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2004 | Buch

Institutionenökonomische Fundierung effizienter Geldpolitik

Am Beispiel der Deutschen Bundesbank

verfasst von: Dr. Kai W. Holtmann

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Einleitung
Zusammenfassung
Die geldpolitische Beeinflussung realwirtschaftlicher Zielgrößen erfolgt allgemein in der Veränderung des Finanzierungsverhaltens der Wirtschaftsteilnehmer einer Volkswirtschaft. In einer zweitstufigen Geldordnung ist die effiziente Steuerung des Geldangebots der Geschäftsbanken durch die Zentralbank eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Geldpolitik, da das Geschäftsbankensystem in der Regel einen ganz überwiegenden Anteil an den finanziellen Aktiva aller inländischen Kapitalsammelstellen hält.1
Kai W. Holtmann
II. Geldpolitik der Deutschen Bundesbank von 1975 bis 1998
Zusammenfassung
Für die empirische Effizienzbetrachtung der Geldpolitik im Zeitraum 1975 bis 1998 ist zunächst die Frage des Grades der geldpolitischen Autonomie der Deutschen Bundesbank innerhalb der deutschen Staats- und Wirtschaftsordnung von Bedeutung, da sie notwendigerweise den geldpolitischen Kompetenzbereich festlegt. Die geldpolitische Autonomie der Deutschen Bundesbank ist hinsichtlich ihrer ordnungspolitischen Stellung im Betrachtungszeitraum zunächst aus verfassungsmäßiger Sicht zu betrachten. Das Grundgesetz enthält zwar keine Festlegung einer bestimmten Wirtschaftsordnung, da es nach h. M. gerade eine wirtschaftspolitische Neutralität aufweist. Die in Art. 88 Satz 1 GG normierte Bestandsgarantie der Deutschen Bundesbank in Form einer institutionellen Gewährleistung lässt die Festlegung der konkreten institutionellen Ausgestaltung und damit auch die Frage der verfassungsmäßigen Unabhängigkeit der Deutschen Bundesbank zunächst offen.40 Dennoch kann die geldpolitische Autonomie als notwendige Bedingung zur optimalen Zielerreichung der Geldwertstabilität im Sinne eines “funktionssichernden Unabhängigkeitsgebots” normativ hergeleitet werden.41
Kai W. Holtmann
III. Analyseansätze zur geldpolitischen Effizienz
Zusammenfassung
Aus traditioneller geldtheoretischer Sicht sind Zielverfehlungen einer Zentralbank grundsätzlich entweder auf die übergeordnete geldpolitische Strategie (Regelgebundenheit versus Diskretion), auf die geldpolitische Konzeption (Zielsystematik und Indikatorensystem) oder auf das geldpolitische Instrumentarium (Transmissionshypothese) zurückzuführen. Eine geldpolitische Strategie beschreibt allgemein die längerfristig gültigen Verfahrensweisen, die eine Zentralbank anwendet, um durch ihre geldpolitische Einflussnahme die übergeordneten Ziele zu erreichen.113 Diese übergeordneten Ziele sind in der Praxis im Allgemeinen der jeweiligen Zentralbank durch gesetzliche Vorschriften vorgegeben, wie im Falle der Deutschen Bundesbank die “Sicherung der Währung” gem. § 3 BBankG.114
Kai W. Holtmann
IV. Institutionenökonomische Fundierung der Geldpolitik
Zusammenfassung
Zur institutionenökonomischen Fundierung geldpolitischer Effizienz der Deutschen Bundesbank im Betrachtungszeitraum ist es zunächst notwendig, die Relevanz der allgemeinen Wirtschaftsordnung für die empirische Geldpolitik näher zu betrachten. Kirchner stellt hierzu grundsätzlich fest: “Existing institutional arrangements which characterize a market are the result of past institution building which took place in a kind of interplay between public and private ordering. If we are interested in explaining the existing set of institutions, we have to look into those factors which are of relevance for the creation and the change of such institutions.”333 Im Gegensatz zu den im vorhergehenden Kapitel dargestellten Analyseansätzen soll hier nicht die Beziehung zwischen der Regierung bzw. Masse der Geldbenutzer und der Zentralbank betrachtet werden. Vielmehr wird die monetäre Ordnungspolitik des Staates als institutionelle Umgebung anhand einer vergleichenden Analyse möglicher Geldordnungen in Bezug auf ihre Geeignetheit für die institutionenökonomische Analyse des geldpolitischen institutionellen Arrangements herangezogen.
Kai W. Holtmann
V. Schlussbemerkungen und Ausblick
Zusammenfassung
Die institutionenökonomische Fundierung der geldpolitischen Austauschbeziehung mit den Geschäftsbanken kann zur Erklärung der hier im Erkenntnisinteresse liegenden empirischen geldpolitischen Effizienz der Deutschen Bundesbank beitragen. Der Analyserahmen der Neuen Institutionenökonomik stellt jedoch nur eine ergänzende Sichtweise zur traditionellen Theorie der Geldpolitik dar. Diese besteht insbesondere in der Möglichkeit zur analytischen Berücksichtigung eingeschränkter Rationalität auf Basis des methodologischen Individualismus sowie in der Anerkennung ökonomischer Auswirkungen von sich wandelnden institutionellen Arrangements.
Kai W. Holtmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Institutionenökonomische Fundierung effizienter Geldpolitik
verfasst von
Dr. Kai W. Holtmann
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81171-4
Print ISBN
978-3-8244-0795-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81171-4