1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Empirische Untersuchung und Hypothesenprüfung
verfasst von : Andreas Mann
Erschienen in: Erfolgsfaktor Service
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Zur Überprüfung der Hypothesen wurde von Februar bis April 1998 eine zweite Primärerhebung als Vertiefiingsstudie durchgeführt. Eine wichtige Aufgabe der empirischen Forschung besteht in den Real- und Sozialwissenschaften im allgemeinen darin, theoretische Ideen, Konzepte und Hypothesen mit der Realität zu konfrontieren, um sie auf ihren „Wahrheitsgehalt“ hin zu überprüfen.1 Diese deduktive Funktion der empirischen Forschung soll auch in der vorliegenden Arbeit genutzt werden.2 Es geht grundsätzlich darum, Aussagen zu erreichen, die eine möglichst hohe übereinstimmung zwischen „theoretischen“ Konstrukten und dem realen Geschehen aufweisen.3 Diese Auffassung entspricht der sog. Korrespondenztheorie der Wahrheit4 Liegt eine übereinstimmung von Aussage und Realität vor, dann wird die Aussage faktisch wahr (F-Wahrheit) und der real vorliegende Sachverhalt wird zur Tatsache. Lä ßt sich keine übereinstimmung nachweisen, dann sind die Aussagen faktisch falsch (F-Falschheit). F-falsche Aussagen sind entsprechend dem kritischen Rationalismus zu falsifizieren, während F-wahre Aussagen (zunächst) nicht widerlegt bzw. entsprechend dem logischen Positivismus verifiziert werden. Mit POPPER soll nachstehend im Rahmen der Hypothesenprüfung jedoch die Verisimilitude als gradueller Wahrheitsbegriff und kein absolutes Verständnis von Wahrheit verwendet werden.5 Demnach können Aussagen mehr oder weniger wahr sein. Allerdings gibt es bei der Verisimilitude — wie auch beim absoluten Wahrheitsbegriff — keine Gewi ßheit / Sicherheit. Das entspricht dem Fallibilismus, der die grundsätzliche Falschheit jeder vermeintlich wahren Aussage berücksichtigt. Da es letztlich keine Methoden zur Feststellung der F-Wahrheit gibt, kann es auch keine sichere Hypothesenprüfung geben.