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2015 | Buch

Finanzierung im Mittelstand

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Über dieses Buch

Das Werk gibt einen theoretisch und empirisch fundierten Überblick zur Finanzierung im Mittelstand. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen seit der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise ist dieses Thema von besonderer Bedeutung. Studien zufolge ist die Finanzierung mittelständischer Unternehmen im Gegensatz zu Großunternehmen deutlich schwieriger, da sich EU-Richtlinien zur Kreditvergabe von Banken direkt auf mittelständische Unternehmen auswirken. Dieses Buch schließt eine Lücke, indem es die theoretischen Grundlagen erläutert und auf das Finanzmanagement eingeht. Auf dieser Basis werden strukturierte Empfehlungen für die Unternehmenspraxis abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Die langfristige Existenzsicherung ist das primäre Ziel jedes Unternehmens. Die Existenzsicherung, die unter anderem nur durch hinreichende Liquidität sichergestellt werden kann, ist insbesondere für mittelständische Unternehmen zum Problem geworden. Die Aufnahme von Bankkrediten wurde in Folge von Basel II und Basel III deutlich schwieriger. Die Kreditfinanzierung bildet trotz des angeschlagenen Vertrauens in das Bankensystem neben der Innenfinanzierung weiterhin die Grundlage der Liquiditäts- und Existenzsicherung deutscher Unternehmen. Das Finanzmanagement nimmt in Folge dessen eine zunehmend bedeutendere Funktion ein, die Finanzplanung und -beschaffung bilden nunmehr den Grundpfeiler einer erfolgreichen Unternehmensfinanzierung und wirken sich unmittelbar auf die Kreditfinanzierung aus. Die Kreditvergabe deutscher Banken ist durch die Verordnungen von Basel II und Basel III deutlich restriktiver geworden, wodurch die Ansprüche an Unternehmen zur Erreichung von Covenant-Vorgaben erheblich gestiegen sind. In bisherigen empirischen Untersuchungen konnte diese Problematik nachgewiesen werden, allerdings in einer rein globalen Betrachtungsweise. Unklar ist, ob und inwieweit steigende Gebühren von Banken an die Kreditnehmer weitergegeben werden. Es gibt in der Forschung bisher kaum Aufschluss darüber, nach welchen Kriterien Unternehmen ihre Bank auswählen, ob das Hausbankenprinzip noch aktuell ist, die Gebührenstruktur und das Rating bekannt sowie transparent sind oder Förderprogramme als Alternative hinreichend genutzt werden.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
2. Theoretische und begriffliche Grundlagen
Zusammenfassung
Die Begriffe KMU, Mittelstand und Familienunternehmen werden in Theorie und Praxis nicht nur häufig synonym, sondern überwiegend losgelöst von ihrem eigentlichen Hintergrund verwendet. Während der KMU-Begriff eher auf eine quantitativ, oft beschränkende (im Vergleich zu Großunternehmen) Sichtweise abzielt, ist mit dem Mittelstand eine Gruppe von Unternehmen gemeint, die „in der Mitte der Gesellschaft“ eben gerade weder klein noch groß ist, andererseits aber zusätzliche qualitative Besonderheiten aufweist.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
3. Forschungsmethodik, Charakterisierung der Probanden und Führungsstruktur
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, die aus den bereits erläuterten Ergebnissen gewonnenen Zusammenhänge zu verifizieren und in diesem Kontext zur Mehrung der Wissensbasis für den Mittelstand beizutragen. Es soll insbesondere geklärt werden, ob ein universeller Ansatz hinsichtlich der Ausgestaltung der Finanzierung gewählt werden soll oder ob eine situative Anpassung notwendig ist. Dies führt dazu, dass in der vorliegenden Forschungsaktion quantitativ-konfirmatorische Elemente zum Einsatz kommen. Der Notwendigkeit gleichzeitig den bestehenden rudimentären Kenntnisstand um wichtige Aspekte zu ergänzen, soll mit einer Erweiterung um quantitativ-exploratorische Elemente nachgekommen werden. Neben der wissenschaftlich-motivierten Zielsetzung sollen die Studienergebnisse zudem Handlungsempfehlungen für eine mögliche Ausgestaltung der Finanzierung in der Praxis liefern.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
4. Finanzierungssituation im Mittelstand
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel wird der Status Quo der Finanzierungssituation im Mittelstand dargestellt, gefolgt von Finanzierungszwecken und Häufigkeiten der Finanzierung. Abschließend erfolgt eine Darlegung der Kapitalmarktorientierung und der Eigenkapitalquoten.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
5. Einflussfaktoren
Zusammenfassung
Neben einer Betrachtung der Finanzierungssituation mittelständischer Unternehmen stellt die vorliegende Studie auch auf Einflussfaktoren der Finanzierung ab. Zu Beginn erfolgt eine theoretische Betrachtung von Ratingagenturen. Der Einfluss auf den Mittelstand wird anhand verschiedener Fragestellungen erörtert. Nach der Untersuchung des Einflusses von Ratingagenturen erfolgt die Aufarbeitung von Basel II/III hinsichtlich der Finanzierung im Mittelstand, als auch hinsichtlich der Wirkungsweise steuerlicher Aspekte. Zum Schluss wird der Internationalisierungsgedanke mittelständischer Unternehmen untersucht.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
6. Mittelstandspezifika
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird die Bedeutung der finanziellen Unabhängigkeit mittelständischer Unternehmen erfragt (Abschn. 6.1). Außerdem soll das Know-how der Finanzakteure durch die Probanden eingeschätzt werden (Abschn. 6.2).
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
7. Finanzmanagement
Zusammenfassung
Ein Unternehmen kann nur dann seinen unternehmenspolitischen Gestaltungsspielraum ausschöpfen und unternehmensstrategische Maßnahmen realisieren, wenn die dafür erforderlichen finanziellen Ressourcen vorhanden sind.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
8. Tendenzen der Kreditfinanzierung
Zusammenfassung
Aus betriebswirtschaftlicher Sichtweise liegt ein Kredit dann vor, wenn eine wirtschaftliche Leistung und die dazugehörige Gegenleistung zeitlich auseinander fallen. Die Kreditfinanzierung ist eine Außenfinanzierung mit Fremdkapital. Dem Unternehmen/Kreditnehmer werden finanzielle Mittel unabhängig vom Umsatzprozess zur Verfügung gestellt und eine schuldrechtliche Beziehung gem. § 241 BGB entsteht. Charakteristisch für die Kreditfinanzierung ist, dass die Fremdkapitalgeber grundsätzlich keine unmittelbaren Mitsprache- und Kontrollrechte besitzen, nicht für Verluste und andere Verbindlichkeiten des Unternehmens haften, die Überlassung des Kapitals zeitlich befristet ist, ein Anspruch auf Zinszahlung entsteht, der Kreditbetrag am Ende der Laufzeit getilgt werden muss und die Möglichkeit der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalzinsen als Betriebsausgaben (Tax Shield) besteht.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
9. Bewertung des Finanzmanagements
Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel widmet sich der Betrachtung der Erfolgswirkung des Finanzmanagements. Obwohl der Erfolg von Unternehmen ein wesentliches Konstrukt in der betriebswirtschaftlichen Forschung darstellt, gibt es keine allgemein akzeptierte Konvention zur Messung desselben. Vielmehr kann die Bewertung des Finanzmanagements in mehrerlei Hinsicht betrachtet werden. Zunächst soll hier eine Bewertung auf Basis der Wirtschaftlichkeit durchgeführt werden. Die darauffolgende Frage zielt auf etwaige Verbesserungspotenziale für das Finanzmanagement ab und anschließend werden Kennzahlen zur Erfolgsüberprüfung untersucht. Zum Schluss wird der Anteil der Kosten des Finanzbereichs an den Gesamtkosten erfragt, gefolgt von einer Einschätzung hinsichtlich des Hauptnutzens des Finanzmanagements im letzten Abschnitt.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
10. Fazit
Zusammenfassung
Der Mittelstand muss sich im Sinne der langfristigen Existenzsicherung zweifelsohne mit den wandelnden Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Nicht nur dynamischere Märkte nehmen Einfluss auf das unternehmerische Handeln, sondern auch strukturelle Veränderungen finanzwirtschaftlicher Natur, insbesondere ausgelöst durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und die sich ergebenden regulativen Anpassungen, bspw. dokumentiert durch Basel III, können mehr denn je existenzbedrohend sein. Mittelständische Unternehmen haben die veränderten Rahmenbedingungen, hinsichtlich der Regelungen des Baseler-Akkords, zwar erkannt, jedoch überwiegt die Realisation der Veränderung deutlich den getroffenen Maßnahmen. Kapitalmarktorientierung wird vom Mittelstand weiterhin nur rudimentär verfolgt. Die damit verbundene Notwendigkeit, dass ein Ratingurteil zu erstellen ist, wird im Mittelstand immer noch überwiegend abgelehnt. Auch an dieser Stelle lässt der Mittelstand Potentiale ungenutzt liegen, da zwar die Erstellung eines Ratingurteils teils mit hohen Kosten verbunden ist, gleichwohl ein positives Urteil die anfallenden Kosten dahingehend übersteigt, als dass eine günstigere Aufnahme von Krediten ermöglicht werden könnte. Die Reaktion auf sich ändernde marktliche Verhältnisse ist jedoch allein nicht ausreichend um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, die Ausgestaltung des Finanzmanagements nimmt zunehmend eine höhere Bedeutung ein.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
11. Best Practice
Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung konnte zeigen, dass der Mittelstand dem Thema Finanzierung eine große Bedeutung beimisst. Die Relevanz des Themengebietes ist erkannt, weshalb im folgenden Best Practice-Empfehlungen hinsichtlich der aktuellen Finanzierungssituation, den Einflussfaktoren, des Finanzmanagements und der Kreditfinanzierung zur Unterstützung ausgesprochen werden.
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Tim Botzkowski
Backmatter
Metadaten
Titel
Finanzierung im Mittelstand
verfasst von
Wolfgang Becker
Patrick Ulrich
Tim Botzkowski
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-06567-6
Print ISBN
978-3-658-06566-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06567-6