1994 | OriginalPaper | Buchkapitel
Investition und Ersatzbedarf
verfasst von : Professor Dr. Uwe Westphal
Erschienen in: Makroökonomik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Verglichen mit dem privaten Verbrauch hat die private Investition zwar ein deutlich geringeres Gewicht als Komponente der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage; in der Bundesrepublik Deutschland beträgt ihr Anteil an der Endnachfrage rund fünfzehn Prozent; bezogen auf das Bruttosozialprodukt sind es etwa zwanzig Prozent. Jedoch kommt ihr unter zwei Gesichtspunkten eine besondere Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung zu. Erstens: Sie bildet - wie bei der Behandlung des Harrod-Domar-Modells deutlich wurde - das Verbindungsglied zwischen Güternachfrage und Güterangebot: Die Investition dieser Periode ist ein Teil der heutigen gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage und trägt damit zur Auslastung des bestehenden Produktionspotentials bei; zugleich erhöht sie über ihren Kapazitätseffekt das zukünftige Produktions- und Arbeitsplatzpotential. Zweitens: Die private Investition ist die am wenigsten stabile Komponente der Güternachfrage und gilt deshalb als der wichtigste Auslöser und Verstärker von Konjunkturschwankungen. Diese Instabilität läßt sie zugleich zum bevorzugten Objekt der Geld- und Finanzpolitik werden: Durch hohe oder niedrige Zinssätze, durch Investitionsprämien oder Investitionsteuern versuchen Regierungen und Zentralbanken, die starken Schwankungen der privaten Investitionen zu dämpfen.