Skip to main content

2016 | Buch

Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Verena Bentzien entwickelt erstmals Erschwinglichkeitsindikatoren für die Bezahlbarkeit von Wohneigentum in Deutschland. Sie identifiziert Defizite, insbesondere im Hinblick auf die nach der Abschaffung der Eigenheimzulage geänderte wirtschaftliche Situation der Ersterwerberhaushalte. Trotz einer im europäischen Vergleich hohen Kostenbelastung – knapp ein Viertel der Deutschen wendet mehr als zwei Drittel des verfügbaren Einkommens für Wohnen auf – bleiben Wohnwünsche weitgehend unerfüllt. Während eine Mehrheit angibt, gerne im Eigentum leben zu wollen, liegt die deutsche Eigentumsquote auf einem international niedrigen Niveau, was vermehrt auf finanzielle Restriktionen als Haupthemmnis beim Wohneigentumserwerb zurückgeführt wird.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Es ist somit eine der Hauptverantwortungen aller Staaten weltweit, ihren Bürgern eine angemessene Unterkunft zur Verfügung zu stellen, die auch für Haushalte mit geringen Einkommen zugänglich ist (United Nations Humans Settlement Programme, 2008). Für die deutsche Bevölkerung stehen zwar ausreichend Wohneinheiten in guter baulicher Ausführung bereit, allerdings zu einem hohen Preis: Knapp ein Viertel der Bevölkerung (23,6%) wendet selbst unter Berücksichtigung staatlicher Beihilfen mehr als zwei Drittel des verfügbaren Einkommens für Wohnen auf.
Verena Bentzien
2. Wohneigentum in Deutschland
Zusammenfassung
Der Terminus WOHNEIGENTUM ist ein zusammengesetztes Substantiv aus Wohnen oder Wohnung und Eigentum. Um den Begriff umfassend erklären zu können, werden zunächst beide Wortteile einzeln erörtert.
Verena Bentzien
3. Einflussfaktoren auf die deutsche Wohneigentumsquote
Zusammenfassung
Zum Themenbereich Wohnimmobilien und -eigentum im Allgemeinen sowie zu den Determinanten der Wohneigentumsquote im Besonderen finden sich in Deutschland vergleichsweise wenige wissenschaftliche Beiträge. Das vorliegende Material ist aus Gründen der thematischen Ausrichtung und/oder des Alters sowie der methodischen Vorgehensweise von oft nur peripherer Relevanz. Dies mag nicht zuletzt auf die in Deutschland im internationalen Vergleich sehr eingeschränkte Datenverfügbarkeit (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2010) zurückzuführen sein. So gibt das Statistische Bundesamt erst seit 2004 einen Häuserpreisindex für Bestandsimmobilien heraus und auch die Datenerfassung über eine Kooperation mit regionalen Gutachterausschüssen erreicht bisher nur einen geografischen Abdeckungsgrad von weniger als der Hälfte aller Bundesländer (Dechent, 2008c).
Verena Bentzien
4. Internationale Bedeutung und Erfassung der Erschwinglichkeit von Wohneigentum
Zusammenfassung
Obwohl Wohnen eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist und es somit eine der Hauptverantwortungen aller Staaten weltweit ist, ihren Bürgern eine angemessene Behausung zur Verfügung zu stellen, die auch für Haushalte mit geringen Einkommen zugänglich ist, leben 43% der urbanen Bevölkerung in Entwicklungsländern in Slums. In den am wenigsten entwickelten Ländern wird ihr Anteil auf bis zu 87% geschätzt (United Nations Humans Settlement Programme, 2008). Die Wichtigkeit des Erschwinglichkeitskonzeptes als Indikator für die Funktionsfähigkeit des Wohnungsmarktes ist demzufolge immanent – nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in den industrialisierten Teilen der Welt.
Verena Bentzien
5. Entwicklung und Berechnung deutscher Erschwinglichkeitsindikatoren
Zusammenfassung
Wie sich in der Zeit der Wohnungsnot in Deutschland gezeigt hat, erfüllt Wohneigentum das Kriterium eines knappen Gutes. Es steht nur in begrenztem Ausmaß zur Verfügung und kann somit auch als WIRTSCHAFTSGUT bezeichnet werden. Grundlegend für seine wirtschaftswissenschaftliche Betrachtung ist die Berücksichtigung der besonderen Gutseigenschaften. Eine lange Lebensdauer, Heterogenität, Standortgebundenheit und bei Transaktionen hohe anfallende Kosten steigern die Komplexität.
Verena Bentzien
6. Einfluss der Erschwinglichkeitsindikatoren auf die Höhe der Wohneigentumsquote
Zusammenfassung
Anknüpfend an die im fünften Kapitel erstellten Erschwinglichkeitsindikatoren und die jeweiligen Berechnungsergebnisse stellt sich abschließend die Frage, welchen Stellenwert finanzielle Kriterien des Wohneigentumserwerbs relativ zu anderen, beispielsweise den im dritten Kapitel skizzierten Einflussfaktoren der Wohneigentumsquote einnehmen. Auch wäre es interessant zu wissen, ob einigen der erstellten Erschwinglichkeitsindikatoren eine höhere Indikatorfunktion zukommt als anderen.
Verena Bentzien
7. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
Nach einer definitorischen Abgrenzung und Einordnung der grundlegenden Begriffe wurden in der vorliegenden Arbeit zunächst die Chancen und Risiken einer weiteren Verbreitung von Wohneigentum anhand des aktuellen Forschungsstands detailliert erörtert. Die deutsche Situation konnte auf diese Weise erfasst und die Vor- und Nachteile konnten gegeneinander abgewogen werden. Obwohl die Wohnkostenbelastung der Deutschen im europäischen Vergleich bereits sehr hoch ist, fallen die Wohnwünsche und die tatsächliche Wohnsituation der Bevölkerung weit auseinander – die Mehrheit würde Eigentum vorziehen, nur rund zwei Drittel aller Wohneinheiten sind jedoch selbst genutzt.
Verena Bentzien
Backmatter
Metadaten
Titel
Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland
verfasst von
Verena Bentzien
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11506-7
Print ISBN
978-3-658-11505-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11506-7