2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Kunst der antiken Glasmacher — mit mikroanalytischen Methoden auf der Suche nach den Details römischer Mosaikgläser
verfasst von : Dr. Ulrich Schüssler, Dr. Vilma Gedzevičiūtė, Dr. Nele Welter
Erschienen in: Einführung in die Archäometrie
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Mikroanalytische Untersuchungen gewinnen in der Archäometrie aus verschiedenen Gründen immer mehr an Bedeutung. Zum einen hat sich die Zahl der unterschiedlichen Methoden in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren deutlich vergrößert. Neben der traditionell weit verbreiteten Elektronenstrahl-Mikrosonde stehen heute unterschiedliche Typen von Lasersonden, Mikro-Röntgenfluoreszenzanlagen, Mikro-Röntgendiffraktometern, Raman-Mikrospektrometern, Ionensonden oder Protonensonden zur Verfügung. Zum anderen können die Messungen an kleineren Objekten in-situ oft zerstörungsfrei oder wenigstens zerstörungsarm durchgeführt werden. Das ermöglicht die Untersuchung auch wertvoller Funde wie z.B. der prunkvollen, großzügig mit geschliffenem Granat verzierten Gold- oder Silberfibeln der Merowinger (Quast und Schüssler 2000). Für die Analyse größerer Objekte, die nicht als Ganzes in die Probenkammern einiger Instrumente passen, genügt meist die Entnahme winziger Proben für die Messung. Ein typisches Beispiel dafür ist die berühmte Portlandvase im Britischen Museum, eine römische Vase aus Kameoglas, bei deren Restaurierung kleinste Glassplitterchen anfielen, die dann eingebettet und mikroanalytisch untersucht wurden, um die Glasrezeptur zu ermitteln (Bimson und Freestone 1983). Einige Methoden sind allerdings auch geeignet, um größere Objekte in-situ zu analysieren, manche Messgeräte sind sogar portabel und erlauben Messungen unmittelbar vor Ort, z.B. in Museen, Gemäldegalerien oder an Baudenkmälern.