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2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

7. Das Ziel Digital Enterprise: die professionelle digitale Abbildung von Produktentwicklung und Produktion

verfasst von : Anton S. Huber

Erschienen in: Industrie 4.0

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Software ist zum wichtigsten Treiber industrieller Innovation geworden. Ihre Bedeutung steigt weiter und zwar mit wachsender Geschwindigkeit. In den Unternehmen sind heute Rechnungswesen, Personalwesen, Vertrieb und die transaktionalen Prozesse weitgehend und systematisch mit betriebswirtschaftlicher Software unterstützt. In den Kernwertschöpfungsbereichen Produktentstehung, Produktion und After Sales Service ist die Softwareunterstützung bisher im Allgemeinen eher rudimentär.
Zur Beschleunigung ihrer Wertschöpfungsprozesse und gleichzeitigen Sicherstellung hoher Qualität hat die Industrie zwischenzeitlich damit begonnen, auch ihre technischen Workflows in vollem Umfang mit Softwaretools zu unterstützen. Im Zusammenspiel mit der bereits umfänglich durch Software unterstützten, betriebswirtschaftlichen Seite entstehen innerhalb dieser Unternehmen digitale Parallel-Unternehmen. Man kann davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit alle wertschöpfenden Prozesse entlang einer Produktentstehung inklusive der Produktion weitestgehend digital vollzogen werden können, ohne dass physische Prozesse – wie der Bau zahlreicher Prototypen – bemüht werden müssen. Einem Unternehmen, das die dafür notwendigen Investitionen getätigt und die erforderlichen Anpassungen der betrieblichen Prozesse durchgeführt hat, ist aus unserer Sicht die Transformation zu einem Digital Enterprise gelungen.
Sogenannte „Early Adopters“, also frühe Anwender, zeigen bereits heute, dass die dazu notwendigen Technologien, wenn auch noch nicht in perfekter Form, so aber doch in ausreichender Reife, zur Verfügung stehen, um in der Praxis erfolgreich eingesetzt werden zu können. Die dadurch erzielten Ergebnisse und Vorteile sind schon heute so dramatisch, dass man getrost von einer Revolution sprechen kann. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird zukünftig hauptsächlich davon bestimmt werden, in welcher Breite und Tiefe diese Technologien eingeführt und professionell angewandt sind.
Nur mit Hilfe digitaler Werkzeuge und Informationstechnologien, die diese unterstützen, können die Produkte der Zukunft wirtschaftlich erfolgreich entwickelt und produziert werden. Für das digitale Unternehmen gilt aber dasselbe wie für die Produkte und Produktionssysteme in ihrer physischen Ausprägung. Seine Entwicklung verlangt die ständige Bereitschaft, alles Vorhandene auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls neu zu erfinden. In den innovativen, massiv softwaregestützten technischen Arbeitsprozessen der Zukunft wird der Produktionsfortschritt entscheidend von der ständigen Weiterentwicklung der Softwaretools abhängen. Mit Investitionen zu warten, bis diese Tools „ausgereift“ sind, ist in diesem Fall sinnlos, da sich die Softwareumgebung mit großer Geschwindigkeit kontinuierlich weiterentwickelt. Ein später Einstieg in diese Technologien wird mit großen Nachteilen bei der Wettbewerbsfähigkeit einhergehen.
Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 adressiert den evolutionären Wandel des Zusammenwachsens moderner Informations- und Softwaretechnologien mit den klassischen industriellen Prozessen und der revolutionären Auswirkung dieses Wandels auf die Industrie. Es ist allerdings zu vermuten, dass sich die breite Durchdringung der Industrien mit diesen Technologien trotz ihrer revolutionären Auswirkungen über einen längeren Zeitraum hinziehen wird. Dieser Gesichtspunkt sollte bei der Planung der entsprechenden Investitionen immer mit im Auge behalten werden.
Die Herausforderung der Industrie lässt sich mit einer Operation am offenen Herzen vergleichen: Bei laufender Entwicklung und Produktion müssen zahlreiche Barrieren beseitigt werden, um das digitale Unternehmen mit seinen großen Produktivitätspotentialen Realität werden zu lassen. Die größten Barrieren befinden sich heute zwischen den inkonsistenten Datensilos der Fachbereiche und Prozesse; zwischen den Ingenieurdisziplinen; zwischen den Unternehmen im globalen Maßstab. Natürlich müssen die Unterschiede der verschiedenen Industrien und ihre Besonderheiten in den Softwareplattformen, aus denen das Digitale Unternehmen aufgebaut ist, berücksichtigt sein. Darüber hinaus sind Standards und Offenheit zentrale Voraussetzung für eine wirtschaftliche Realisierung. Und schließlich muss dafür gesorgt werden, dass Werkzeuge und Kommunikationsstrukturen bereitstehen, die das digitale mit dem realen Unternehmen interagieren lassen beziehungsweise die beiden Welten miteinander verschmelzen. Siemens Industry Automation ist in diesem Zusammenhang beides, Anbieter und Anwender. Der sich damit auf natürliche Weise einstellende holistische Blick auf den gesamten Wertschöpfungsprozess eines Produkte entwickelnden und produzierenden Unternehmens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Definition und Entwicklung unserer Softwareprodukte, die wir auch unseren Kunden anbieten. Wir sind aus dieser Sicht auf doppelte Weise daran interessiert, dass sich das Digital Enterprise schnell zu einer praktikablen Realität entwickelt.

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Metadaten
Titel
Das Ziel Digital Enterprise: die professionelle digitale Abbildung von Produktentwicklung und Produktion
verfasst von
Anton S. Huber
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-36917-9_7