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2000 | Buch

Innovative Wasserwirtschaft

Kommunale Abwasserbehandlung aus ökonomischer Sicht

verfasst von: Alfred Posch

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Wasser ist für die Menschheit Produktionsfaktor, Konsumgut und Umweltmedium zugleich. Von allen Stoffen, die durch menschliche Aktivitäten umgesetzt werden, ist Wasser mengenmäßig der wichtigste.1 Der durchschnittliche Wasserverbrauch der österreichischen Haushalte, die zu über 99% mit Grund- und Quellwasser versorgt werden, beträgt immerhin ca. 150 I pro Person und Tag.2 Betrachtet man allerdings die Wasserbilanz Österreichs, so sieht man, dass die Wasserentnahme durch die Haushalte nur etwa ein halbes Prozent des reichhaltigen Wasserangebots in Österreich ausmacht. Folglich ist in Österreich die kommunale Nutzung der Ressource Wasser nicht primär ein quantitatives, sondern vor allem ein qualitatives Problem. Die zentrale Frage lautet: Welche Wasserqualität ist für die jeweilige gewünschte Dienstleistung, die durch den Wassereinsatz erbracht werden soll, erforderlich und mit welcher qualitativen Beeinträchtigung des Wassers ist die jeweilige Dienstleistung verbunden?
Alfred Posch
2. Ziele der kommunalen Abwasserbehandlung
Zusammenfassung
Zur Analyse und Beurteilung einer Aktivität ist es notwendig, die Ziele, d.h. den durch die Aktivität angestrebten zukünftigen Zustand, zu kennen. Nur wenn die Ziele der kommunalen Abwasserbehandlung festgelegt sind, ist es möglich, verschiedene Varianten der Abwasserbehandlung zu bewerten. Erst aufgrund einer Gegenüberstellung der Ergebnisse der jeweiligen Aktivität mit den Zielvorgaben können Aussagen über die Effektivität der Maßnahme im Vergleich zu deren Alternativen getroffen werden.27 Um den jeweiligen Zielerreichungsgrad zu bestimmen und zu beurteilen zu können, ist es notwendig, allgemein gehaltene qualitative Zielbeschreibungen durch die Festlegung des Zielinhalts mit Hilfe quantifizierbarer Parameter, das Erstellen einer Messvorschrift bezüglich der Zielerreichung sowie das Aufstellen von Bewertungsregeln für die möglichen Ausprägungen in messbare quantitative Zielvorgaben umzuwandeln.
Alfred Posch
3. Beschreibung des Handlungsraums für die Konzeption kommunaler Abwasserbehandlungssysteme
Zusammenfassung
Werden Lücken zwischen der Zielvorstellung, insbesondere der Gewässerqualität, und dem Ist-Zustand festgestellt, bedarf es für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen in den einzelnen Problembereichen der Entwicklung von Konzepten, die ein zielgerichtetes Vorgehen ermöglichen. Unter Konzept wird hier eine ‘Wegbeschreibung’, die zum gewünschten Zustand führt, verstanden. Der verwendete Konzeptbegriff ist somit rein handlungsanweisend, und nicht richtungsweisend, d.h. die Zieldefinition wird hier nicht als Teil der Konzeptentwicklung, sondern als exogen vorgegebene Konstante verstanden.139 Es geht hier also ausschließlich darum, ausgehend von einer konkreten gegenwärtigen Situation die offenen und verdeckten Ziele bestmöglich zu erreichen. Da es zur Erreichung der vorgegebenen Ziele eine Vielzahl möglicher Vorgehensweisen gibt, ist es vorweg notwendig, den Handlungsraum abzugrenzen. Als Handlungsraum wird die zur Verfügung stehende Menge an realisierbaren Konzepten verstanden. Konzepte ergeben sich wiederum aus einer Kombination mehrerer konzeptioneller Einzelentscheidungen, wobei konzeptionelle Entscheidungen den Charakter langfristiger, konstitutiver Grundsatzentscheidungen haben. Zur Darstellung des Handlungsraums ist es somit notwendig, diese Grundsatzentscheidungen, die die Ausprägung der kommunalen Abwasserbehandlung maßgeblich und langfristig beeinflussen, darzustellen und zu systematisieren. Es sind dies
  • die Wahl der Technik,
  • die Strukturierung des Abwasserbehandlungssystems sowie
  • die Wahl der Organisationsform.
Alfred Posch
4. Kosten der kommunalen Abwasserbehandlung
Zusammenfassung
Nach der erfolgten Zieldefinition und der Abgrenzung des Handlungsraums bei der Konzeption ist abzuklren, welchen Beitrag zur Zielerreichung die zur Verfügung stehenden Handlungsalternativen zu leisten imstande sind. Ausgehend von den direkten ökonomischen Zielen der kommunalen Abwasserwirtschaft soll in der folgenden Analyse untersucht werden, inwieweit die Höhe der Kosten kommunaler Abwasserbehandlungssysteme sowie deren Kostenwirksamkeit durch die konstitutiven Entscheidungen bei der Konzeption, nmlich die Wahl der Technik, die Strukturierung des Behandlungssystems und die Wahl der Organisationsform, beeinflusst werden können. Die Höhe der Kosten wird als durch den Kapitalwert smtlicher Auszahlungen innerhalb eines Betrachtungszeitraumes von 30 Jahren oder durch dem Kapitalwert quivalente Annuitten dargestellt.246 Zur Darstellung der Kostenwirksamkeit wird es erforderlich sein, geeignete Kenngrößen für den Nutzen der Gewsserschutzmaßnahmen zu entwickeln.
Alfred Posch
5. Ökologische Wirkungen der kommunalen Abwasserbehandlung
Zusammenfassung
Bei der Kostenwirksanbeabsichtigten Gewässerschutzwirkungen als Nutzen der kommunalen Abwasserbehandlung definiert. Die darüber hinausgehenden Wirkungen auf die natürliche Umwelt wurden hingegen völlig vernachlässigt. Wie in der folgenden Matrix zu sehen ist, besteht aber neben den beabsichtigten Gewässerschutzwirkungen eine Vielzahl nicht beabsichtigter, möglicher Beeinträchtigungen der natürlichen Umwelt.384
Alfred Posch
6. Volkswirtschaftliche Wirkungen der kommunalen Abwasserbehandlung
Zusammenfassung
Mit der Analyse der Kosten der kommunalen Abwasserbehandlung und der Betrachtung der ökologischen Wirkungen sind die offenen volkswirtschaftlichen Ziele im Bereich des Umwelt- bzw. insbesondere Gewässerschutzes bereits weitestgehend behandelt. Die Minimierung der Kosten bzw. die Maximierung der Kostenwirksamkeit ist mit dem gesamtwirtschaftlichen Effizienzkriterium, d.h. dem volkswirtschaftlichen Ziel einer effizienten Faktorallokation nämlich weitgehend deckungsgleich, aber auch die im Wasserrechtsgesetz definierten ökologischen Ziele können durchaus als offene volkswirtschaftliche Ziele verstanden werden.480 Es bleiben also nur die Wirkungen auf jene wirtschaftspolitischen Zielbereiche, die durch die kommunale Abwasserbehandlung indirekt beeinflusst oder deren Erreichung durch die Gewässerschutzmaßnahmen sogar angestrebt werden. Aus dem im Kapitel 2.2.2 dargestellten wirtschaftspolitischen Zielkatalog sind daher jene Ziele zu bestimmen, die wasserwirtschaftlich relevant sind, bzw. deren Erreichung durch die Wahl bzw. Gestaltung der möglichen Gewässerschutzmaßnahmen merklich beeinflusst werden kann.
Alfred Posch
7. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit behandelt den Vergleich verschiedener Konzeptionen der Behandlung des kommunalen Abwassers in ländlichen Streusiedlungsgebieten. Die Zielsetzung der Arbeit war es, die konstitutiven Entscheidungen bei der Konzeption kommunaler Abwasserbehandlungssysteme darzustellen und die Konsequenzen der zur Verfügung stehenden Handlungsalternativen zu beurteilen. Dazu war es zuerst erforderlich, die Ziele, die mit der kommunalen Abwasserbehandlung verfolgt werden, aufzubereiten. Dabei wurde neben dem offenen wasserrechtlichen Ziel der Gewässerreinhaltung auch untersucht, inwieweit darüber hinaus noch weitere ökologische, betriebs- oder volkswirtschaftliche Ziele bei der Konzeption von Abwasserbehandlungssystemen relevant sind. Nach einer systematischen Aufbereitung des Handlungsraumes wurde im Hauptteil der Arbeit untersucht, welche Auswirkungen verschiedene Varianten der Abwasserbehandlung auf die einzelnen Zielbereiche aufweisen. Die Ergebnisse der Analyse werden im folgenden in Form von Thesen zusammengefasst. Anschließend werden daraus Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen bei der Konzeption kommunaler Abwasserbehandlungssysteme in ländlichen Gebieten gezogen.
Alfred Posch
8. Literaturverzeichnis
Alfred Posch
Metadaten
Titel
Innovative Wasserwirtschaft
verfasst von
Alfred Posch
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08056-5
Print ISBN
978-3-8244-0510-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08056-5