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2019 | Buch

Energie in der Kunststofftechnik

Grundlagen und Anwendungen für Ingenieure

verfasst von: Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter

Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführende Grundlagen

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Prozesse zur Aufbereitung von Kunststoffen und zur Fertigung von Produkten aus Kunststoffen sind übersichtsmäßig in Bild 1.1 dargestellt. Sie sind zum großen Teil verfahrenstechnisch anspruchsvoll und dabei energiegünstig. Das betrifft insbesondere die unter „Urformen“, d. h. Schaffen der Form, genannten Prozesse. Einschränkend sei zugleich festgehalten, dass im Fokus dieses Buches die Thermoplaste stehen. Dies aufgrund ihrer überragenden Spitzenstellung im Produktionsvergleich mit den beiden anderen Kunststoff-Arten, den Duroplasten und Elastomeren, vgl. Abschnitt 5.2. Die Verarbeitungstemperaturen bei Thermoplasten bewegen sich üblicherweise im Bereich zwischen Raumtemperatur und 300 °C, in einigen Sonderfällen bis knapp 400 °C. Ihre gebräuchlichsten Vertreter, die Standardkunststoffe, haben Verarbeitungstemperaturen im Bereich 200 bis 250 °C, [WK-1]. Wärmetechnische Fragen spielen aus mehreren Gründen eine wichtige Rolle, namentlich hinsichtlich
  • Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit (Energiebedarf, Zykluszeit bestimmt durch Aufheiz- und Abkühlzeiten; Fertigungsverfahren in der Zukunft);
  • Qualität (stark beeinflusst von der Prozessführung, insbesondere von deren Temperaturverlauf).
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
2. Thermodynamik
Zusammenfassung
In der Thermodynamik sind die vier Hauptsätze im Vordergrund. Im vorliegenden Kontext ist der Erste Hauptsatz (1. HS, Energieerhaltungssatz) für das geschlossene und für das offene System der wichtigste. Auf ihn wird in den Abschnitten 2.2 und 2.3 eingegangen.
Hier folgen einige summarische Hinweise zur Bedeutung der übrigen drei Hauptsätze:
Der Nullte Hauptsatz (0. HS) handelt vom thermischen Gleichgewicht: Sind zwei Körper A und B je mit einem dritten Körper C im thermischen Gleichgewicht, dann sind sie untereinander im thermischen Gleichgewicht, Bild 2.1. Diese fundamentale Erkenntnis wurde erst als eigenständiges Prinzip formuliert, als die Bezeichnung 1. HS bereits vergeben war. Der 0. HS liefert einerseits die Basis für das Prinzip des Thermometers und andererseits – zusammen mit dem 2. HS – die Grundlage für die Definition der thermischen Zustandsgröße Temperatur.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
3. Fluidmechanik
Zusammenfassung
Es gibt viele ausgezeichnete Lehrbücher über Fluidmechanik, z. B. [FM-1, 2]. Üblicherweise wird newtonsches Fluidverhalten, d. h. ein linearer Zusammenhang zwischen viskosen Schubspannungen und Deformationsrate, vorausgesetzt. Neben der Stoffgröße Viskosität spielen die Turbulenz und Kompressibiltät des Fluids eine wichtige Rolle. Die beiden maßgebenden dimensionslosen Kennzahlen bei Strömungsvorgängen sind die
  • Reynolds-Zahl Re → Verhältnis Trägheitskräfte/viskose Kräfte. Ob sich eine Strömung turbulent oder laminar verhält, hängt von der Größe der Reynolds-Zahl ab.
  • Mach-Zahl Ma → Verhältnis Strömungs- zu Schallgeschwindigkeit, erfasst den Einfluss der Kompressibiltät des Fluids.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
4. Wärmeübertragung
Zusammenfassung
Ursache jeder Wärmeübertragung sind Temperaturdifferenzen bzw. Temperaturgradienten. Nach dem 2. HS der Thermodynamik fließt Wärme von selbst von Gebieten höherer Temperatur zu solchen tieferer Temperatur. Wärmeübertragung von einem Körper bzw. Stoff auf einen anderen erfolgt durch Wärmeleitung und Strahlung. Man spricht üblicherweise von drei Arten der Wärmeübertragung:
  • Wärmeleitung;
  • Konvektion (umfasst Wärmeleitung und Energietransport durch strömende Fluide);
  • Strahlung.
Dazu folgen einige einführende Bemerkungen und wichtige Definitionen.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
5. Materialverhalten
Zusammenfassung
Der Hauptteil dieses Kapitels ist dem komplexen Materialverhalten der Kunststoffe im Abschnitt 5.2 gewidmet. Bei der Behandlung dieses Themas galt es die Auswahl so zu treffen, dass im Text zumindest indirekt der Bezug zur „Energie“ erhalten blieb. Unter Beachtung dieser Prämisse ergibt sich die folgende Gliederung:
  • Grundlagen
  • Einteilung der Kunststoffe
  • Bindungskräfte in makromolekularen Systemen
  • Verhalten von Kunststoffen im festen Zustand
  • Fließverhalten (Rheologie) von Kunststoffschmelzen
  • Thermische Kennwerte
  • Thermische Einflüsse bei der Alterung von Kunststoffen
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter

Erweiterte Grundlagen

Frontmatter
6. Stationäre Wärmeleitung
Zusammenfassung
Zur Verbesserung der konvektiven Wärmeübertragung verwendet man das Prinzip der Oberflächenvergrößerung mittels Rippen oder Stäben. Die Rippentheorie befasst sich mit diesem Thema. Das ist namentlich bei Fällen mit geringen Wärmeübergangszahlen angebracht. Bei Extrudern z. B. werden außen am Zylinder berippte Kühlelemente eingesetzt, die von durch Gebläse bewegter Luft angeströmt werden, [KV-2].
Wir stellen der Darstellung in [WU-2] folgend die Theorie für gerade Rippen dar und geben einige Angaben zu weiteren Rippenformen, wie sie sich in den einschlägigen Lehrbüchern [WU-1] bis [WU-7] finden lassen. Wir betrachten den Fall Wärmeabgabe der Rippe an das Fluid.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
7. Instationäre Wärmeleitung
Zusammenfassung
Instationäre Wärmeleitung spielt bei der Kunststoffverarbeitung eine mannigfache Rolle. Beispiele:
  • Beim Spritzgießen trifft das Polymer auf das temperierte Werkzeug. Welche Kontakttemperatur stellt sich ein?
  • Aufheizen oder Abkühlung von Folienmaterial, das über temperierte Walzen geführt wird. Welche Foliengeschwindigkeiten sind möglich?
  • Minimieren der Abkühlzeit bis zum Entformen;
  • Heizelementschweißen.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
8. Thermodynamik
Zusammenfassung
Trocknungsprozesse spielen bei der Aufbereitung von Kunststoffen eine wichtige Rolle. Sie sind insbesondere energieintensiv und machen im Energieverbrauch einen wesentlichen Anteil bei der Kunststoffverarbeitung aus, [TR-1]. Namentlich geht es darum, die Ausgangsprodukte, meist in Granulatform, vor den weiteren Verarbeitungsschritten zu entfeuchten und zu entgasen, [KA-1]. Wir beschränken uns hier auf die Entfeuchtung. Die Feuchtigkeit kann abhängig von der Art des Gutes verschieden im Gut eingebunden sein, z. B. an der Oberfläche haftend, als Kapillarwasser, physikalisch adsorbiert, chemisch gebunden. Physikalisch spricht man von Bindungsenergie. Diese und die Verdunstungsenthalpie sind bei der Trocknung zu überwinden.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
9. Fluidmechanik
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit scherungsdominierten voll ausgebildeten stationären Strömungen – auch Schichtenströmungen genannt, [FM-3], [RH-3] – für folgende einfache geometrische Randbedingungen, Bild 9.1:
  • Ebene Kanalströmung zwischen zwei Platten, die eine feststehend, die andere mit konstanter Geschwindigkeit bewegt, Fälle mit und ohne Druckgradient (Scher-/Schlepp- und Druckströmung), Abschnitte 9.3 und 9.4.;
  • Axiale Kreisrohrströmung (Druckströmung), Abschnitt 9.5;
  • Axiale Ringspaltströmung, mit den Fällen (1) innerer Zylinder feststehend, (2) konstanter Geschwindigkeit, mit und ohne Druckgradient (Scher-/Schlepp- und Druckströmung), Abschnitt 9.6;
  • Diese Strömungsfälle sind von praktischer Bedeutung, z. B. die axiale Ringspaltströmung für die Beschichtung von Drähten und Kabeln.
Angenommene Fluideigenschaften:
  • Inkompressibilität;
  • Konstantwerte für spezifische Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit;
  • Fließgesetz: Abhängigkeit der Viskosität von der Scherrate → Beschränkung auf
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
10. Recycling von Kunststoffen
Zusammenfassung
Als direkte Folge der teilweise emotional gefuhrten Debatten – vor allem in Mitteleuropa – zum aktuellen Thema Einsatz und Recycling von Kunststoffen, erfuhr auch der Teilaspekt Kunststoffabfalle und ihre kontrollierte energetische Nutzung eine zunehmend negative Bewertung in der breiten Offentlichkeit sowie parallel dazu in den Tagesmedien.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter

Praxisbeispiele

Frontmatter
11. Praxisbeispiele
Zusammenfassung
Ein Produktionsbetrieb hat während eines ganzen Jahres für den gesamten Produktionsbetrieb Energiemessungen (Elektrizität, Heizöl, Wärme- und Kälteflüsse, Verbrauch an Druckluft) erfasst und die kumulierten Jahresenergieflüsse bestimmt. Es geht um eine Übersichtsdarstellung (Sankey-Diagramm) und Betrachtung der Energiebilanzen für ausgewählte Teilsysteme.
Wolfgang Kaiser, Willy Schlachter
Backmatter
Metadaten
Titel
Energie in der Kunststofftechnik
verfasst von
Wolfgang Kaiser
Willy Schlachter
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Electronic ISBN
978-3-446-46059-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-446-46059-1