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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Bundesrepublik Deutschland

verfasst von : Prof. Dr. Brigitte Hewel, Prof. Dr. Renate Neubäumer

Erschienen in: Volkswirtschaftslehre

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Kapitel 9 zeigt die konkrete Ausgestaltung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) der Bundesrepublik Deutschland. Es berücksichtigt dabei die Generalrevision der VGR entsprechend dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (EVSG 2010), die Ende 2014 vom Statistischen Bundesamt vorgenommen wurde. Im Einzelnen stellt das Kapitel die Abgrenzung von Sektoren, Wirtschaftsbereichen und Transaktionen sowie das Kontensystem des Statistischen Bundesamtes dar und zeigt, dass es drei Berechnungswege gibt, um die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung einer Volkswirtschaft zu charakterisieren: die Entstehungs-, die Verwendungs- und die Verteilungsrechnung.
Lernziele
Nach dem Durcharbeiten der folgenden Abschn. 9.1 und 9.2 wissen Sie,
  • welche Sektoren, Wirtschaftsbereiche und Transaktionen nach dem ESVG 2010 unterschieden werden;
  • welches Kontensystem das Statistische Bundesamt nach dem ESVG 2010 verwendet;
  • dass es drei Berechnungswege gibt, um das Produktionsergebnis einer Volkswirtschaft zu ermitteln;
  • wie die Produktionstätigkeit der Unternehmen, des Staates und der Privaten Haushalte auf den Produktionskonten verbucht wird;
  • wie die Entstehungsrechnung aus dem Gesamtwirtschaftlichen Produktionskonto abgeleitet wird;
  • wie das (Brutto‑/Netto‑)Inlandsprodukt und das (Brutto‑/Netto‑)Nationaleinkommen errechnet werden;
  • welche wichtigen volkswirtschaftlichen Kennzahlen sich aus der Entstehungsrechnung ergeben.

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Fußnoten
1
In der Neuauflage von 2015 des Lehrbuchs von Brümmerhoff, D., & Grömling, M. (2015) Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (10. Aufl.). Berlin/Boston: De Gruyter, werden die Entwicklungen, die sich aus der Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nach dem ESVG 2010 ergeben, bereits berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser (zweiten) Generalrevision wurden erst im August 2014 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.
 
2
Diese Besonderheiten wurden bei den beiden Generalrevisionen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf der Basis des ESVG 1995 bzw. des ESVG 2010 eingeführt.
 
3
Öffentliche Tiefbauten, wie z. B. Straßen, Brücken, aber auch Talsperren, Sportplätze und Häfen, werden auch abgeschrieben. (Die Abschreibungsdauer für Straßen beträgt z. B. circa 60 Jahre.) Vor der Einführung der ESVG 1999 wurden öffentliche Tiefbauten zwar auch zu den öffentlichen Investitionen gezählt, es wurde aber keine Abschreibung berechnet.
 
4
Dabei wird zwischen der unbereinigten Bruttowertschöpfung und der um (unterstellte) Bankgebühren bereinigten Bruttowertschöpfung unterschieden. Der Hintergrund ist, dass die Banken in größerem Umfang Dienstleistungen für die anderen Wirtschaftsbereiche erbringen, die sie nicht in Rechnung stellen, sodass diese Dienstleistungen nicht als Vorleistungen erfasst werden. Sie werden daher geschätzt und von der unbereinigten Bruttowertschöpfung abgezogen, sodass man die – niedrigere – bereinigte Bruttowertschöpfung erhält. 2003 betrugen die (unterstellten) Bankgebühren immerhin rund 64 Mrd. €. Ab 2005 werden die Bankdienstleistungen den jeweiligen Verwendern zugerechnet, sodass sie – soweit sie nicht als Vorleistungen im Produktionsprozess verwendet werden – in die Konsumausgaben der Privaten Haushalte, des Staates und der Organisationen ohne Erwerbszweck einfließen und das Bruttoinlandsprodukt entsprechend erhöhen.
 
5
Das Statistische Bundesamt verwendet hierfür auch den Begriff „Produktions‐ und Importabgaben“.
 
6
Die Primäreinkommen von Ausländern aus der Übrigen Welt enthalten neben den Faktoreinkommen von Inländern noch die Differenz aus den Produktions‐ und Importabgaben an die EU und den von der EU empfangenen Subventionen.
 
7
Gleichermaßen sinken andere Quoten, bei denen das BIP im Nenner steht.
 
8
Durch die zweite Generalrevision der VGR 2014 (auf der Basis des ESVG 2010) ist der Kapitalstock durch die Kapitalisierung von Forschung und Entwicklung sowie von militärischen Waffensystemen erheblich gestiegen. Bereits durch die erste Generalrevision 1999 war der Kapitalstock ausgeweitet worden, weil immaterielle Anlagegüter sowie Nutztiere und ‐pflanzungen hinzugekommen waren und zivil nutzbare militärische Anlagegüter zusätzlich zu Bauten und Ausrüstungen berücksichtigt wurden.
 
9
Vgl. Jahresgutachten 2000/01 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Anhang IV A. (Die Arbeitseinkommensquoten der verschiedenen Jahre erhält man aus den bereinigten Lohnquoten in Tab. 9.7, indem man sie durch 0,9053 dividiert.)
 
10
Vor der zweiten Generalrevision der VGR 2014 war die Konsumquote höher, nicht zuletzt weil das BIP um etwa 2–3 % niedriger war.
 
11
Computersoftware, Datenbanken und Urheberrechte wurden vor 2014 unter immateriellen Anlagegütern erfasst.
 
12
Durch die Revision der VGR 2014 ist zum einen das BIP gestiegen; zum anderen sind die Exporte und Importe durch die mit der Revision verbundene umfassende Überarbeitung der Zahlungsbilanzstatistik stark zurückgegangen. Beides hat dazu geführt, dass die Import‐ und die Exportquote um jeweils 5 Prozentpunkte gesunken sind.
 
13
Die Abschreibungssätze des Statistischen Bundesamtes stimmen nicht mit den – häufig an steuerrechtlichen Regelungen orientierten – Abschreibungen der Unternehmen überein. Das Statistische Bundesamt schreibt grundsätzlich linear ab. Es ermittelt für die Bruttoanlageinvestitionen verschiedener Jahre, die so genannten Investitionsjahrgänge, unterschiedliche Abschreibungssätze und differenziert innerhalb der Investitionsjahrgänge nach verschiedenen Gütergruppen.
 
14
Andernfalls würde z. B. bei zwei Maschinen (gleiches Modell, gleiche Leistungsfähigkeit) die 2010 billiger gekaufte Maschine A mit einem niedrigeren Wert in das Anlagevermögen eingehen als die 2014 gekaufte Maschine B. Das Statistische Bundesamt setzt entweder beide Maschinen zum Anschaffungspreis von 2010 oder zum Wiederbeschaffungspreis des Berichtsjahres an.
 
Metadaten
Titel
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Bundesrepublik Deutschland
verfasst von
Prof. Dr. Brigitte Hewel
Prof. Dr. Renate Neubäumer
Copyright-Jahr
2017
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-16523-9_9

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