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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

11. Forward- und Futuresmärkte und ihre Bedeutung für die Agrarpreisbildung

verfasst von : Teresa Vollmer, Ludwig Striewe, Stephan von Cramon-Taubadel

Erschienen in: Agrarpreisbildung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Produktion, Verarbeitung und Verbrauch können integriert in einem Unternehmen stattfinden, oder sie werden von unabhängigen Wirtschaftseinheiten an Märkten über Kontrakte koordiniert. In diesem Kapitel werden zwei besondere Arten von Kontrakten, Forward- und Futureskontrakte, die eine Schlüsselrolle bei der Preisbildung vieler Agrarprodukten spielen, thematisiert. Zunächst wird erläutert, wie Forwardkontrakte definiert sind und welche Vor- und Nachteile sie für Marktteilnehmer haben. Anschließend wird die Funktionsweise des Handels mit Futureskontrakten erläutert und gezeigt, wie Marktteilnehmer Risikoabsicherung über Futureskontrakte vornehmen können. Des Weiteren wird die Rolle und Bedeutung der Spekulation für den Futureshandel und die Preisbildung auf Agrarmärkten diskutiert. Schließlich wird erläutert, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit der Futureshandel funktionieren kann, und insbesondere wie die erfolgreiche Etablierung eines Futuresmarkts von den institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes abhängt.

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Fußnoten
1
Vgl. hierzu Coase (1937), sowie das Markt-Hierarchie Paradigma von Williamson (1985).
 
2
cif (cost, insurance, freight) bedeutet, dass der Käufer in einem Bestimmungshafen die Ware inklusive Kosten (costs) für die Versicherung (insurance) und die Fracht (freight) zahlt. Vereinbaren die Kontraktparteien darüber hinaus das Löschen des Schiffes auf Verkäufers Kosten (free out), so ergibt sich im Kontrakt die Klausel ciffo. Franko ist im deutschen Sprachgebrauch eine Klausel für den LKW-Verkehr zu den gleichen Bedingungen wie ciffo bei den Schiffen, d. h. sämtliche Kostenübernahme für Transport, Versicherung und Löschen des LKWs.
 
3
fob (free on board) bedeutet, dass der Käufer die Ware an Bord eines Schiffes ab den Verschiffungshafen annimmt und sich um alle weiteren Kosten (z. B. Versicherung und Fracht) kümmert.
 
4
Eine Option ist das Recht, etwas zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Anders als bei Futures handelt es sich bei Optionen lediglich um ein Recht und keine Pflicht. Optionen spielen im Agrarhandel auch eine Rolle, werden aber an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Für weitere Informationen über Optionen siehe z. B. Eller et al. (2010).
 
5
Eine vielleicht hilfreiche Eselsbrücke: „short“ und „sell“ (verkaufen) beginnen beide mit „s“.
 
6
Die Anzahl der jeweiligen Kontrakte eines bestimmten Produktes und Liefermonats, die an einer Börse gehandelt werden, werden als open interest bezeichnet. Die Anzahl der Transaktionen für einen bestimmten Zeitraum wird als Volumen bezeichnet.
 
7
In der Wissenschaft hat sich der Begriff Basis etabliert. Im Handel wird dagegen fast ausschließlich von der Prämie gesprochen. Beide Begriffe sollen im Folgenden synonym verwendet werden.
 
8
Zu den Bestimmungsgründen der Basis zwischen Kassapreisen für Weizen in Deutschland und dem Preis des MATIF-Weizenkontraktes siehe Prehn et al. (2016) sowie Vollmer et al. (2020).
 
9
Auf die Rolle von Spekulanten auf Futuresmärkten wird in Abschn. 11.4.2 eingegangen.
 
10
Vgl. Malliaris (1999, S. 40–42).
 
11
Gl. 11.2 (bzw. Gl. 11.4) gilt für den Fall eines long hedge. Im Falle eines short hedge haben alle Termen in dieser Gleichung das umgekehrte Vorzeichen. Da diese Termen aber in Gl. 11.5 quadriert werden, gilt die folgende Ableitung der optimalen hedge ratios uneingeschränkt sowohl für ein long als auch für ein short hedge.
 
12
Da die zweite Ableitung \(\frac{{\partial^{2} Var\left( {\pi_{H} } \right)}}{{\partial H_{R}^{2} }} = 2q_{K}^{2} Var\left( {p_{{t_{1} \to t_{1} }}^{FUT} } \right)\) stets positiv ist, handelt es sich um ein Minimum.
 
13
Einen Überblick über verschiedene Methoden zur Berechnung optimaler konstanter oder dynamischer hedge ratios liefern Chen et al. (2003).
 
14
Wie Gilbert (2010, S. 4) passend schreibt: „…there is no easier way to lose money than to be right but to be right too early“.
 
15
Siehe hierzu z. B. Salhofer und Zoll (2005).
 
16
Vgl. hierzu vor allem Koester (1978).
 
17
Vgl. auch hierzu Koester (1978).
 
18
Weitere Übungsmöglichkeiten bietet das Online-Börsenspiel des BVWTM e. V. (www.​boersenspiel.​agric-econ.​uni-kiel.​de), welches darauf abzielt, ein spielerisches Erlernen der Funktionsweise von Warenterminbörsen zu ermöglichen.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Forward- und Futuresmärkte und ihre Bedeutung für die Agrarpreisbildung
verfasst von
Teresa Vollmer
Ludwig Striewe
Stephan von Cramon-Taubadel
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33211-2_11

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