Skip to main content

2024 | Buch

Die kapitalismuskritische Gesellschaft

Warum ein erfolgreiches Wirtschaftsmodell infrage gestellt wird

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Der Kapitalismus hat in den letzten Jahrzehnten unbestreitbar einen enormen Wohlstand mit sich gebracht. Warum also, und dies ist die Kernfrage des Buches, wird dieser Kapitalismus immer wieder infrage gestellt, ja sogar teilweise rigoros bekämpft? Kritikerinnen und Kritiker sehen im Kapitalismus den Ursprung sozialer Ungerechtigkeit, wachsender Armut und der Klimakatastrophe. Der Kapitalismus setze systembedingt auf unendliches Wachstum, was in einer Welt endlicher Ressourcen so nicht mehr weitergehen könne. Der kapitalistische Wettbewerb fördere eine egoistische Ellenbogengesellschaft anstelle einer gesellschaftlich dringend notwendigen Solidarität. Vor allem die jüngere Generation kann mit dem Kapitalismus vielfach nichts mehr anfangen.

Dieses Buch spürt den Gründen für die Entwicklung hin zu einer kapitalismuskritischen Gesellschaft nach und erläutert mögliche Wege zu einem reformierten Kapitalismus, der sozialer, ökologischer und stärker wertebasiert ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Entstehung der kapitalismuskritischen Gesellschaft
Zusammenfassung
Einerseits lehnt eine knappe Mehrheit der Deutschen den Kapitalismus ab: Er vertrage sich nicht mit der Umwelt, sei sozial unausgewogen und fördere Eigenschaften wie Egoismus, eine Ellenbogengesellschaft und einen maßlosen Konsum. Vor allem die Jugend steht dem Kapitalismus zu fast zwei Dritteln kritisch gegenüber. Andererseits hat der Kapitalismus unbestreitbar in den letzten Jahrzehnten einen enormen Wohlstand mit sich gebracht. Vielen Millionen Menschen auf der Welt ist es gelungen, den Hunger zu besiegen und ein Leben auf einem höheren Wohlstandsniveau zu verbringen. Warum also, und dies ist die Kernfrage des Buches, wird dieser Kapitalismus immer wieder infrage gestellt, ja sogar teilweise rigoros bekämpft, zumal sozialistische Experimente in der Vergangenheit gescheitert sind?
Detlef Pietsch
2. Kapitalismus
Zusammenfassung
Viele Wissenschaftler scheuen die Definition des Kapitalismus wie der Teufel das Weihwasser, da er schwer greifbar, umstritten, bestenfalls polemisch und im Laufe der Jahre einem Bedeutungswandel unterlegen ist. Doch nur auf Basis einer einigermaßen griffigen Definition kommen wir dem Phänomen des Kapitalismus näher. Wir werfen zudem einen kurzen Blick zurück auf die Geschichte des Kapitalismus, denn nur so kann man verstehen, wie Karl Marx zu seiner vernichtenden Bewertung gekommen ist, die uns aus heutiger Sicht teilweise fremd anmutet. Es gibt auch nicht den Kapitalismus auf der Welt, sondern es existierten schon immer verschiedene Spielarten, die zum Teil kulturelle oder auch traditionelle Ursachen haben. Der Kapitalismus US-amerikanischer Prägung ist z. B. ein anderer als der in den skandinavischen Ländern oder bei uns in Deutschland mit der sozialen Marktwirtschaft.
Detlef Pietsch
3. Kritik am Kapitalismus
Zusammenfassung
Im Zentrum dieses Kapitels stehen die Arten und Inhalte der Kapitalismuskritik. Dort werden wir die einzelnen inhaltlichen Kritikpunkte wie etwa die Ausbeutung, die Profitgier, die Entfremdung und die Ungleichheit etc. wiederfinden. Ferner werden die jeweils unterschiedlichen Perspektiven, wie sie in der feministischen, neomarxistischen oder ökologisch orientierten Kapitalismuskritik vorherrschen, erläutert. Auf der Basis dieses Überblicks kritischer Stimmen zum Kapitalismus, der sich nicht nur auf den deutschsprachigen Raum beschränkt, werden wir dann in der Lage sein, die Hintergründe dieser mahnenden Stimmen nachzuvollziehen.
Detlef Pietsch
4. Ursachen der Kapitalismuskritik
Zusammenfassung
Dieses Kapitel setzt sich mit den vielfältigen Ursachen der Kapitalismuskritik auseinander, seien sie aus der Ablehnung der Armut bzw. Verelendung oder der Entfremdung und Ausbeutung entstanden. Neuere Argumente wie die wachsende Ungleichheit aber auch die Kritik an den Konzernen und Managergehältern werden dort der Vollständigkeit halber ebenso aufgeführt werden wie die immer dramatischer werdenden Appelle zur Unvereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie. Am Ende dieses Kapitels werde ich auf die Diskussion, der sich ändernden Werte im Zeitverlauf eingehen, da vor allem in dieser Werteverschiebung gerade der jüngeren Generation meiner Meinung nach die Hauptursachen für diese kritische Haltung zum Kapitalismus liegt.
Detlef Pietsch
5. Entwicklung von Gesellschaften
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Veränderung von Gesellschaften generell. Hier versuche ich auf Basis der gegenwärtigen und vergangenen Theorien der Soziologie zu ergründen, warum sich Gesellschaften verändern und vor allem, warum wir uns immer stärker in Richtung einer kapitalismuskritischen Gesellschaft entwickelt haben und noch weiterentwickeln. Das Kapitel bietet Hypothesen, die die zunehmende Kapitalismuskritik erklären helfen.
Detlef Pietsch
6. Mögliche Alternativen zum Kapitalismus
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um die Frage, ob aus der Kapitalismuskritik ernsthafte Alternativen erwachsen sind oder die Kritik lediglich bei der Kritik stehenbleibt. Interessant ist insbesondere, ob es gangbare und realistische Alternativen gibt, die nicht in den ausgetretenen Pfad des Sozialismus und Kommunismus münden. An dieser Stelle werden sowohl verschiedene reale und ideale Spielarten des Sozialismus und Kommunismus aus der Vergangenheit und Gegenwart durchdekliniert als auch neuere Ansätze wie die „Postwachstumsökonomie“ und die „Gemeinwohlökonomie“ analysiert. Auf dieser Basis wird herausgearbeitet, ob nicht ein weiterer Ansatz eine Möglichkeit für eine praktische und großflächige Umsetzung hat: Die soziale Marktwirtschaft reloaded.
Detlef Pietsch
7. Aufbruch aus der kapitalismuskritischen Gesellschaft
Zusammenfassung
Im abschließenden Kapitel schließlich möchte ich gemäß der Ausgangsfragestellung einige Überlegungen darüber zusammenfassen, wie wir aus dem Status einer kapitalismuskritischen Gesellschaft wieder herausfinden könnten. Der Markt kann von sich aus den sozialen Ausgleich nicht vornehmen. Er setzt weder den Ordnungsrahmen noch kann er ihn garantieren. Dies muss der Staat, also wir alle, übernehmen. Inwieweit ein neues Zusammenspiel von Markt und Staat die Hauptkritikpunkte am Kapitalismus beseitigen und gleichzeitig die soziale und solidarische Komponente gestärkt werden kann, bleibt zu diskutieren. Dies geht nur mit einem Konsens über ein neues, leistungsfähigeres aber auch sozialeres und ökologischeres Wirtschaftsmodell.
Detlef Pietsch
Backmatter
Metadaten
Titel
Die kapitalismuskritische Gesellschaft
verfasst von
Detlef Pietsch
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-43532-5
Print ISBN
978-3-658-43531-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43532-5

Premium Partner