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1999 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Überwachung der Unternehmensleitung bei asymmetrischer Informationsverteilung

verfasst von : Stefanie Auge-Dickhut

Erschienen in: Der Aufsichtsrat als Intermediär

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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In diesem Kapitel wird im Rahmen des „costly-state-verification-Ansatzes“1 die Vorteilhaftigkeit der verschiedenen Überwachungsmechanismen analysiert, wenn eine asymmetrische Informationsverteilung zwischen der Unternehmensführung und der sie überwachenden Instanz hinsichtlich der Höhe der humankapitalspezifischen Investition besteht.2 Die Existenz einer Informationsasymmetrie beeinflußt die Funktionstätigkeit der Kontrollmechanismen auf unterschiedliche Weise.3 Im Rahmen der Fremdkapital- und Entrepreneurkontrolle findet keine Neuverhandlung mit der Unternehmensführung statt, demzufolge besteht auch keine Notwendigkeit, durch die Aufwendung von Überwachungskosten eine bestehende Informationsasymmetrie abzubauen. Die ungleiche Informationsverteilung beeinflußt aber die Vorteilhaftigkeit der mit einer Neuverhandlung verbundenen Überwachungsmechanismen, d.h. die Eigenkapital- und Aufsichtsratskontrolle. Die Vorteilhaftigkeit der Neuverhandlung mit der Unternehmensführung in dem bisher vorgestellten Modell beruht darauf, daß ex post die Entschädigungszahlung an den Manager an jedes gewählte, durch Dritte nicht verifizierbare, aber durch den Anteilseigner bzw. Aufsichtsrat beobachtbare Investitionsvolumen angepaßt werden kann. Dies ermöglicht die Optimierung der Investitionspolitik der Unternehmensleitung. Wenn die kontrollierende Instanz nun nur unter Aufwendung von Kosten die Anstrengung der Unternehmensführung beobachten kann, so findet eine Überwachung nur dann statt, wenn die kontrollierende Partei entsprechende Überwachungsanreize besitzt. Dieser Aspekt repräsentiert den zentralen Gedanken, um die Vorteilhaftigkeit der Kontrolldelegation an den Aufsichtsrat zu begründen. Wenn der Aufsichtsrat und der Anteilseigner divergierende Überwachungsanreize besitzen, dann kann eine Kontrolldelegation für den Eigenkapitalgeber möglicherweise vorteilhaft sein, obwohl er alternativ auch die Unternehmensführung direkt überwachen kann Weiterhin ermöglicht eine Variation der Überwachungsanreize des Aufsichtsrats, bspw. die Form der Entlohnung und die Sanktionsmöglichkeiten bei mangelnder Kontrolltätigkeit, Hinweise auf die optimale Gestaltung der Aufsichtsratstätigkeit zu gewinnen.

Metadaten
Titel
Die Überwachung der Unternehmensleitung bei asymmetrischer Informationsverteilung
verfasst von
Stefanie Auge-Dickhut
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-97795-3_4

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