1996 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Streit vor dem Prozeß
verfasst von : Professor Dr. iur. Christoph G. Paulus
Erschienen in: Zivilprozeßrecht
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wenn man sich die Frage stellt, für welches Sozialphänomen oder -problem das Zivilprozeßrecht geschaffen ist, wenn man, mit anderen Worten, eine Standortbestimmung dieses Rechtsgebietes im allgemeinen Rechtsleben vornehmen möchte, so erkennt man sogleich, daß man es hier mit etwas Unabänderlichem und Urmenschlichem zu tun hat — dem Streit. Zwei oder mehr Personen sind sich — aus welchen Gründen auch immer — uneins hinsichtlich der zwischen ihnen geltenden Rechtslagel. Statistisch gesehen bleibt der weitaus überwiegende Teil der Streitereien im Stadium des persönlichen Konflikts stecken, ohne daß eine rechtsanwendende Instanz zur Lösung bemüht wird; die Betroffenen finden andere, meistens soziale Lösungsmechanismen: Der eine gibt nach, die Verwandten oder Freunde schlichten, der Anpassungsdruck an und durch die Umgebung unterbindet eine Eskalation, der gute Ruf veranlaßt zum Einlenken, usw.