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2005 | Buch

Feedback in virtuellen Teams

Entwicklung und Evaluation eines Online-Feedback-Systems

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Über dieses Buch

In Organisationen kommt der Arbeit nnter Einsatz des Intra- und Internets eine wachsende Bedeutung zu. Internetdienste werden nicht nur zur Beschleunigung des Austausches von. groBen Informationsmengen eingesetzt. Sie bieten auch strategische Vorteile, etwa dann, wenn Mitarbeiter unabhangig von Zeit und art ihre Arbeit in einem virtuellen Team verrichten, ohne an einem art zusammen kommen zu miissen. Wiihrend solche virtue lien Teams noch verhiiltnismaBig selten sind, wachst hingegen die Virtuali­ sierung von Arbeit weltweit stark an. Hierbei werden Mischformen zwischen herkommlicher und virtueller Teamarbeit gebildet, bei der der Anteil elektronischer Kommunikat~on Schritt fiir Schritt gesteigert wird und Face-to-Face Treffen ersetzen. Experten sind sich einig, dass es zur Virtualisierung von Arbeit in globalisierten Markten keine Alternative gibt. Fiir die Mitarbeiter und die Fiihrungskraft erwachsen daraus neue Herausforderungen. Diese liegen insbesondere darin, dass virtuelle Arbeit zu einer Abnahrne des Kontakts der Mitglieder untereinander und damit zu einer geringeren Informiertheit iiber aktuelle Teamprozesse fiihren kann. Damit laufen virtuelle Teams Gefahr, sich weniger als Team zu begreifen, sich weniger zu unterstiitzen und weniger Vertrauen in ihre Kolleginnen und Kollegen zu entwickeln. Zahlreiche Studien belegen, dass unter diesen Bedingungen selbst in herkomrnlichen Teams die Leistung sinkt und die Neigung der Mitarbeiter zunimmt, das Team zu verlassen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
„Aus den Augen, aus dem Sinn“ — dies ist die Aussage eines bekannten Sprichworts. In Bezug auf virtuelle Teams erhält das Sprichwort eine neue Bedeutung. Bei dieser besonderen Form der Teamarbeit arbeiten die Mitglieder an verschiedenen Orten und kommunizieren aus diesem Grunde vor allem über elektronische Medien (E-Mail, Telefon, Fax, etc.). Die ortsunabhängige Zusammenarbeit ermöglicht einem Unternehmen flexibler auf interne und externe Anforderungen zu reagieren. Zudem erhofft man sich synergetische Effekte, wenn Experten verschiedener Regionen und sogar Länder gemeinsam dazu beitragen, dass ein Teamziels erreicht wird.
Susanne Geister
2. Theoretischer und empirischer Hintergrund
Zusammenfassung
Im theoretischen und empirischen Hintergrand werden die Grundlagen der Studie dargestellt. Zunächst werden im Abschnitt 2.1 „Virtuelle Teams“, als eine besondere Form von Arbeitsgruppen, betrachtet. Anhand des Modells zu Arbeitsgruppen von Hackman (1987) werden die zentralen Variablen dieser Untersuchung eingeordnet. Ziel der Arbeit ist es zu untersuchen, welche Rolle Feedback in virtuellen Teams spielt. Aus diesem Grunde werden im Abschnitt 2.2 die Grandlagen zum Verständnis von „Feedback“ anhand von Theorien und verschiedenen Merkmalsdimensionen gelegt. Im Abschnitt 2.3 werden die beiden Bereiche „Feedback in virtuellen Teams“ zusammengeführt. Abschließend werden im Abschnitt 2.4 die „Zentralen Variablen zur Untersuchung von Arbeitsgruppen“, die in dieser Untersuchung ausgewählt wurden, näher erläutert.
Susanne Geister
3. Forschungsfragen
Zusammenfassung
In dieser Untersuchung werden zwei Ziele verfolgt. Das erste Ziel besteht in der Entwicklung des Online-Feedback-Systems (OFS). Das OFS stellt eine Möglichkeit zur Vermittlung von Feedback in virtuellen Teams dar. Die Entwicklung des Online-Feedback- Systems wird im Abschnitt 4 „Entwicklung des Online-Feedback-Systems“ beschrieben. Es wird erläutert, welche Feedback-Inhalte integriert werden und wie die technische Umsetzung des Feedbacks erfolgt.
Susanne Geister
4. Entwicklung des Online-Feedback-Systems
Zusammenfassung
Das erste Ziel dieser Untersuchung bestand in der Entwicklung des Online-Feedback- Systems (Geister, Konradt & Hertel, 2004). Im Folgenden werden zunächst die Merkmale beschrieben, die das Feedback tragen sollte (s. Abschnitt 2.2.2 „Merkmalsdimensionen des Feedbacks“), bevor auf die Auswahl der Feedback-Inhalte eingegangen wird.
Susanne Geister
5. Untersuchungsplanung
Zusammenfassung
Es handelte sich um einen zweifaktoriellen Versuchsplan mit Messwiederholung. Die erste Unabhängige Variable bezog sich auf die Nutzung des Online-Feedback-Systems. Im Rahmen des Online-Feedback-Systems erhielten Teams die Möglichkeit, die aktuelle Situation im Team regelmäßig einzuschätzen und Feedback über die Stimmung im Team zu erhalten (s. Abschnitt 4 „Entwicklung des Online-Feedback-Systems“). Die teilnehmenden Teams wurden randomisiert in zwei Hälften geteilt. Eine Hälfte (OFS-Gruppe) nutzte das OFS über einen Zeitraum von 6 Wochen, die andere Hälfte (Non-OFS Gruppe) nahm ohne OFS-Nutzung an dem Projekt teil. Die UV 1 lag somit in zwei Ausprägungen vor: Nutzung des OFS vs. Nicht-Nutzung des OFS.
Susanne Geister
6. Durchführung, Ergebnisse und Diskussion der Studie 1
Zusammenfassung
Es wurden zwei Studien nacheinander durchgeführt in der zwei Stichproben getrennt voneinander erhoben wurden. In beiden Stichproben wurden die Teams randomisiert in zwei Hälften aufgeteilt. Eine Hälfte (OFS-Gruppe) nutzte das OFS über einen Zeitraum von 6 Wochen, die andere Hälfte (Non-OFS Gruppe) nahm ohne OFS-Nutzung an dem Projekt teil. Im Folgenden wird zunächst Durchführung, Ergebnisse und Diskussion der Studie 1 beschrieben, bevor auf Durchführung, Ergebnisse und Diskussion der Studie 2 eingegangen wird. In der abschließenden Diskussion werden die Ergebnisse beider Studien integriert und kritisch beleuchtet sowie Implikationen abgeleitet.
Susanne Geister
7. Durchführung, Ergebnisse und Diskussion der Studie 2
Zusammenfassung
Die Teammitglieder in der zweiten Stichprobe waren durchschnittlich 30 Jahre alt (M = 33,5, SD = 10,8). Das Alter der Teammitglieder besaß einen hohen Range (19 – 70 Jahre), jüngere Personen waren jedoch übeiproportional häufig vertreten (ca. zwei Drittel befanden sich in der Altersgruppe der 19 – 37 Jährigen; s. Tabelle 33). Ebenso wie das Alter besaß auch die Dauer der Berufspraxis einen hohen Range (0 – 55 Jahre) mit einem Übergewicht an Personen, die über eine geringe (0 – 4 Jahre: 29,2%) bis mittlere (5 – 15 Jahre: 32,7%) Berufserfahrung verfügten. Die Ausbildung der Teammitglieder war sehr heterogen. Alle Bildungsabschlüsse waren vertreten, wobei der Anteil der Personen mit Realschule bzw. Berufsausbildung in etwa dem Anteil an Personen mit Abitur bzw. Hoch- schulabschluss entsprach. Das Geschlecht war nahezu gleichverteilt. Die demographischen Angaben der betrieblichen Stichprobe werden in Tabelle 33 zusammenfassend dargestellt.
Susanne Geister
8. Abschließende Diskussion der Ergebnisse
Zusammenfassung
In der ersten Hypothese wurde angenommen, dass die Nutzung des Online-Feedback- Systems zu einer Leistungssteigerung fuhrt. Diese Annahme konnte für die studentische Stichprobe vollständig, für die betriebliche Stichprobe zum Teil bestätigt werden. In der studentischen Stichprobe fanden sich Leistungssteigerungen sowohl in den subjektiven Leistungseinschätzungen als auch in einem der drei objektiven Leistungsmaße. In der betrieblichen Stichprobe fanden sich Leistungssteigerungen nur dann, wenn Teams in die Analyse einbezogen wurden, bei denen der Teamleiter zu Beginn des Projektes involviert war.
Susanne Geister
9. Zusammenfassung der Untersuchung
Zusammenfassung
In virtuellen Teams wird eine Zusammenarbeit unabhängig von Zeit und Ort möglich. Die Delokalisierung der Mitarbeiter führt jedoch auch zu einer Abnahme des sozio- emotionalen Feedbacks und einer geringeren Informiertheit über aktuelle Teamprozesse. Verschiedene Studien belegen, dass virtuelle Teams verglichen mit Face-to-face Teams ein geringeres Maß an Kohäsion, Teamidentität und Vertrauen aufweisen sowie anfalliger für Motivationsverluste sind (Hertel et al., 2004; Rocco et al., 2001; Warkentin et al., 1997). Basierend auf einem theoretischen Modell der Motivation in virtuellen Teams, dem VIST- Modell, wurde ein Online-Feedback-System entwickelt, um diesem Mangel an Informationen und Feedback entgegenzuwirken und die Zusammenarbeit virtueller Teams zu unterstützen.
Susanne Geister
10. Summary
Abstract
With the spreading of decentralized or “virtual” teams, group development systems and tools become essential that consider the characteristics of dispersed work. Compared to traditional face-to-face teams, virtual teams are shown to be more vulnerable to motivation losses and show lower levels of trust, cohesion, and satisfaction (Hertel, Konradt Orlikowski, 2004; Rocco et al., 2001; Warkentin et al., 1997). Particularly, the lack of feedback and information about team processes within the virtual teams, which are due to the de-location and reduction of social contacts among team members, has been repeatedly mentioned as a major problem.
Susanne Geister
Backmatter
Metadaten
Titel
Feedback in virtuellen Teams
verfasst von
Susanne Geister
Copyright-Jahr
2005
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81202-5
Print ISBN
978-3-8244-0832-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81202-5

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