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2023 | Buch

Die Physische Geographie Afrikas

verfasst von: Roland Baumhauer

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das vorliegende Buch ist eine lang überfällige, aktuelle geographisch-geowissenschaftliche Gesamtdarstellung der wesentlichen Geo- und Umweltfaktoren des afrikanischen Kontinents. Im Mittelpunkt stehen Gestein, Relief, Klima, Wasser, Boden, und Vegetation. Diese steuern die landschaftsprägenden Prozesse an der Erdoberfläche und bestimmen Struktur, Funktion und Dynamik des Naturraumes – der natürlichen Umwelt und der vom Menschen durch Landnutzung, Siedlungen, Verkehrswege u.s.w. gestalteten Umwelt. Ergänzende Exkurse vertiefen eine Reihe von wichtigen aktuellen Umweltfragen im Zusammenhang mit der menschlichen Nutzung (z. B. Bodenerosion, Desertifikation), dem Klimawandel oder erläutern geowissenschaftliche Fachbegriffe. Reiche Farbfotographien und spannende Kartographie veranschaulichen die Informationen und sorgen für ein besseres Verständnis.

Dem interessierten Leser soll mit dem Buch einerseits ein schneller Überblick über die Physische Geographie des Kontinents gegeben werden. Andererseits kann das Buch als geordnetes Nachschlagewerk genutzt werden. Es wendet sich nicht nur an Studierende der einschlägigen Studiengänge, sondern auch an einen breiten, an allen Umweltaspekten Afrikas interessierten Leserkreis bis hin zu Mitarbeitern von Entwicklungsorganisationen und Fachkräften im Entwicklungsdienst, die grundlegende Informationen zur Physischen Geographie des Kontinents brauchen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Die naturräumlichen Grundlagen des Erdteils
Zusammenfassung
Afrika ist mit einer Fläche von über 30 Millionen Quadratkilometern (km²) der zweitgrößte Kontinent der Erde und nimmt etwa 20% der gesamten Landfläche ein. Der Kontinent bietet, wie kein anderer, Einblicke in die älteste geologische Geschichte der Erde. Fast 60 % der Kontinentalfläche bestehen aus dem direkt an der Oberfläche anstehenden präkambrischen Sockel, der älter als 550 Millionen (Ma) Jahre ist. Aber auch der geologische Untergrund der übrigen 40 % der Fläche Afrikas wird fast ausschließlich von Gesteinen aus präkambrischer Zeit gebildet und nur von vergleichsweise geringmächtigen jüngeren Schichtfolgen überlagert. Lediglich der äußerste Südwesten und der äußerste Nordwesten Afrikas wurden in jüngere Gebirgsbildungsphasen einbezogen. Zu den erdgeschichtlich jüngsten Formationen in Afrika zählen die vulkanischen und sedimentären Ablagerungen, die sich im Zuge der Rifting-Prozesse im zentral- und ostafrikanischen Grabenbruch (Rift Valley) gebildet haben. Für das Relief Afrikas charakteristisch ist die Flächendominanz mittlerer Höhenlagen. Aufgrund der geologisch-geomorphologischen Entwicklungsgeschichte fehlen ausgeprägte Tiefländer ebenso wie Hochgebirge mit Höhen über 4.000 m ü. NN. Durch die einzigartige symmetrische Lage Afrikas zum Äquator weist der Kontinent eine ausgeprägte breitenkreisparallele Anordnung der tropischen Klima- und Vegetationszonen sowie ihrer subtropischen Randgebiete auf und bietet daher die einzigartige Möglichkeit, die Vegetationszonen der Tropen und der polwärts angrenzenden Subtropen modellhaft zu betrachten.
Roland Baumhauer
Kapitel 2. Die Großregionen des Kontinents
Zusammenfassung
Nach einem ersten allgemeinen Überblick über den Erdteil im ersten Kapitel werden jetzt aus Gründen eines schnelleren Zugangs die natürlichen Geofaktoren der Großregionen des Kontinents Nordafrika, West- sowie Zentralafrika, Ostafrika, Sambesiländer und Südafrika betrachtet (siehe auch Abb. 2.1).
Roland Baumhauer
Kapitel 3. Die Grundzüge des geologischen Baus und der geologischen Entwicklung
Zusammenfassung
Afrika bietet wie kein anderer Kontinent Einblicke in die älteste geologische Geschichte der Erde. Fast 60 % der Kontinentalfläche bestehen aus dem direkt an der Oberfläche anstehenden präkambrischen Sockel, der auch als „basement complex“ bezeichnet wird und älter als 550 Mio. (Ma) Jahre ist. Aber auch der geologische Untergrund der übrigen 40 % der Fläche Afrikas wird fast ausschließlich von Gesteinen aus dem präkambrischen Archaikum und Proterozoikum gebildet und nur von vergleichsweise geringmächtigen jüngeren Schichtfolgen phanerozoischer Gesteine des Deckgebirges überlagert.
Roland Baumhauer
Kapitel 4. Die Großformen des Reliefs
Zusammenfassung
Das Relief Afrikas ist durch mittlere Höhenlagen zwischen 400 und 600 m ü. M. und, zwischen 800 und 1000 m ü. M. gekennzeichnet und lässt sich dadurch in Nieder- und Hochafrika untergliedern. Der Kontinent stellt, vereinfacht ausgedrückt, ein Plateau dar, mit einem höher gelegenen Bereich im Osten und Süden und insgesamt niedrigeren Lagen im Westen und Norden. Die Landflächenanteile in den verschiedenen Höhenstufen betragen
Roland Baumhauer
Kapitel 5. Der Geofaktor Klima
Zusammenfassung
Das Klima ist der erstrangige Geofaktor in Afrika. Durch die nahezu symmetrische Lage zum Äquator zwischen 37° N und 35° S unterliegt das Klima Afrikas weitgehend tropischen Zirkulationsvorgängen. Nur die jeweils polwärtigsten Regionen des Kontinents, die subtropischen Winterregengebiete Nordafrikas und des Kaplandes werden von den Westwinden der mittleren Breiten beeinflusst.
Roland Baumhauer
Kapitel 6. Die Wasserressourcen
Zusammenfassung
Saisonalität und raumzeitliche Variabilität von Niederschlägen sowie die geologisch-geomorphologische Großgliederung des Kontinents mit seinen ubiquitären, weitgespannten Plateaulandschaften und Grabensystemen sind ursächlich für Afrikas dezidierte Hydrogeographie. Obwohl sich einige der weltweit größten Seen und Stauseen in Afrika befinden, ist die Wasserverfügbarkeit pro Kopf 2,4-mal geringer als im globalen Mittel. Eine angemessene Wasserversorgung für den gesamten Kontinent stellt daher bereits heute eine der zentralen internationalen Herausforderungen dar und wird in Zukunft für die Entwicklung weiter Teile des Kontinents wohl überlebenswichtig sein.
Roland Baumhauer
Kapitel 7. Böden, Bodenerosion und Desertifikation
Zusammenfassung
Ausgehend vom wichtigsten bodenbildenden Faktor, dem Klima, orientiert sich die räumliche Verbreitung der unterschiedlichen (zonalen) Bodentypen in Afrika an den breitenkreisparallelen Klimazonen. Lediglich in Ostafrika führen die kleinräumigeren Mosaiks von Relief, Klima und Ausgangsgestein zu regionalen und lokalen Differenzierungen mit einer größeren Verbreitung von azonalen Böden. Da große Gebirgsketten fehlen und Höhenlagen über der Vegetationsgrenze nur sehr punktuell vorkommen, stehen die Klima-Boden-Beziehungen in Afrika in aller Regel auch nicht unter dem Einfluss von Höhenlage-Boden-Beziehungen.
Roland Baumhauer
Kapitel 8. Die Vegetationsformationen
Zusammenfassung
In Afrika lassen sich infolge der charakteristischen breitenkreisabhängigen Veränderung der Klimaelemente Niederschlag und Temperatur, zusammen mit Kontinentalität und Höhenlage acht, rechnet man die anthropogen beeinflussten waldarmen Hochländer der oberen Karoo in Lesotho hinzu, neun unterschiedliche Vegetationszonen unterscheiden. Sie reichen vom immerfeuchten äquatorialen tropischen Regenwald über die diesen umschließenden sommerfeuchten Savannengebiete bis zu den tropischen und subtropischen Halbwüsten und Wüsten. Der Nordwest- und Südwestsaum des Kontinents zeigt die charakteristische mediterrane Hartlaub- und Macchienvegetation.
Roland Baumhauer
Kapitel 9. Klimaschwankungen und Auswirkungen des Klimawandels
Zusammenfassung
Im Schlussdokument der ersten internationalen Konferenz zur globalen Erwärmung und ihren Auswirkungen auf das Klima Afrikas, der NairobiDeclaration on Climatic Change wurde bereits 1990 konstatiert, dass aufgrund des Klimawandels zukünftig erhebliche ökologische, ökonomische und politische Konsequenzen zu erwarten seien. Allerdings gibt es bis heute (2023) aufgrund der Größe des afrikanischen Kontinents keinen allgemeingültigen Trend hinsichtlich der Entwicklung der Klimabedingungen. Weitgehende Einigkeit besteht jedoch darin, dass die klimatischen Veränderungen im Wesentlichen auf die Anreicherung atmosphärischer Gase wie CO2infolge der Verbrennung fossiler Energieträger erfolgt und nicht aufgrund natürlicher klimatischer Veränderungen, die nicht CO2-induziert waren, wie am Ende des letzten Glazials (siehe Exkurs: Sahara oder Sahel? und Abb. 9.1).
Roland Baumhauer
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Physische Geographie Afrikas
verfasst von
Roland Baumhauer
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67404-8
Print ISBN
978-3-662-67403-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67404-8