2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Thomas Philipp, M.A., Dr. phl. Mandana Biegi, Jürgen Förster, M.A., Henrique Ricardo Otten
Erschienen in: Demokratie, Recht und Legitimität im 21. Jahrhundert
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Verhältnisbestimmung von Demokratie, Recht und Legitimität ist ein zentrales Thema politikwissenschaftlicher Reflexion. Wenn hier erneut die Beziehung zwischen Demokratie und Recht befragt werden soll, dann geschieht dies vor allem deshalb, weil die Klammer, die beide miteinander verbindet, nämlich der Staat, gegenwärtig neue Positionierungen und Rollenzuschreibungen erfährt. Einerseits verliert der territorial verfasste Rechtsraum an Bedeutung, andererseits zeigt sich, dass unter der Bedingung postnationaler Konstellationen der Bedarf an rechtlicher Verfasstheit zunimmt und das Bedürfnis nach demokratischer Legitimation größer wird. Die Konflikte und Widersprüche der aktuellen Entwicklung europäischer Integration sind dafür ebenso ein Beispiel wie die Debatte über die Legitimität von Nicht-Regierungsorganisationen in den internationalen Beziehungen. Durch die Ereignisse des 11. September 2001 gewinnt das Nachdenken über Recht und Demokratie in den internationalen Beziehungen zusätzlich an Brisanz, symbolisiert dieses Datum doch das erneute Aufbrechen überwunden geglaubter Spannungen zwischen dem Handeln demokratisch legitimierter Regierungen und der
rule of law
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