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2008 | Buch

Information Lifecycle Management

Prozessimplementierung

verfasst von: Wolfgang Sollbach, Günter Thome

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Xpert.press

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Über dieses Buch

Im Zusammenhang mit IT-Governance, Sarbanes-Oxley Act und Basel II ist Information Lifecycle Management, kurz ILM, ein Thema, das jeder CIO beherrschen muss. Die Autoren fassen Information als ein Produkt auf, das einem Lebenszyklus unterliegt. Jede Phase dieses Produktlebenszyklus erfordert andere IT-Methoden, um Information kostenbewusst zu speichern sowie zu be- und verarbeiten. Das Buch beschreibt, wie ein Projekt zur Implementierung eines ILM aufgesetzt und durchgeführt wird. Ein Überblick über die technischen Realisierungsansätze der gängigen Hersteller bildet den letzten Teil des Buches. Der Leser erhält durchgängig Entscheidungshilfen zur Implementierung und Technikauswahl eines erfolgreichen Information Lifecycle Managements.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Information — Treibstoff für Produktion und Dienstleistung
Auszug
Märkte und Technologien, die sich mit der Speicherung und Verwaltung von Dokumenten bzw. Informationen beschäftigen, befinden sich aktuell in einem dramatischen Umbruch um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, denn dieDatenbestände von Unternehmen wachsen kontinuierlich. Die Bedeutung der zielgerichteten Speicherung und der späteren Bereitstellung von Information steigt in allen volkswirtschaftstheoretischen Sektoren, d.h. sowohl im primären (Rohstoffgewinnung und -verarbeitung), im sekundären (industrielle Produktion) als auch insbesondere im tertiären Sektor (Dienstleistungen). Im Zeitalter des E-Business wurden zudem zahlreiche weitere neue Applikationen entwickelt. Neben ERP-Systemen gibt es heute zunehmend in Unternehmen auch Customer Relationship Management (CRM), Data-Warehouse-Systeme und Supply Chain Management (SCM), um nur die wichtigsten zu nennen. Diese Applikationen zeichnen sich nicht nur durch ihre Bedeutung für den geschäftlichen Erfolg für die Unternehmen aus, sie haben auch einen enormen Bedarf an Speicherressourcen, der ständig weiter ansteigt. Die IT-Abteilung eines durchschnittlichen Unternehmens hat pro Jahr einen Bedarf an neuem Speicher von 50 bis 70 Prozent des bestehenden Speichervolumens. Alte Daten können zudem nicht einfach gelöscht werden, da es zahlreiche gesetzliche Bestimmungen gibt, zu deren Erfüllung umfangreiche Archive angelegt werden und Daten jederzeit verfügbar sein müssen. Gleichzeitig liegt ein wachsender Kostendruck auf den IT-Abteilungen.
2. Information Lifecycle Management (ILM-) Modelle
Auszug
ILM ist zuerst einmal konzeptionell unabhängig vom Geschäftsmodell. Trotzdem beeinflusst die Entscheidung zugunsten eines Information Lifecycle Management nachhaltig die Leitlinien für die unternehmerischen Entscheidungen und den Einsatz der Mittel über einen langen Zeitrahmen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Langfristigkeit der ILM-Entscheidungen gilt es für das Management, die richtigen Antworten zu finden auf die zentralen Fragen:
  • Wie werden die Kundenbedürfnisse zukünftig aussehen?
  • Wie wird der Wettbewerb auf Veränderungen reagieren, wie Technologien sich entwickeln — wer kann darüber sichere Aussagen machen?
  • Was ist überhaupt möglich? In der Theorie beruhen weise Entscheidungen auf Wissen, Nachdenken und viel Zeit. In der Praxis jedoch sind Weisheit und Zeit ziemlich knappe Güter, weil Wissen oder Zeit zum Nachdenken fehlt. Der Grieche Perikles formulierte schon vor fast zweitausendfünfhundert Jahren: „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern auf sie vorbereitet zu sein.“11
3. Information Lifecycle Management — Projektorganisation und -struktur
Auszug
Aufsetzend auf den langjährigen Erfahrungen bei der erfolgreichenDurchführung einschlägiger, größerer Projekte in den Branchen Banken, Energieversorger, Handel und Telekommunikation in Zusammenarbeitmit den führendenAnbietern von SAN-, NAS- und Speicherlösungen einschließlich deren Management beschreiben wir die Einführung eines geschäftsorientierten Informations-Managements und des Information Lifecycle Management.
4. Information Lifecycle Management Projekt
Auszug
Im Rahmen des KONCOM/IT-Kick-off-Meetings wurde der Basisprojektplan des Projektes mit seinen Teilprojekten, Arbeitspaketen und Vorgängen erarbeitet. Der Basisprojektplan auf Basis des willkürlichen Datums 2003 kann als Muster für Konsolidierungs- und Compliance-Projekte verwendet werden.
5. Testkonzept zur Qualitätssicherung
Auszug
Das Bewusstsein für Qualitätssicherung und für Risikomanagement muss insbesonders in ILM-Projekten sehr ausgeprägt sein. Durch das immer stärkere Gewicht der IT innerhalb der unternehmenskritischen Geschäftsprozesse und der möglichen Haftungsrisiken trotz der Einhaltung von Normen wächst das Risiko, dass auch geringe Fehler in der Leistungserbringung des Ist-Service erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Ein wichtiger Punkt insbesondere innerhalb jedes ILM-Konzeptes ist deshalb die kontinuierliche Qualitätssicherung (QS) in Verbindung mit einem entsprechenden Qualitäts- und Risikomanagements.
6. Datenklassifizierung
Auszug
Das Management von unstrukturierten Daten ist zurzeit eines der größeren unaufgeklärten Probleme der Speichertechnologien (vergl. Kapitel 2.8 Schlüsselfaktor Klassifizierungskonzepte). Noch sind über 80 Prozent der gespeicherten Daten unstrukturiert und entziehen sich so einem ökonomischen ILM-Prozess. Die Herausforderungder prozesskonformen Bereitstellung besteht jedoch für strukturierte und unstrukturierte Daten. Kommt jedoch eine gut durchdachte Datenklassifizierung zum Einsatz, so lassen sich unterschiedliche Strategien leichter umsetzen und auch spezifische Service Level Agreements (SLA) einhalten. Konzepte wie ILM mit mehrstufigem Speicher, Risikoverminderung, Einhaltung gesetzlicher Regelungen oder optimiertes Projektmanagement stellen dann keine unerfüllbaren Wünsche dar
7. Sicherheit
Auszug
In der Vergangenheit war Speicher physikalisch und logisch isoliert. Es wurde auf DAS (Direct Attached Storage) gesichert. Nur derjenige, der von seinem Rechner aus speicherte, griff auch wieder auf die Daten zu. Diese Art der Datensicherung wird zunehmend aufgrund der wachsenden Datenpräsenz ineffizient. NAS (Network Attached Storage) und schließlich SAN (Storage Area Network) mit dem Fibre-Channel-Protokoll (FC) ersetzten schnell die traditionellen Konzepte.
8. ILM aus der Sicht der Anbieter
Auszug
Als Vollsortimenter bezeichnen wir Hersteller im Speichermarkt, von denen über die notwendige Hardware auch die benötigte Software zur ILM-Implementierung komplett bezogen werden kann und die ILM als Marktstrategie aktiv betreiben. Diese Hersteller finden sich alle sowohl auf der Liste der führenden Hardware- als auch auf der der führenden Softwarehersteller wieder. So gehört EMC2 heute mit einem Jahresumsatz von über 600 Millionen US-Dollar allein im Softwareumfeld zu den Top Ten der Softwarehäuser weltweit. Dennoch sollen sie separat in diesem Abschnitt dargestellt werden, und nicht in dem Abschnitt über die Ansätze der Softwarehersteller, da sie in ihrem Softwareansatz klar ein gesamtes Produktportfolio adressieren.
9. Zusammenfassung und Fazit
Auszug
Information Lifecycle Management ist, wie bereits mehrfach beschrieben, kein Produkt, sondern ein Prozesswerk, basierend auf einem Modell.
Backmatter
Metadaten
Titel
Information Lifecycle Management
verfasst von
Wolfgang Sollbach
Günter Thome
Copyright-Jahr
2008
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-35841-1
Print ISBN
978-3-540-35838-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-35841-1