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2014 | Buch

Der Produktentstehungsprozess in der Automobilindustrie

Eine Betrachtung aus Sicht der Logistik

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Über dieses Buch

Der Funktionsbereich Logistik ist seit dem Jahr 2000 im Produktentstehungsprozess der Automobilhersteller vertreten. Noch immer sind jedoch viele Herausforderungen bei der organisatorischen Einbindung zu lösen, insbesondere aufgrund permanenter Veränderungen im Aufgabengebiet der Logistik. Matthias D. Schulz erstellt auf der Basis von neun Haupttrends, die die Industrie aus Sicht der Logistik besonders prägen, ein Zukunftsszenario und gibt Empfehlungen für eine Verbesserung der bestehenden Prozesse.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Bedeutung des Produktentstehungsprozesses für die Logistik
Zusammenfassung
In einem sich stetig verschärfenden globalen Wettbewerb sehen sich Unternehmen branchenübergreifend steigenden Anforderungen an ihre Leistungssysteme gegenübergestellt. Dies gilt auch und in besonderem Maße für die Logistik bzw. das Supply Chain Management, einen Funktionsbereich, der gerade bei der in Wirtschaftszweigen mit wissensintensiver Produkterstellung üblichen hohen Arbeitsteilung die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Lieferketten maßgeblich beeinflusst. Gegenüber einer reaktiven Optimierung mit klassischen Methoden wird insbesondere der Einflussnahme auf die Produktentwicklung große Bedeutung beigemessen, da die Festlegungen in dieser frühen Phase des Leistungserstellungsprozesses die ausführenden Systeme entscheidend beeinflussen (vgl. Ehrlenspiel et al. 2007, S. 13). Für die Logistik sind bspw. die Produkteigenschaften wie Größe, Gewicht, Form, Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen (bspw. Stöße, Verkratzen…), Wert, Gefahrenpotential und einige andere zu nennen, die bei der Auslegung von Anlagen, Behältern, Prozessen usw. maßgeblich sind.
Matthias D. Schulz
2. Die Rolle der Logistik im Produktentstehungsprozess in der Automobilindustrie
Zusammenfassung
Im Folgenden soll der Status quo bei der Integration der Logistik in den Produktentstehungsprozess deutscher Fahrzeughersteller beschrieben werden. Bekannte Ergebnisse bisheriger Untersuchungen aus der Literatur sollen dabei um einen empirischen Teil ergänzt werden, welcher sich dabei auf eine Reihe von Interviews stützt, die zwischen April 2010 und Juli 2012 vom Verfasser mit insgesamt 25 Vertretern der Automobilindustrie geführt wurden. Den Schwerpunkt bildeten dabei Vertreter der Original Equipment Manufacturers (OEM) Audi, BMW, Daimler, Opel und Volkswagen; zur Vervollständigung der Wertschöpfungskette wurden jedoch auch einzelne Zulieferer sowie ein Entwicklungsdienstleister befragt. Das Sample enthielt Führungskräfte und Sachbearbeiter zahlreicher Teilbereiche der Logistik und wurde um Mitglieder angrenzender Abteilungen wie Produktion, Einkauf oder Entwicklung ergänzt. Die Interviews waren nichtstandardisiert und entweder offen oder teilstrukturiert; sofern nicht wichtige Gründe – wie der Wunsch eines Gesprächspartners – dagegen sprachen, wurden sie persönlich beim Teilnehmer durchgeführt, mit einem Diktiergerät aufgezeichnet und anschließend von Hand transkribiert.
Matthias D. Schulz
3. Die Automobilindustrie im Jahre 2025 aus Sicht der Logistik
Zusammenfassung
Im Folgenden soll die erwartete Situation der Automobilindustrie im Jahr 2025 untersucht werden, um eine Schwerpunktsetzung für weitere – über die in Kap. 2.​3 genannten hinausgehenden – Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu soll die sog. Szenario-Technik eingesetzt werden, eine Methode, bei der konsistente Zukunftsbilder erzeugt werden, um die Strategiefindung von Unternehmen zu unterstützen (vgl. Krystek und Herzhoff 2006, S. 306). Ziel ist es, Entscheider für alternative Entwicklungen zu sensibilisieren und damit neben der Erstellung des eigentlichen Ergebnisses auch und vor allem, den „Prozess der Veränderung des Untersuchungsobjektes von der Gegenwart in die Zukunft zu untersuchen und transparent zu machen“ (Göpfert 2012, S. 24).
Matthias D. Schulz
4. Produktentstehung in der Automobilindustrie 2025
Zusammenfassung
Die wichtigsten Veränderungen, denen die Logistik der obigen Ausführungen zufolge im nächsten Jahrzehnt begegnen wird, sind die folgenden:
1.
Das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle, da die klassischen Kernkompetenzen an Bedeutung verlieren, die finanzielle Belastung bei der Anschaffung hochpreisiger Modelle für den Kunden reduziert und neue Möglichkeiten der Wertschöpfung und der Differenzierung gefunden werden müssen. Dazu gehören auch moderne Marketing- und Vertriebskonzepte
 
2.
Das Variantenmanagement, da zusätzliche Modelle, Ausstattungsmerkmale und lokalindividuelle Anpassungen in bestehende Leistungssysteme integriert werden müssen
 
3.
Die Umweltorientierung, um die Ökobilanzen der Fahrzeuge ganzheitlich zu optimieren, ohne die Kostensituation und den Kundennutzen zu verschlechtern
 
4.
Die Erhöhung der Veränderungsfähigkeit, um zur Steigerung des Logistikservices und des Produktangebots mehr Fahrzeuge an den lokalen Standorten/auf einer Linie zu fertigen, neue Technologien effizient zu integrieren und auf Absatzschwankungen schnell reagieren zu können
 
Matthias D. Schulz
5. Fazit
Zusammenfassung
Die Integration der Logistik in den Produktentstehungsprozess der Fahrzeughersteller begann etwa im Jahr 2000. Seitdem wurden viele der ursprünglichen Herausforderungen bewältigt, doch noch immer gibt es ungelöste Aufgaben. Durch Veränderungen im Wirtschaftsumfeld der Produzenten werden zudem in den nächsten zehn Jahren Anpassungen erforderlich, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Prozesse und Organisationen zu erhalten. In dieser Arbeit wurden die bestehenden Vorgänge auf Schwachstellen untersucht und am Beispiel eines Trendszenarios Vorschläge zur schrittweisen Umgestaltung des Referenzmodells erarbeitet.
Matthias D. Schulz
Backmatter
Metadaten
Titel
Der Produktentstehungsprozess in der Automobilindustrie
verfasst von
Matthias D. Schulz
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06464-8
Print ISBN
978-3-658-06463-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06464-8

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