2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ein „Alter ohne Not“ – Perspektiven der Alterssicherung in Deutschland
verfasst von : Kay Bourcarde
Erschienen in: Handbuch Armut und Soziale Ausgrenzung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der Zustand der Armut ist stets folgenschwer, völlig gleichgültig, in welcher Lebensphase er auftritt. Dennoch hat Armut im Alter eine besondere Qualität, die weniger mit dem Ist- Zustand als vielmehr mit der Perspektive des Betroffenen zu tun hat: Sind jüngere Menschen einkommensarm, haben sie immer noch die Aussicht, sich aus der Armutslage befreien und auch eine auskömmliche Altersabsicherung aufbauen zu können. Anders verhält es sich nach dem Eintritt in den Ruhestand: Weder werden in den Alterssicherungssystemen weitere Anwartschaften erworben, noch kann über Ansparen ergänzende private Vorsorge getroffen werden. Insbesondere die Höhe der individuellen gesetzlichen Rente ist nun vielmehr - abgesehen von allgemeinen Rentenanpassungen, die nichts mehr an der jeweiligen Einkommensposition ändern - bis ans Lebensende festgelegt. Zwar können auch Menschen im Ruhestand weiterhin erwerbstätig sein und so nach Beginn der Rentenphase ihre Einkommenssituation verbessern. Doch zum einen sinkt mit steigendem Alter die noch verbliebene Erwerbsfähigkeit ab, zum anderen entstehen zusätzliche Kosten, die nicht vollständig von der Kranken- oder Pflegekasse übernommen werden.