Kurznachrichten auf Twitter, die Bankenthemen betreffen, führen zu so gut wie keiner Interaktion, stellen Faktenkontor und Ubermetrics Technologies in einer Analyse fest. So wurden 93 Prozent der Tweets zum Thema weder retweetet noch kommentiert oder verlinkt. Nur drei Prozent der Tweets führen zu Reaktionen im Netz, zeigt die Studie "So gefährlich sind Fintechs für Banken". Für die Analyse der Sichtbarkeit von Banken und Fintechs im Web wurden mehr als 150.000 Nennungen aus mehr als 400 Millionen öffentlichen Online-Quellen zu den vier Geldinstituten Deutsche Bank, Commerzbank, ING-Diba und Fidor Bank sowie den fünf nach Bilanzsumme größten Sparkassen ausgewertet. Darüber hinaus wurden 149 Fintechs untersucht.
Im Gegensatz zu Twitter-Meldungen werden Artikel auf gängigen Online-Portalen, bei denen es um die untersuchten Bankhäuser ging, vielfach kommentiert und weiterempfohlen. Bei Sparkassen-Themen bleiben Tweets zu 97 Prozent ohne Reaktion. Online-Beiträge von Tageszeitungen oder Magazinen, die sich mit Sparkassen beschäftigen, wurden jedoch zu zehn Prozent mehrfach kommentiert und verlinkt. Die Interaktionen auf Newsportalen waren im Vergleich zu Twitter damit anteilig mehr als fünfmal so groß.
Bei Fintechs greift noch Old-School-Kommunikation
Auch junge Technologie-Start-ups, die Fintechs, scheint die Online-Öffentlichkeit nicht allzu sehr zu interessieren. Nachrichten aus der Fintech-Szene liegen in ihrer Weiterverbreitung zwar vor den Banken und haben die größte Interaktionsquote. Doch auch in dem Sektor werden nur fünf Prozent der Tweets, die eines der untersuchten Fintech-Unternehmen erwähnen, zweimal weiter verbreitet oder kommentiert. Vier Prozent der Meldungen schaffen eine mehrfache Weiterleitung. Auf klassischen Nachrichtenportalen werden laut der Web-Analyse 80 Prozent der Inhalte, die sich mit der Fintech-Szene beschäftigten, weder kommentiert noch verlinkt.