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2017 | Buch

Determinanten der Auslandsberichterstattung

Eine Mehrebenenanalyse des internationalen Nachrichtenflusses

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Über dieses Buch

Christine Heimprecht zeigt anhand einer Weiterentwicklung theoretischer Konzepte der Nachrichtenwerttheorie sowie einer Mehrebenenanalyse des internationalen Nachrichtenflusses aus 16 Ländern, wie Journalisten in den verschiedensten Regionen der Welt Auslandsnachrichten gestalten, woran sie sich bei der Darstellung des Auslands orientieren und welche Einflüsse der Gesellschaft die Arbeit der Journalisten prägen. Hierbei wird zum einen die enorme Bedeutung internationaler Wirtschaftsbeziehungen deutlich. Zum anderen wird die Relevanz der Pressefreiheit und des neu eingeführten Nachrichtenfaktors Krisenstatus bestätigt. Insgesamt wird ein neuer Blick auf die internationale Kriegs- und Krisenberichterstattung geworfen und die engen Verbindungen zwischen Politik, Militär und den Medien beleuchtet, welche weltweit die Arbeit der Journalisten beeinflussen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Auslandsberichterstattung ist eine zentrale Quelle, aus der sich die Wahrnehmung anderer Länder speist. Durch die Medienberichterstattung werden Bilder (engl. „images“) von anderen Nationen erzeugt, die bei fehlenden eigenen Erfahrungen der Rezipienten entscheidend für die Wahrnehmung dieser Länder sein können (vgl. u. a. Brewer et al. 2003, Salwen und Matera 1992, Semetko et al. 1992, Wanta und Hu 1993, Wanta et al. 2004). Angesichts von fast 200 Ländern und Nationen auf der Welt verfügt der Einzelne in den meisten Fällen kaum über persönliche Erfahrungen. Das Wissen über andere Länder, ihre politischen Systeme, ihre wirtschaftliche Lage sowie die Kultur der jeweiligen Nation stammt größtenteils aus den Medien.
Christine Heimprecht
Chapter 2. Internationale Vergleiche – Entwicklung, Bedeutung, Kriterien
Zusammenfassung
International vergleichende Studien bilden heute eine zentrale Forschungsstrategie der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Esser (2013, S. 114) sowie Hanitzsch und Altmeppen (2007, S. 185) sprechen sogar von einem eigenständigen Forschungsbereich. In der Literatur ist in diesem Zusammenhang auch von interkultureller, intersystemischer oder komparativer Forschung zu lesen. Die Begriffe werden bisweilen als Synonyme für die internationale Forschung verwendet, obwohl sie im Grunde vollkommen andere Referenzsysteme bezeichnen (können), wie im Folgenden beschrieben wird.
Christine Heimprecht
Chapter 3. Theoretische Ansätze zur Nachrichtenselektion
Zusammenfassung
Das Kapitel zu den theoretischen Grundlagen der vorliegenden Arbeit mit den Worten Lippmanns zu eröffnen, rekurriert auf einen Klassiker von 1922. Lippmann beschrieb die Problematik, die bei der Nachrichtenforschung im Fokus steht, treffend und anschaulich wie kein anderer. Seit den Anfängen des Journalismus ist es die Aufgabe eines jeden Journalisten, zu entscheiden, über welche Ereignisse berichtet werden soll, über welche nicht und, im Falle einer Berichterstattung, wie ausführlich oder knapp das Publikum über die Ereignisse informiert wird.
Christine Heimprecht
Chapter 4. Muster in der Auslandsberichterstattung: Forschungsstand
Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat zum Ziel, die bedeutsamsten bisherigen Ergebnisse der Forschung zur Nachrichtengeografie, unabhängig von ihrer theoretischen Fundierung oder den untersuchten Nachrichtenmedien, zusammenzutragen und auszuwerten. Einleitend werden grundlegende Erkenntnisse der internationalen Forschung zum Nachrichtenfluss vorgestellt (vgl. Kapitel 4.1). Vor dem Hintergrund des Forschungsinteresses dieser Arbeit werden dabei insbesondere zentrale Befunde zur Relevanz der Kontextbzw. Ländermerkmale für die internationale Nachrichtengeografie dargestellt (vgl. Kapitel 4.1.1).
Christine Heimprecht
Chapter 5. Weiterentwicklung bisheriger Konzepte und zentrale Annahmen
Zusammenfassung
Bisherige internationale Vergleiche der Auslandsberichterstattung weisen auf ein grundlegendes Muster hin: Danach berichten die Medien global einerseits über statushohe Länder und über Länder der eigenen Region, andererseits über Kriege und politische Konflikte. Dabei geht der überwiegende Teil der Autoren direkt oder indirekt davon aus, dass die Berichte über statushohe und regional nahe Länder mittels Kontextmerkmalen erklärt werden können (bspw. Elitestatus eines Landes, wirtschaftliche Zusammenarbeit zweier Länder), während die Kriegsberichterstattung vor allem auf Ereignismerkmalen beruhe (bspw. Negativität) (vgl. Chang et al. 1987, Hagen et al. 1998, Scherer et al. 2006, Shoemaker et al. 1991, Tiele 2010, Westerståhl und Johansson 1994; indirekt auch bei Chang 1998 und Wu 2000).
Christine Heimprecht
Chapter 6. Methode & Untersuchungsanlage
Zusammenfassung
Die Daten für die vorliegende Untersuchung entstammen dem internationalen Forschungsprojekt Foreign-News-on-Television, das Akiba A. Cohen (Universität Tel Aviv) 2006 initiierte und bis zu den finalen Publikationen im Jahr 2013 leitete (vgl. Cohen 2013a, S. xxi). Das Projekt bestand aus drei aufeinander aufbauenden Phasen: 1. einer quantitativen Inhaltsanalyse von Fernsehnachrichten (für Deutschland durch die Autorin und Jürgen Wilke); 2. einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung und 3.
Christine Heimprecht
Chapter 7. Ergebnisse
Zusammenfassung
Zu Beginn der vorliegenden empirischen Untersuchung werden die Fragen erster Ordnung beantwortet, also „How much?” und „How many?“ (Reese 2001, S. 177). Erst im zweiten Schritt widmet sich die Arbeit den Fragen, welche die Beziehungen der Dinge betreffen. Dass zu Beginn eine grundlegende Darstellung der Häufigkeiten erfolgt, hat dabei mehrere Vorteile: Zum einen können ggf. problematische Verzerrungen in der Stichprobe erkannt und bei späteren Analysen berücksichtigt werden.
Christine Heimprecht
Chapter 8. Determinanten der Auslandsberichterstattung: Zusammenfassung & Folgerungen
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschäftigte sich mit Einflussfaktoren, welche die Sichtbarkeit von Ereignisländern in den Auslandsnachrichten anderer Länder erklären. Bereits frühe komparative Studien zur Nachrichtengeografie zeigten, dass es Verzerrungen im internationalen Nachrichtenfluss gibt und nicht alle Länder der Welt die gleiche Chance haben, international journalistische Aufmerksamkeit zu erlangen. Vielmehr erhalten einige Länder sehr viel Beachtung in den ausländischen Medien, andere sind hingegen geradezu unsichtbare Flecken auf den medialen Weltkarten.
Christine Heimprecht
Backmatter
Metadaten
Titel
Determinanten der Auslandsberichterstattung
verfasst von
Christine Heimprecht
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-14820-1
Print ISBN
978-3-658-14819-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14820-1