunktionalen Denkens im Arbeitskontext. In M. Sauerland & O. Braun (Hrsg.), Aktuelle Trends in der Personal- und Organisationsentwicklung (S. 28–61). Hamburg: Windmühle.
Zurück zum Zitat Schäfer, B. (1999). Die Gesetze der Gewinner. Köln: Schäfer Finanz Coaching. Schäfer, B. (1999). Die Gesetze der Gewinner. Köln: Schäfer Finanz Coaching.
Zurück zum Zitat Tolman, E. C. (1932). Purposive behaviour in animals and men. New York: Appleton-Century-Crofts. Tolman, E. C. (1932). Purposive behaviour in animals and men. New York: Appleton-Century-Crofts.
Metadaten
Titel
Das Konzept der dysfunktionalen Kognitionen
verfasst von
Martin Sauerland
Copyright-Jahr
2015
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09021-0_2