2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Henrik Uterwedde
Erschienen in: Frankreich Jahrbuch 2004
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Reformprozesse in Frankreich: Dieses Thema ist von hoher politischer Aktualität und Bedeutung — für die französische Gesellschaft selbst, aber aufgrund unserer engen politischen und wirtschaftlichen Verflechtung auch für Frankreichs EU-Partner, allen voran Deutschland. Denn die Reformpolitik dies- und jenseits des Rheins hat nicht nur eine nationale, sondern darüber hinaus auch eine europäische Dimension: Von der Fähigkeit der beiden stärksten Ökonomien des Euroraumes, ihre strukturellen Probleme zu lösen und ihre tradierten Staats- und Gesellschaftsmodelle zu erneuern, hängt zu einem großen Teil auch die Fähigkeit der Europäischen Union ab, eine dauerhafte wirtschaftliche Dynamik wiederzugewinnen und dabei das europäische Wirtschafts- und Sozialmodell weiter zu entwickeln. Auch die Glaubwürdigkeit der deutsch-französischen Zusammenarbeit und ihres Anspruches einer wegweisenden gestaltenden Motorfunktion steht und fällt mit der Politik der inneren Reformen. Dabei weisen Frankreich und Deutschland bei allen nationalen Besonderheiten — auf die noch zurückzukommen sein wird — durchaus ähnliche Strukturprobleme auf. In beiden Ländern ist die aktuelle Reformpolitik Teil eines umfassenden Strukturanpassungsprozesses, einer Erneuerung des rheinischen bzw. gallischen Kapitalismus, wie sie sich nach 1945 herausgebildet und die Nachkriegsentwicklung entscheidend geprägt haben.