2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Flexibilitätskalkül zwischen rationaler Informationsverarbeitung und heuristischer Annäherung
verfasst von : Frank Leibbrand
Erschienen in: Wertorientiertes Risiko-Management für Industrie und Handel
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Häufig wird eine zunehmende Flexibilität eines Unternehmens mit einer Verringerung des Risikos (gemessen in der Ertragsschwankung) gleichgesetzt. Beispielsweise ordnet Hermann (1996, S. 34–74) die Flexibilität als Option der Ungewissheitsbewältigung dem strategischen Risiko-Management zu. Gleißners (2000, S. 64 ff.) robuste Unternehmen bauen passive Risikodeckungspotenziale durch das Vorhalten einer größeren Alternativen-menge — wodurch die Flexibilität des Unternehmens zunimmt — auf und nehmen strategische Positionierungen ein, die in „möglichst vielen“ Umweltzuständen „befriedigende” Ergebnisse liefern. Auch bei Ghemawat (1991) wird unter Flexibilität die Veränderbarkeit einer Unternehmensstrategie verstanden. Irreversible (= inflexible) Strategien dürften aufgrund zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommenden Informationen zu riskant sein. Hopf-mann (1989, S. 33) zielt darauf, umweltinduzierten Veränderungen (Flexibilitätsbedarf) ausreichende Verhaltensalternativen (Flexibilitätsangebot) entgegenzustellen. Diese unterstellte, eindeutige Beziehung von Flexibilität und Risiko, nach der eine steigende Flexibilität das Risiko mindert, lässt sich theoretisch so nicht untermauern. Zwar kann eine erhöhte Flexibilität zu vermindertem Risiko führen (und dies wird auch häufig der Fall sein), aber sie muss nicht. Dieser Beitrag soll unter anderem dazu dienen, die fehlende Präzision dieses Zusammenhangs durch (eine formale Betrachtung) den Einbezug der Flexibilität in Modelle der ökonomischen Theorie zu beseitigen.