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2008 | Buch

Grundlagen der Baubetriebslehre 2

Baubetriebsplanung

verfasst von: Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner, Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach

Verlag: Teubner

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Baubetriebsplanung
Auszug
Im ersten Band der Grundlagen der Baubetriebslehre wurde zunächst ein allgemeiner Überblick über die Strukturen der Bauwirtschaft und die am Bauen Beteiligten gegeben. Daran anschließend wurden die ersten Phasen der Projektabwicklung bis zur Auftragsvergabe ausführlich dargestellt. Dies umfasste vor allem die Ausschreibung und die Vergabe sowie den Bereich der Kalkulationen. Hier wurden umfassende Einblicke in die Thematik der Preisermittlung gegeben. Abschließend geht der erste Band auf die Angebotsbearbeitung als wesentliche Aufgabe der ausführenden Unternehmen ein.
2. Auftragserteilung und Projektstart
Auszug
Der Projektstart definiert sich für das ausführende Bauunternehmen im Regelfall mit der Beauftragung durch den Auftraggeber. Tätigkeiten im Rahmen der Akquisition und Angebotsbearbeitung können nicht der direkten Projektaufgabe zugeordnet werden, da sie vorgelagerte Aufgaben darstellen und im Normalfall nicht vergütet werden. Darüber hinaus führt nur ein geringer Anteil der bearbeiteten Angebote zum Erfolg, das bedeutet zur Beauftragung. Die Kosten für die Akquisition und Angebotsbearbeitung können nicht direkt der Kostenstelle des Bauvorhabens zugeordnet werden, sondern finden sich in den Allgemeinen Geschäftskosten (AGK) des Unternehmens wieder.
3. Vertragssoll
Auszug
Bereits bei der Durchsicht der Ausschreibungsunterlagen und vor Beginn der Angebotsbearbeitung muss sich das angebotsbearbeitende Unternehmen Klarheit über die später zu erbringende Leistung verschaffen. Entscheidet sich das Bauunternehmen für die Bearbeitung und Abgabe eines Angebots, schuldet es im Falle der Beauftragung eine bestimmte, vertraglich festgelegte Leistung.
4. Ausgangsgrößen der Baubetriebsplanung
Auszug
Bevor auf die einzelnen Elemente der Baubetriebsplanung näher eingegangen wird, ist es notwendig, die Grundbegriffe der Bauablaufplanung im Einzelnen zu erläutern. Insbesondere bei der Termin- und Ablaufplanung sowie bei der Ressourceneinsatzplanung sollte auf eine exakte Verwendung der Begriffe geachtet werden.
5. Ablauf- und Terminplanung
Auszug
Die Ablaufplanung beschreibt die Reihenfolge der Vorgänge. Durch Hinzufügung von konkreten Kalenderdaten ergibt sich dann der Terminplan.
6. Netzplantechnik
Auszug
Die Darstellung der Bauablaufplanung in Form einer Terminliste, eines Balkenplanes und eines Liniendiagramms zeichnet sich besonders durch Übersichtlichkeit, leichte Anwendbarkeit und leichtes Verständnis auch für Nichtfachleute aus. Alle diese Darstellungsformen haben jedoch den Nachteil, dass komplexe Ablaufstrukturen und solche, die aus sehr vielen Vorgängen bestehen, nur noch schwer abgebildet werden können. Darüber hinaus müssen die Überlegungen, die zu bestimmten Ergebnissen in der Ablaufplanung geführt haben, parallel dokumentiert werden. Da dies nur selten erfolgt, ist es sehr schwer, zum Beispiel nur anhand eines vorliegenden Balkenplanes die Überlegungen zu Abhängigkeiten nachzuvollziehen. Es stellt sich somit häufig die Frage, ob im Balkenplan eingetragene Termine zufällig sind, oder ob konkrete technische oder organisatorische Abhängigkeiten zu dem vorliegenden Ergebnis geführt haben.
7. Kalkulatorischer Verfahrensvergleich
Auszug
Kennzeichnend für die Bauausführung ist, dass ein Bauwerk im Allgemeinen mit sehr verschiedenen Bauverfahren hergestellt werden kann. So kann z. B. der Beton mittels Kran, Betonpumpe, Druckluft, Förderband, Dumper, Lastkraftwagen oder Transportmischer zur Einbaustelle befördert werden. Unter den gegebenen Umständen, die sowohl von den innerbetrieblichen Gegebenheiten als auch von den äußeren Randbedingungen der Baustelle und den vorgeschriebenen Ausführungsbedingungen abhängen, wird sich im Allgemeinen nur ein Verfahren als besonders wirtschaftlich, d. h. mit minimalen Kosten durchführbar, herausstellen. Gewöhnlich können solche Ausführungsbedingungen sein:
  • vorhandene Baumaschinen,
  • örtliche Randbedingungen,
  • geforderte Qualität,
  • einzuhaltende Bauzeit,
  • technische Normen und Richtlinien,
  • •Vorschriften, die Sicherheit und Gesundheitsschutz betreffen.
8. Schalungsplanung
Auszug
Bei den Stahlbetonarbeiten kommen der Schalung verschiedene Aufgaben zu: Hauptaufgabe ist die Formgebung des Frischbetons einschließlich der Oberflächengestaltung. Zusätzlich hat die Schalung Kräfte abzutragen, welche aus dem Eigengewicht des noch nicht erhärteten Betons, dem Frischbetondruck sowie Zusatzlasten aus Arbeitstätigkeit, Wind, Gerüsten und Ähnlichem resultieren. Daneben kann die Schalung als Arbeitsfläche genutzt werden sowie der Lagerung des Bewehrungsstahls und weiterer Einbauteile dienen.
9. Sicherheit und Gesundheitsschutz, Umweltschutz
Auszug
Aus den Statistiken zu Sicherheit und Gesundheitsschutz ist zu entnehmen, dass die Bauwirtschaft zu den unfallträchtigsten Wirtschaftszweigen gehört. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro 1.000 Vollarbeiter ist für den Wirtschaftszweig Bau und für die restlichen Wirtschaftszweige in der Abb. 99 wiedergegeben. Es ist deutlich, dass die Arbeit auf den Baustellen zu den gefahrenreichsten Tätigkeitsbereichen gehört. Alle Führungskräfte sind daher nicht nur rechtlich verpflichtet, sondern sie haben auch eine moralische Verpflichtung, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Tätigkeit auf Baustellen sicherer zu gestalten.
10. Ressourcenplanung
Auszug
Unter Ressourcen- oder Bereitstellungsplanung versteht man die mengenmäßige Planung von Arbeitskräften, Geräten, Stoffen, Hilfsmitteln sowie der finanziellen Mittel über den zeitlichen Ablauf der Baumaßnahme. Der Zusammenhang mit der Bauablaufplanung ist sehr eng, da die Bauzeit in direktem Zusammenhang mit den notwendigen Ressourcen steht. Eine Bauzeitverkürzung ist verbunden mit einer Erhöhung der benötigten Ressourcen. Über einen gewissen Zeitraum hinweg kann ein linearer Zusammenhang unterstellt werden. Ab bestimmten Grenzen ist dieser jedoch nicht mehr gegeben. Bei zu langer Bauzeit wird insbesondere der Einsatz von Geräten und Führungspersonal unwirtschaftlich, bei extrem kurzen Bauzeiten ist ein sehr massiver Geräte- und Personaleinsatz notwendig, der zu gegenseitigen Behinderungen führen kann, so dass diese nicht mehr optimal eingesetzt werden können. Zusätzlich fallen unverhältnismäßig hohe Kosten für den An- und Abtransport der Geräte an.
11. Baustelleneinrichtungsplanung
Auszug
Die Baustelleneinrichtung (BE) wird durch Bauunternehmen im Rahmen der Arbeitsvorbereitung geplant. Damit werden die Voraussetzungen zur Realisierung des vom Auftraggeber bestellten Bauwerks geschaffen. Es muss sichergestellt werden, dass die in Auftrag gegebene Bauleistung in der geforderten Qualität ausgeführt werden kann und die Vertragstermine eingehalten werden können. Wichtige Randbedingungen, welche die Baustelleneinrichtungsplanung (BE-Planung) beeinflussen, werden durch den Bauherrn in der Leistungsbeschreibung (z. B. Baubeschreibung, Leistungsverzeichnis), in den Vertragsbedingungen und Ausführungsunterlagen (z. B. Pläne, Berechnungen) vorgegeben. Ziel des Bauunternehmens ist es dabei, das Bauwerk in der geforderten Qualität mit möglichst geringen Kosten, unter Beachtung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten, des Umweltschutzes und der Verkehrssicherungspflichten gegenüber Dritten, herzustellen. Die zuletzt genannten Aspekte werden durch Rechtsvorschriften, technische Regeln und das Regelwerk der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung bestimmt. Insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) finden sich detaillierte Angaben in einer von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)70 kostenlos abgegebenen Informationsschrift71. Ausführliche Darstellungen finden sich in Schach / Otto72.
12. Arbeitskalkulation
Auszug
Mit der Auftragserteilung beginnt für den Auftragnehmer die eigentliche Arbeitsvorbereitung für das Bauvorhaben. Diese setzt sich aus verschiedenen Teilaufgaben zusammen. Eine davon ist die Arbeitskalkulation. Übergeordnetes unternehmerisches Ziel ist die Erstellung der Bauleistung bei maximaler Wirtschaftlichkeit unter den vorgegebenen Randbedingungen.
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundlagen der Baubetriebslehre 2
verfasst von
Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner
Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer
Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach
Copyright-Jahr
2008
Verlag
Teubner
Electronic ISBN
978-3-8351-9215-7
Print ISBN
978-3-519-00391-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8351-9215-7