2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Exemplarische Studie: Auf der Suche nach dem Zuschauer. Rezeptionsforschung im Archiv
verfasst von : Dr. Christina von Hodenberg
Erschienen in: Das Gedächtnis des Rundfunks
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Am Anfang meines Buchprojekts stand das Interesse an einer sensationell erfolgreichen Familienserie der 1970er Jahre:
Ein Herz und eine Seele
. Deren Held, vom Volksmund „Ekel Alfred“ getauft, war die satirische Umkehrung des gütigen Oberhaupts früherer Fernsehfamilien: ein ungehobelter, ungebildeter, konservativer Rassist, der seine unterbelichtete Ehefrau herumkommandierte und den anti-autoritären Schwiegersohn in heiße Wortgefechte verwickelte. Mit
Ein Herz und eine Seele
hatte das westdeutsche Fernsehen umgeschwenkt: von der harmonischen Familienserie hin zur Parodie patriarchalischer und autoritärer Normen. Und die Zuschauer waren begeistert. Nachdem die Serie vom Geheimtipp im dritten WDR-Programm zum bundesweiten Renner avancierte (das war zu Silvester 1973/1974), verzeichnete die ARD Einschaltquoten von 48 bis 70 Prozent. Im Durchschnitt schauten jedes Mal 20 Millionen zu, also ein Drittel der westdeutschen Bevölkerung (vgl. WDR Nr. 8575).