2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Forschungslogische Grundlagen I: Induktion, Hypothese und Abduktion
verfasst von : Udo Kelle, Susann Kluge
Erschienen in: Vom Einzelfall zum Typus
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Allgemeine Lehrbücher zur empirischen Sozialforschung, die in der Regel ein Schwergewicht auf quantitative Forschungsmethoden legen und qualitative Verfahren entweder gar nicht oder nur am Rande behandeln (wie bspw. ATTESLANDER 2006; DIEKMANN 2007; FRIEDRICHS 1990; HÄDER 2006; KROMREY 2009; ROTH 1999; SCHNELL, HILL, ESSER 2005), entwerfen i.a. ein Modell des Forschungsprozesses, bei dem am Anfang die Hypothesenbildung stehen soll (vgl. etwa ATTESLANDER 2006, S. 18 ff.; DIEKMANN 2007, S. 187 ff. oder SCHNELL, HILL, ESSER 2005, S. 7 ff.). Hypothesenkonstruktion und Theoriebildung erfordern dabei vor allem theoretische Phantasie, die Fähigkeit zu kühnen Spekulationen (ROTH 1987, S. 87) und die Anwendung logisch-mathematischer Kalküle (OPP 2005, S. 170 ff.). Methodisch kontrollierte Forschungsarbeit, deren Sinn vor allem in der Überprüfung vorab formulierter Theorien besteht, erfordere dabei, dass der Forscher oder die Forscherin vor der Sammlung empirischer Daten elaborierte Untersuchungsinstrumente konstruiert (etwa Fragebögen oder Kategoriensysteme zur Verhaltensbeobachtung), mit deren Hilfe die zu Beginn formulierten theoretischen Konzepte dann operationalisiert werden.