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1992 | Buch

Fertigungssteuerung

Grundlagen und Systeme

verfasst von: Prof. Dr. Dietrich Adam

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Schriften zur Unternehmensführung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Aufbau und Eignung klassischer PPS-Systeme
Zusammenfassung
In den letzten 15 bis 20 Jahren hat sich ein starker struktureller Wandel in den Produktionsprogrammen von Industriebetrieben vollzogen. Bis in die 60er Jahre hinein herrschten ungesättigte Märkte mit geringer Orientierung der Produktionsprogramme an kundenspezifischen Wünschen, Massenfertigung weitgehend gleichartiger Produkte in meist wenigen Varianten und Produktion gegen den anonymen Markt vor. Zunehmend gesättigte Märkte führten verstärkt zu einer kundenorientierten Auftragsproduktion einer fast unübersehbaren Zahl von Produkten und Varianten. Gleichzeitig hat sich ein Wandel vom Verkauf von Produkten zur Entwicklung kompletter Problemlösungen für den Kunden vollzogen.
Dietrich Adam
Bestandskontrollierte Produktionsplanung und -steuerung
Zusammenfassung
Die nunmehr bereits fast 30jährige Erfahrung mit dem Einsatz computergestützter Systeme zur Produktionsplanung und -steuerung (PPS-Systeme) zeigt, daß diese in vielen Fällen nicht in der Lage sind, das Entstehen hoher Bestände an Halb- und Fertigfabrikaten in der Fertigung und damit das Auftreten langer Durchlaufzeiten zu verhindern. Hohe Bestände sind bis heute in vielen Betrieben ein wichtiges Instrument zur Anpassung an unsichere Bedarfsprognosen, unübersichtlichen Fertigungsablauf und lange Rüstzeiten.
Günther Zäpfel, Hubert Missbauer
Integration von betriebswirtschaftlich und technisch orientierten Systemtechnologien in der Fabrik der Zukunft
Zusammenfassung
Nach „Automation“ beherrscht nun das Schlagwort „Integration“ die Diskussion über die Zukunft der Fertigung und der dazu benötigten Systemtechnologien. Manche Autoren bezeichnen die Entwicklung zu umfassenden Systemtechnologien bereits als neue industrielle Revolution.1 Industrielle Strukturumbrüche sind in historischer Betrachtung kein Novum: In der vorindustriellen Phase — also vor dem 18. Jahrhundert — verwendete der Mensch zwar Hilfsmittel zur Erleichterung seiner Arbeit; aber auch schon die handwerkliche Tätigkeit wurde rationalisiert: „Schon im Mittelalter können wir eine stark arbeitsteilige, auf repetitiver Teilarbeit beruhende Arbeitsgestaltung beobachten.“2 Allerdings liegt der Schwerpunkt der Rationalisierung anders als im Industriezeitalter: „Die Handwerkertechnik nahm darin ihre eigene Entwicklung, daß sie sich fortschreitend selber unterteilte; einfach im Wege einer Spaltung und Mehrung der Gewerbe.
Klaus Backhaus, Peter A. Weiss
Steuerung flexibler Fertigungssysteme
Zusammenfassung
Auch wenn bisher nur unzureichend formuliert wurde, wann ein Fertigungssystem als flexibel zu bezeichnen ist, so besteht doch allgemeines Einverständnis darüber, daß ein Flexibles Fertigungssystem1 (FFS) mit einer hohen Investitionssumme verbunden ist. Dies legt die Forderung nach einer intensiven Nutzung nahe. Andererseits kann dies — auch in Anbetracht der üblicherweise nur sehr begrenzt installierten Pufferfähigkeit — nicht bedeuten, daß das Ablaufplanungsdilemma2 einseitig zu Ungunsten der Durchlaufzeit und damit zu Lasten der Flexibilität entschieden wird. Ein flexibles Fertigungssystem kann seinem Anspruch nur gerecht werden, wenn hier ein echter Kompromiß zwischen Kapazitätsnutzung, Kapitalbindung und Liefertreue gefunden wird.
Hans-Jürgen Warnecke, Wilhelm Dangelmaier
Erfahrungen mit PPS bei Serienfertigung in der Firma Märklin
Zusammenfassung
Mit den folgenden Ausführungen sollen die Erfahrungen mit dem PPS-System COPICS bei der Firma Märklin in Göppingen weitergegeben werden.
Ernst U. Menken
Erfahrungen mit der Fertigungssteuerung in der Textilindustrie
Zusammenfassung
Die Textilindustrie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Produktion von Halb- und Fertigerzeugnissen, welche in der Bekleidungsindustrie weiterverarbeitet werden, sowie mit der Herstellung von Produkten für technische Anwendungen.
Walter Ferner, Andreas M. Stockert
Rechnereinsatz in der Scheinwerferfertigung
Zusammenfassung
Seit Beginn der Scheinwerferentwicklung beschäftigt sich die Firma Bosch intensiv mit diesem für die Verkehrssicherheit wichtigen Bauteil am KFZ. Dabei stiegen die Anforderungen an die Lichtausbeute und -qualität des Scheinwerfers mit zunehmender Verkehrsdichte und steigender Automobilgeschwindigkeit.
Wolfgang Haack
Der Mensch im Mittelpunkt einer sozial verantwortlichen CIM-Entwicklung
Zusammenfassung
„Das Jahr 1986 kann als Wendepunkt für einen Aufbruch zur Weiterentwicklung der Fertigungsbetriebe gelten. CIM wird zunehmend in den Produktionsankündigungen vieler Unternehmen als Leitlinie zukunftsweisender Entwicklungen aufgenommen.“
Siegfried Bleicher
Die Planung und Steuerung des logistischen Prozesses mit Fortschrittszahlen
Zusammenfassung
Der Wettbewerb zwingt den Unternehmer, neben Produkten und Technologien auch die Organisationsstrukturen der Betriebe immer wieder zu überprüfen und zu verbessern. Durch struktur- und ablauforganisatorische Maßnahmen wird eine zunehmende Integration der Planungs-, Steuerungs- und Überwachungsaktivitäten angestrebt. So ist die Integration der Systeme der Produktionssteuerung mit denen der Arbeitsvorbereitung im Gedankengut der CIM-Welt1 stark ausgeprägt.
Wolfgang Heinemeyer
Produktionssteuerung nach KANBAN-Prinzipien
Zusammenfassung
Marktveränderungen zwingen die Unternehmungen, die internen Abläufe und Planungsmethoden den sich ändernden Bedingungen anzupassen. Charakteristische Erfolgskomponenten, und das gilt für nahezu sämtliche Branchen industrieller Leistungserstellung, sind eine gestiegene kundenspezifische Differenzierung der Produkte und kürzere Lieferzeiten, wobei die gewünschte Marktbedienung mit möglichst geringen Beständen erreicht werden soll. Der Marktbedienung durch Vorhalten von Produkten sind ökonomische Grenzen gesetzt, da verläßliche Prognosen über das Kundenverhalten nur unzureichend abgegeben werden können und eine hohe Variantenzahl die Entkopplung der Produktion von der Nachfrage über eine gezielte Lagerhaltung erschwert.
Horst Wildemann
Die belastungsorientierte Fertigungssteuerung
Zusammenfassung
Auf die Produktionsunternehmen der Bundesrepublik Deutschland wirkt heute eine Vielfalt von Einflußgrößen ein, die aus der Entwicklung des Marktes, der Produktionstechnologie und dem Sozialbereich stammen. Abb. 1 zeigt die einzelnen Einflußfaktoren, die für die Bestimmung des Produktionskonzeptes hinsichtlich der Technologie, der Organisation und der Logistik wesentlich sind.
Hans-Peter Wiendahl
Retrograde Terminierung: Ein Verfahren zur Fertigungssteuerung bei diskontinuierlichem Materialfluß oder vernetzter Fertigung
Zusammenfassung
Bei der Retrograden Terminierung handelt es sich um ein Verfahren zentraler Fertigungssteuerung, das eine an die Soll-Liefertermine angepaßte Belegung der Maschinen auf der Basis von Prioritätsziffern vornimmt. Ziel des Verfahrens ist es, die Zielgrößen:
  • Durchlaufzeiten der Aufträge
  • Bestände an Rohstoffen, Teilen und Enderzeugnissen
  • Auslastung der Kapazitäten
  • Liefertreue
positiv im Sinne der unternehmerischen Zielsetzung zu beeinflussen. Das Verfahren berücksichtigt sämtliche das Niveau der vier Zielgrößen beeinflussenden Determinanten (Werkstattbestände, Kapazitäten, Auftragsgrößen (Lose) und Bearbeitungsreihenfolge der Aufträge), um die Rückwirkungen der Steuerung auf die vier konfliktären Ziele1 analysieren zu können.
Dietrich Adam
Fallstudie zur Fertigungssteuerung mit Prioritätsregeln
Zusammenfassung
Alle Maßnahmen der Fertigungssteuerung sollen letztlich dazu dienen, Aufträge pünktlich und kostengünstig zu erledigen. Die Einflußmöglichkeiten hängen natürlich von der speziellen Fertigungssituation ab. Für die folgenden Überlegungen wird eine Situation unterstellt, wie sie zum Beispiel im Maschinenbau zu finden ist: Ein Unternehmen stellt hochwertige Maschinenteile nach Kundenauftrag her. Ein Auftrag enthält Angaben über das Produkt mit seinen besonderen Merkmalen, die Auftragsmenge und den gewünschten Liefertermin. Der Betrieb verfügt über eine große Anzahl von Maschinengruppen. Mehrere davon werden in der Regel nacheinander zur Erstellung eines Auftrages eingesetzt. Die Reihenfolge, in der die Maschinen durchlaufen werden, hängt im wesentlichen von der Spezifikation des Produktes ab. Vorausgesetzt wird, daß Rüst- und Bearbeitungszeiten der einzelnen Bearbeitungsvorgänge planerisch nicht zu beeinflussen sind. Möglichkeiten zur Einflußnahme auf das Fertigungsgeschehen bestehen dann hauptsächlich in der Freigabe der Aufträge und in der zeitlichen Einplanung der Aufträge auf den Maschinen.
Thomas Witte
Erfahrungen bei Versuchen mit KANBAN
Zusammenfassung
Bis hin zum Ende der 70er Jahre galten in der deutschen Industrie die nachstehenden Maximen:
  • höchstmögliche Maschinenauslastung,
  • hohe Flexibilität durch Lagerbestände und
  • hohe Fertigungstiefe.
Da wir uns nun schon seit geraumer Zeit in einer Phase zunehmenden Kostendruckes befinden, die längst nicht überwunden scheint, war ein Überdenken der oben genannten Prämissen überfällig.
Rudolf Arnreich
Erfahrungen beim Einsatz der Methode „Auftragsfreigabe mit Belastungsschranke (ABS)“ in der Werkstattsteuerung
Zusammenfassung
Wachsende Produktvielfalt, sinkende Produktlebensdauer, Prozeßinnovation und geringere Produktionsstückzahlen erhöhen die Anforderungen an ein PPS- und Werkstattsteuerungssystem. Insbesondere die Zielgrößen eines PPS-Systems sind daher in letzter Zeit „ins Gerede gekommen“. Lange Zeit galt eine gleichmäßige hohe Auslastung der verfügbaren Kapazitäten als oberstes Ziel der Werkstattsteuerung. Um es zu erreichen, zog man Aufträge vor, fertigte auf Vorrat, änderte permanent die Auftragsprioritäten und benutzte die langen Lieferzeiten als Pufferung. All dies führte zu hohen Beständen und langen Fertigungsdurchlaufzeiten, teilweise aber auch zu einer schlechten Termintreue.
Joachim Müller
Fallstudie: Einsatzmöglichkeiten der Retrograden Terminierung in einem Maschinenbau-Unternehmen
Zusammenfassung
Die vorliegende Fallstudie soll zeigen, wie das in diesem Band beschriebene Verfahren der Retrograden Terminierung in einem konkreten Betrieb eingesetzt werden kann, welche Probleme dabei zu lösen sind und welche Verbesserungen gegenüber dem Istzustand zu erreichen sind. Zunächst wird die Betriebssituation und das zu lösende Planungsproblem für ein Unternehmen beschrieben, das sich für ein Pilotprojekt zur Verfügung gestellt hat.
Klaus Fischer
Backmatter
Metadaten
Titel
Fertigungssteuerung
verfasst von
Prof. Dr. Dietrich Adam
Copyright-Jahr
1992
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-89141-9
Print ISBN
978-3-409-17916-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-89141-9