Skip to main content

2001 | Buch

Die Bedeutung der Hausbank

Eine ökonomische Analyse

verfasst von: Ralf Elsas

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Empirische Finanzmarktforschung / Empirical Finance

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einleitung
Zusammenfassung
Im internationalen Vergleich sind Finanzsysteme durch eine ausgeprägte Heterogenität gekennzeichnet, die bis heute nur ansatzweise ökonomisch erklärt werden kann. Ein besonderes Element aller Finanzsysteme stellt dabei die bankbasierte Finanzintermediation dar, d.h. die direkte Einschaltung einer Bank in den Prozeß der Kapitalallokation zwischen Kapitalnachfragern und -anbietern. Auch hier ist eine ausgeprägte Heterogenität zu verzeichnen; allerdings gilt, daß Bankkredite in allen Volkswirtschaften in großem Umfang zur Unterneh-mensfmanzierung verwendet werden. Dies ist entgegen der häufig postulierten Disinterme-diationstendenz sowohl für sogenannte „market-based“Finanzsysteme wie das der USA oder Großbritanniens als auch für „bank-based“Finanzsysteme wie etwa in Deutschland zu beobachten. So lag der prozentuale Anteil an Bankverbindlichkeiten an der Bilanzsumme der von der Bundesbank ausgewiesenen Gesamtunternehmensbilanz in 1996 bei ca. 18%. 1 Für britische Unternehmen ermittelt Ramb (1998) sogar einen entsprechenden Anteil von 30%.2
Ralf Elsas
B. Definition, Konzepte und Eigenschaften von Hausbankbeziehungen
Zusammenfassung
Der vorliegende Hauptabschnitt B hat zum Ziel, die wesentlichen mit Hausbankbeziehungen assoziierten Charakteristika darzustellen und — insbesondere — theoretisch zu fundieren. Diese theoretische Diskussion erfolgt auf der Basis existierender Literatur, die zum einen die Idee des Relationship Lending herausarbeitet und zum anderen verschiedene Formen der Kreditfinanzierung hinsichtlich ihrer relativen Vorteilhaftigkeit miteinander vergleicht.
Ralf Elsas
C. Datensatz
Zusammenfassung
In diesem Hauptabschnitt wird der den empirischen Analysen dieser Arbeit zugrundeliegende Datensatz beschrieben. Insbesondere soll die Konstruktion der Grundgesamtheit für die Stichprobenziehung sowie Art und Umfang der erhobenen Informationen dargestellt werden. Hierfür werden auch Details der Stichprobenziehung und das verwendete Erfassungsschema diskutiert.201 Ferner wird die Struktur des Datensatzes sowie die in den späteren Untersuchungen verwendeten Operationalisierungsformen dargestellt. Abschließend werden die Sample-unternehmen anhand ihrer Rechtsform, der Branchenzugehörigkeit und der Finanzierungsstruktur allgemein charakterisiert.
Ralf Elsas
D. Hausbankidentifikation und Determinanten des Hausbankstatus
Zusammenfassung
In vorliegenden Hauptabschnitt werden zwei für die Zielsetzung der Arbeit wesentliche Aspekte behandelt. Erstens wird das verwendete Kriterium zur (empirischen) Identifikation von Hausbankbeziehungen entwickelt und hinsichtlich seiner Validität und Robustheit analysiert. Entsprechend der Darstellung in Abschnitt A.2 liegt die grundsätzliche Vorgehensweise der empirischen Untersuchungen in einem Vergleich des Kreditmanagements von Hausbanken und Normalbanken. Hierfür wird ein geeignetes Kriterium benötigt, da die Qualität der empirischen Ergebnisse dieser Arbeit wesentlich von dessen Qualität abhängig ist. Die später durchgängig verwendete Hausbankvariable beruht im wesentlichen auf der Selbsteinschätzung der Beobachtungsbanken bezüglich ihres Hausbankstatus für die Engagements des Kreditaktendatensatzes.
Ralf Elsas
E. Liquiditätsversicherung durch Hausbanken
Zusammenfassung
Im diesem Hauptabschnitt soll ein erster Schritt der empirischen Analyse der Versicherungsfunktion von Hausbanken vorgenommen werden. Die Grundidee besteht darin, die auf Distressituationen bezogene Versicherungsfunktion der Hausbank auf solche Fälle zu übertragen, bei denen die Kreditnehmer adversen Bonitätsschocks ausgesetzt sind, ohne in eine echte Krisensituation zu geraten. Sofern Banken im Rahmen ihres Kreditmanagements eine Anpassung des Kreditvertrages an die veränderte Qualität des Kreditnehmer vornehmen, läßt sich ein abweichendes Hausbankverhalten auch in dieser Situation vermuten. Dies wird als Liquiditätsversicherungsfunktion bezeichnet.
Ralf Elsas
F. Zusammenhang zwischen Hausbankbeziehungen und Kreditsicherheiten
Zusammenfassung
Nachdem im vorangegangenen Abschnitt E erste Evidenz für eine Versicherungsfunktion von Hausbanken in Form der Liquiditätsversicherung diskutiert wurde, soll in diesem Hauptabschnitt eine direkte Überprüfung der Versicherungsfunktion vorgenommen werden. Dabei werden auch die Determinanten der Besicherung von Kreditverträgen analysiert, da neuere theoretische Ansätze einen entsprechenden Zusammenhang implizieren.
Ralf Elsas
G. Kompensation der Hausbankleistung
Zusammenfassung
Die Untersuchungen der beiden vorangegangenen Abschnitte lieferten Evidenz für eine Versicherungsfunktion von Hausbankbeziehungen. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob -und wenn ja, auf welchem Weg — der Kreditnehmer die Hausbank für diese Leistung kompensiert. Des weiteren wirft die theoretische Analyse des Hauptabschnitts B die Frage auf, inwieweit eine Hausbank im Rahmen dieser Kompensation aufgrund der Bindung des Kreditnehmers in der Lage ist, monopolistische Renten zu extrahieren. Zielsetzung dieses Hauptabschnitts ist es, durch die empirische Untersuchung der Konditionengestaltung von Hausbanken im Vergleich zu Normalbanken einen ersten Schritt zur Beantwortung beider Fragen zu unternehmen. Diese Zielsetzung ist in ihrem Anspruch bewußt zurückhaltend formuliert, da die weitere Diskussion zeigen wird, daß sowohl aufgrund erheblicher konzeptioneller Probleme als auch aufgrund der spezifischen Struktur des Kreditaktendatensatzes die Analysemöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Der Kompensationsaspekt an sich ist jedoch so bedeutend, daß er nicht aus der Betrachtung dieser Arbeit ausgeblendet werden kann. Dies gilt erst recht vor dem Hintergrund, daß der Großteil der vorhandenen empirischen Studien zum Relationship Lending gerade mit der Zinsgestaltung befaßt ist.
Ralf Elsas
H. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war die theoretische und empirische Analyse der ökonomischen Nutzen und Kosten von Hausbankbeziehungen. Den theoretischen Schwerpunkt bildete die ökonomische Fundierung der „besonderen Verantwortung“von Hausbanken als Versicherungsfunktion sowie die Analyse der Vorteilhaftigkeit einer intertemporalen Vertragsgestaltung. Im Rahmen der empirischen Untersuchungen wurden beide theoretischen Aspekte aufgegriffen und eine Validierung vorgenommen. Im folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse kurz zusammengefaßt.
Ralf Elsas
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Bedeutung der Hausbank
verfasst von
Ralf Elsas
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-89816-6
Print ISBN
978-3-8244-7304-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-89816-6