Skip to main content

04.02.2015 | Fertigungstechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Vorteile durch biozidfreie Antifouling-Schichten

verfasst von: Kathrin Uzunoff

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Spezielle Unterwasseranstriche verhindern, dass Seepocken, Muscheln und Algen an maritimen Anlagen zu Fouling sowie Biokorrosion führen. Dabei sind langlebige und umweltfreundliche Antifouling-Beschichtungssysteme gefragt. Vierzehn Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln nun gemeinsam in einem Verbundprojekt biozidfreie Beschichtungen.

An allen maritimen technischen Oberflächen, seien es Schiffsrümpfe oder Offshore-Windenergieanlagen, siedeln sich Muscheln, Seepocken und andere kleine Meeresbewohner an. Dieses Problem – man bezeichnet es als Biofouling
– verursacht jedes Jahr wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Der Bewuchs verringert durch Biokorrosion nicht nur die Lebensdauer der technischen Anlagen und Materialien, sondern führt auch zu Energieverlusten sowie Stillstandzeiten durch zusätzliche Wartungen bis hin zum kompletten Ausfall der Anlage.
Bisherige Gegenmaßnahmen haben viele Nachteile: Biozide Anstriche unterbinden zwar den Bewuchs, gefährden jedoch die Umwelt und Gesundheit, da sie sich im Wasser anreichern. Aufgrund dieser Gefährlichkeit werden biozidhaltige Antifouling-Systeme in Zukunft einem neuen EU-Zulassungsverfahren unterworfen. Neue Prinzipien für ein biozidfreies Antifouling zu identifizieren und zu entwickeln ist deshalb erforderlich.

Oberflächenstrukturen ausbilden

Weitere Artikel zum Thema

Wichtige Aspekte sehen die Antifouling-Forscher des Verbundprojekts Foulprotect in der Beschaffenheit von Oberflächen, die einen enormen Einfluss auf die Besiedlung von Organismen haben. Ein großes Potenzial als biozidfreier Bewuchsschutz bieten daher neuartige Polymersysteme, welche gezielte Oberflächenstrukturen ausbilden können. Zusätzlich soll die Oberfläche mechanisch strukturiert werden. Hierzu wird ein Applikationsverfahren genutzt, welches am Fraunhofer IFAM entwickelt wurde und zu einer Ribletstruktur führt, die in der Geometrie der Haifischhaut nachempfunden ist.
Neben der Entwicklung von biozidfreien Beschichtungskonzepten insbesondere für Schiffe, haben die Wissenschaftler auch den maritimen Bewuchs von unter Wasser stehenden Betonbauten im Blick. Spezielle Mörtel-Umhüllungskonzepte sollen dabei die mikrobiell induzierte Korrosion verhindern. Gleichzeitig werden abgestimmt auf das Beschichtungsmaterial neue Reinigungsverfahren evaluiert, die ein Ablösen des Bewuchses mit niedrigem Kraftaufwand ermöglichen und den Lack oder die Umhüllungsstruktur nicht schädigen.

Projektpartner Foulprotect

Zu den Teilnehmern am Foulprotect-Projekt zählen:
- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM (Gesamtkoordinator),
- Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie,
- Universitäten Duisburg-Essen und Paderborn,
- AG Reederei Norden-Frisia,
- LimnoMar,
- Momentive Performance Materials GmbH,
- Muehlhahn Deutschland GmbH,
- Nordseetaucher GmbH,
- Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH,
- German Drydocks GmbH & Co. KG,
- Ginco Holding GmbH & Co. KG,
- Mankiewicz Gebr. & Co.

print
DRUCKEN

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2006 | OriginalPaper | Buchkapitel

Toxikologie der Biozide

Quelle:
Toxikologie für Naturwissenschaftler

01.01.2008 | Reinigen & Vorbehandeln

Kampf den Keimen

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.